Donnerstag, 16. Juli 2015

Die magische Küchenspüle - Marla Cilley, The FlyLady


Marla Cilleys Buch wendet sich in der Hauptsache an die Menschen, die sich mit ihrem Haushalt überfordert fühlen, die sich bei der Arbeit verzetteln oder die bereits an ihrer eigenen Grundeinstellung scheitern, weil sie über dem Gedanken, alles perfekt haben zu müssen, letztendlich nichts zu Ende bringen.
Ich fühle mich nur zum Teil angesprochen, denn es ist nicht so, dass mein Haushalt im Chaos versinkt, obwohl es natürlich auch bei mir einige „Baustellen“ und chaotische Ecken gibt. Aber nachdem ich dieses Buch gelesen habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl nicht zur angesprochenen Zielgruppe gehöre.

Nachfolgend möchte ich erklären, was mich an diesem Konzept gestört oder irritiert hat.
Was der Autorin besonders wichtig ist: Bevor man sich an die Hausarbeit macht, sollte man sich komplett anziehen, frisieren und eventuell auch schminken. Anziehen bedeutet für sie nicht, sich in einen Hausanzug oder Jogginganzug zu werfen, sondern Marla Cilley versteht darunter, sich attraktiv anzuziehen und auf jeden Fall Schnürschuhe zu tragen. An diesen Punkt bin ich schon hoffnungslos gescheitert, denn ich fühle mich dadurch nicht beflügelt, wie die Autorin erklärt, sondern eher gelähmt. Gerade bei Arbeiten im Haushalt möchte ich zweckmäßig gekleidet sein und trage daher eher unempfindliche Kleidung, die einen Fleck nicht gleich übel nimmt und in der ich mich zwanglos bewegen kann. Schnürschuhe trage ich grundsätzlich nicht in der Wohnung, denn das finde ich schlichtweg unhygienisch und werde es mir auch aufgrund des dringenden Rats der Autorin nicht angewöhnen. Dass sie auf diesem Punkt beharrt und ständig wieder darauf hinweist, fand ich etwas lästig.
Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, ist die Empfehlung, sich beim Putzen und Aufräumen religiöse Gedanken zu machen, womöglich gar zu beten. Ehrlich gesagt, das finde ich nicht gelungen, sondern eher unangebracht.
Auch über manche Dankesbriefe und Zuschriften, die im Buch abgedruckt sind, konnte ich nur den Kopf schütteln, beispielsweise wenn ich lese, dass eine Frau während der „Haussegnung“ (so wird das Aufräumen und Putzen im Haushalt genannt) ein Krönchen trägt und einmal sogar vergessen hat, dieses abzunehmen, als sie einkaufen gehen wollte. Ich konnte mir die Blicke der Menschen in ihrer Umgebung gut vorstellen. Dieser Abschnitt hat ein recht turbulentes und amüsantes Kopfkino bei mir ausgelöst.
Klar, der Grundgedanke der Autorin ist es, zu motivieren und der Hausarbeit einen attraktiven Anstrich zu vermitteln, aber vieles war mir schlichtweg zu übertrieben.

Klar, es gibt auch viele gute Tipps und Empfehlungen, die ich teilweise schon länger in ähnlicher Weise umsetze, und auch ich konnte den einen oder anderen neuen Rat für mich entdecken. In vielen Punkten stimme ich der Autorin durchaus zu, denn auch ich bin der Meinung, dass schon eine glänzend polierte Küchenspüle den optischen Eindruck der Küche sofort verbessert und dazu animiert, auch den Rest möglichst schnell in Ordnung zu bringen. Auch das Konzept der kleinen Schritte kann ich gut nachvollziehen, denn es bringt mehr, eine kleine Arbeit zu beginnen, auch wenn man sie vielleicht nicht sofort zu Ende bringt, statt gar nichts zu tun oder mehrere Arbeiten möglichst gleichzeitig schaffen zu wollen und dann überall noch mehr Unordnung zu hinterlassen.

Im Grunde genommen ist dieser Ratgeber nicht schlecht und in vielen Bereichen auch hilfreich, und die vielen Zuschriften (sofern sie echt sind) zeigen, dass die Autorin wohl für zahlreiche Leser den richtigen Nerv getroffen hat.


Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise von Blogg-dein-Buch  und von Wishcraft-online zur Verfügung gestellt, vielen Dank.  Es kann u.a. hier bezogen werden: Die magische Küchenspüle

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