Als Anna durch Alaska trampt, wird sie
von dem Fischer Kyle mit dem Auto mitgenommen. Sie haben das gleiche
Ziel, und als sie merken, dass sie auch die Leidenschaft zur
unberührten Natur und zu Freiheit und Abenteuer teilen, werden sie
bald ein Paar. Eines Tages erfahren sie von der Gelegenheit, über
den Winter einen abgelegenen Leuchtturm für einen winzigen Betrag zu
mieten und den Turm in Gegenleistung dafür instand zu halten.
Spontan sind sie sich einig, dass sie dieses Abenteuer wagen wollen.
Die kleine Insel, auf der sich der Leuchtturm befindet, ist
unbewohnt. Seit vor zwanzig Jahren der damalige Leuchtturmwärter
verschwand, fand sich niemand mehr bereit, dorthin zu ziehen und die
Wartung zu übernehmen.
Mit geringer Ausstattung geht das junge
Paar seine neue Aufgabe an und muss mit einigen Schwierigkeiten
kämpfen. Der anbrechende Winter macht es oft lange Zeit unmöglich,
aufs Festland zu fahren, um neuen Proviant zu holen. Während Anna
das Gefühl hat, endlich angekommen zu sein, wird der Aufenthalt in
der Einsamkeit für Kyle zur Zerreißprobe. Statt auf der einsamen
Insel die Zweisamkeit zu pflegen, entfernen sich Anna und Kyle immer
mehr voneinander, und beiden wird klar, dass es vieles gibt, was sie
noch nicht voneinander wissen und was sie vor dem Anderen geheim
halten.
In einer Sache sind die beiden
Protagonisten gut, nämlich ihr Innerstes und ihre Geheimnisse
voreinander zu verbergen. Diese Heimlichkeiten, bei Anna basierend
auf tiefen Schuldgefühlen, bei Kyle auf einer erlebten Enttäuschung,
führen dazu, dass sich die Beiden immer weiter auseinander leben und
das auf engstem Raum, den die Insel mit dem Leuchtturm ihnen bietet.
Ihre Hoffnungen, die sie in diesen Aufenthalt gesetzt haben, erfüllen
sich nicht, und in der Stille der Wildnis macht sich auch zwischen
den Liebenden Sprachlosigkeit breit.
So unterschiedlich die Probleme von
Kyle und Anna auch sind, so haben sie doch eines gemeinsam, sie
fordern Vergebung. Bis es dazu kommt und beide ihre Vergangenheit
aufarbeiten können, muss einiges geschehen. Die Abenteuer und
Erlebnisse der beiden jungen Menschen, umhüllt von den
eindrucksvollen Schilderungen der Naturgewalten, die um die kleine
Insel toben, haben eine ungeheure Sogwirkung. Man kann nicht mehr von
dem Buch lassen, so kraftvoll und lebendig sind die Beschreibungen.
In eingeblendeten Rückblicken erfährt man nach und nach, was die
Protagonisten umtreibt, und man erkennt, das beide ihren eigenen,
ganz persönlichen Weg gehen müssen, um ihren inneren Frieden zu
finden.
Die Autorin legt hier ein brillantes
Debüt vor. Ihr eindringlicher und zugleich schön und leicht zu
lesender Schreibstil haben mich fasziniert und berührt. Ich werde mir den Namen
Rachel Weaver auf jeden Fall merken und hoffen, in Zukunft noch mehr
in dieser Art von ihr zu lesen.
Jipee, unsere Bücherei hat das Buch...d.h. ich werde es mir reservieren lassen! =)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Das ist super, liebe Martina! Ich hoffe, dass dir der Roman gefällt und bin gespannt auf deine Meinung.
LöschenLiebe Grüße
Susanne