Kurzbeschreibung
des Verlags:
Südafrika,
im beschaulichen Klein Karoo: Hier lebt Tannie Maria, eine
lebensfrohe Witwe, in einem Haus unter einem Eukalyptusbaum. Wenn sie
nicht gerade in ihrer Küche neue Gerichte erfindet, schreibt Tannie
an ihrer Kolumne für die Lokalzeitung, in der sie robuste
Lebenshilfe erteilt – und diese zur Begeisterung der Abonnenten
zuverlässig mit den köstlichsten Rezepten garniert.
Als
jedoch eine junge Frau ermordet aufgefunden wird, gibt es nichts
mehr, was Tannie noch in der Küche hält. Nachdem sie in ihrem Leben
schon so manches Geheimnis – unter anderem das des perfekten
Schokoladenkuchens – gelüftet hat, schreckt sie auch vor der Jagd
nach einem waschechten Mörder nicht zurück. Tannie folgt ihrer
feinen Nase, womit sie schon bald Detective
Kannemeyer in die Quere kommt, der sich bei seinen Ermittlungen lieber auf klassische Polizeimethoden verlässt. Vergeblich versucht Kannemeyer, die ebenso bezaubernde wie hartnäckige Hobby-Detektivin kaltzustellen. Denn Tannie lässt sich nicht beirren und folgt weiter ihrer Spur, die sich als immer heißer und gefährlicher entpuppt …
Kannemeyer in die Quere kommt, der sich bei seinen Ermittlungen lieber auf klassische Polizeimethoden verlässt. Vergeblich versucht Kannemeyer, die ebenso bezaubernde wie hartnäckige Hobby-Detektivin kaltzustellen. Denn Tannie lässt sich nicht beirren und folgt weiter ihrer Spur, die sich als immer heißer und gefährlicher entpuppt …
Meine Meinung:
Die Witwe Tannie Maria
lebt in der kleinen Karoo. Sie arbeitet als eine Art Briefkastentante
für die Klein-Karoo-Gazette, allerdings ist ihre Komumne etwas
Besonderes denn sie kombiniert ihre Ratschläge und Lebenshilfe mit
passenden Rezepten, die sie selbst kreiert.
Eines Tages wurde eine
junge Frau ermordet aufgefunden, und Tannie Maria erkennt, dass eben
diese Frau sich vorher um Rat an sie gewendet hatte. Nun fühlt sie
sich persönlich verantwortlich und stürzt sich beherzt in eigene
Ermittlungen zu dem Mordfall, sehr zum Unwillen von Detective
Kannemeyer, der es gar nicht mag, dass Tannie Maria ihm in die Quere
kommt. Tannie gibt jedoch nicht nach und stellt, zusammen mit ihrer
Kollegin Jessie, immer wieder Nachforschungen an, wobei sich die
beiden Frauen letztendlich in große Gefahr begeben.
Tannie Maria ist ein
liebenswerter Charakter, wenn auch manchmal ein wenig drollig, denn
sie hält gerne Zwiesprache mit den Bisquits, die sie gebacken hat,
wenn gerade kein anderer Gesprächspartner greifbar ist. Sie bezieht
ihr Wohlbefinden größtenteils aus dem, was sie kocht und isst, und
auch ihre Mitmenschen verwöhnt sie mit ihren kulinarischen
Kreationen. Zu dem Mord an Martine, einer treuen Leserin ihrer
Kolumne, macht sie sich ganz eigene Gedanken. Auf die herkömmlichen
Polizeimethoden möchte sie sich nicht verlassen, und bei ihren
eigenen Nachforschungen geht sie sehr pragmatisch vor. Sie ist eine
recht bodenständige Frau und versorgt ständig ihre Mitmenschen mit
guten Speisen, die sie selbst zubereitet. Egal ob sie bei der Polizei
vorspricht oder einen Verdächtigen besucht, immer hat sie einen
feinen Kuchen oder eine andere Leckerei dabei. Ihr Selbstbild ist
nicht gerade rühmlich, denn für modische Outfits hat sie kein
Händchen, und wenn sie sich dann wirklich einmal hübsch machen und
ein schönes Kleid tragen möchte, um Detective Kannemeyer zu
gefallen, was sie sich jedoch nur insgeheim eingesteht, dann erlebt
sie so manche unangenehme Überraschung, die zwar nicht für Tannie
Maria, aber doch für den Leser sehr amüsant ist. Überhaupt gerät
Tannie in so manche kuriose Situation.
Der Roman ist in der 1.
Person aus Marias Sicht geschildert, und der Schreibstil ist eher
einfach gehalten, eben genau wie Tannie Maria der Schnabel gewachsen
ist. Prinzipiell würde sich der Roman also leicht lesen lassen,
wären da nicht die zahlreichen Begriffe in Afrikaans. Viele kann man
zwar aus der Handlung ableiten, aber so manche haben sich mir nicht
erschlossen, und ich misste ständig googeln, denn leider gibt es
keine Begriffserklärungen im Buch. So war zwar relativ schnell klar,
dass es sich bei den Veldskoene, die Tannie Maria immer trägt, um
sehr bequeme und weiche Lederboots handelt und dass die immer wieder
erwähnte Stoep wohl die Terrasse oder Veranda vor Tannie Marias
Haus ist, aber man liest zahlreiche Schimpfwörter oder andere
Aussprüche und viele Alltagsbegriffe in Afrikaans, was den Lesefluss
dann doch deutlich beeinträchtigt.
Viele Situationen
wirkten auch etwas überspitzt auf mich, denn so manch einer macht
sich im Krankenhaushemd mit offenem Rücken auf Mördersuche, was
dann doch recht skurril anmutet und vermutlich nicht dem
südafrikanischen Lebensstil angelastet werden kann. Auch
umweltpolitische Aspekte fließen in die Handlung ein, wenn es
beispielsweise um geplantes Fracking in der kleinen Karoo geht, aber
das Thema läuft nur am Rande und wird nicht näher ausgeführt.
Dazwischen findet man
schöne Landschaftsbeschreibungen und natürlich viele Einblicke in
Tannie Marias Küche. Sie kocht und backt, was das Zeug hält, und
die Ergebnisse kann man im Anhang bewundern, wo eine ganze Sammlung
mit ihren Rezepten untergebracht ist.
Alles in allem ist der
Inhalt dieses Buches so farbenfroh wie das Cover, und der Roman bietet ein
buntes Potpourri aus Mord und Liebe, Essen und Trinken und
etwas schrägem Humor. Er ist unterhaltsam zu lesen, aber man sollte
die Handlung nicht allzu ernsthaft betrachten.
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