Ein Oxford Krimi
Die Sterneköchin Rosemary Hogan wird
tot in der Küche ihres Oxforder Gourmetrestaurants gefunden. Allem
Anschein nach wurde sie brutal mit einem Grillspieß erstochen. Was
die Ermittler Heidi Green und Frederick Collins stutzig macht, ist
der Rosmarinzweig, den die tote Spitzenköchin in der Hand hält. Was
mag es damit auf sich haben? Green und Collins erfahren bei ihren
Befragungen, dass die Köchin alles andere als beliebt war, eine
Tatsache, die den Kreis der Verdächtigen nicht gerade klein macht.
Wenig später gibt es einen weiteren Mordfall. Wieder ist das Opfer
einer der Spitzenköche Oxfords, und wieder ist ein Rosmarinzweig im
Spiel.
Inspector Heidi Green und Frederick
Collins sind zwei ausgesprochen sympathische Kriminalbeamte. Dies ist
nicht ihr erster Fall, den sie gemeinsam lösen sollen; sie haben
bereits in einem etwas zurückliegenden Fall (im ersten Krimi der
Autorin „Die Toten vom Magdalenen College“) erfolgreich
zusammengearbeitet. Ich habe diesen Krimi jedoch noch nicht gelesen
und die Protagonisten daher hier zum ersten Mal in Aktion erlebt. Man
wird nicht nur mit ihren spitzfindigen Recherchen konfrontiert,
sondern erfährt auch einiges über ihr Privatleben.
Heidi Green ist eine starke Frau, die
mit beiden Beinen im Leben steht, denn neben ihrem aufreibenden Beruf
hat sie auch noch ihre Familie und muss sich um ihre beiden kleinen
Kinder kümmern. Aufgrund ihrer chronischen Zeitnot, lässt sie gerne
mal die Verkehrsvorschriften außer Acht und tritt manchmal fester
aufs Gaspedal als erlaubt.
Ihr Kollege Frederick Collins ist
emotional gerade etwas durch den Wind, denn er hat es noch nicht
verwunden, dass sich seine Ex-Freundin einfach so von ihm getrennt
hat, aber dann verliebt er sich neu.
Der Spagat, den die beiden
Kriminalbeamten ständig zwischen Privatleben und Beruf absolvieren
müssen, ist hier sehr schön und menschlich dargestellt, denn es
funktioniert nicht immer alles nach Plan, und die Protagonisten
müssen so manchen freien Tag opfern, bis sich die Sache mit den
Morden geklärt hat. Die Gedankengänge gehen in ganz verschiedene
Richtungen, denn der Mörder könnte überall zu finden sein. Es
drängt sich die Überlegung auf, ob beide Morde überhaupt vom
gleichen Täter ausgeführt wurden, denn im Gegensatz zu Rosemary war
das zweite Opfer sehr beliebt. Wo ist das gemeinsame Motiv für die
beiden Taten zu suchen? Es macht Spaß, hier eigene Überlegungen
anzustellen, auch wenn ich gestehen muss, dass ich bis zuletzt auf
völlig falsche Spuren fixiert war, aber das ist ja ganz im Sinn der
Autorin. Ein Krimi, den man als Leser sofort durchschauen könnte,
wäre schlichtweg langweilig. Ganz anders in diesem Fall. Hier gibt
es gleich mehrere Möglichkeiten, die alle naheliegend scheinen, und
so manche Spur führt doch ins Dunkel.
„Bloody Rosemary“ bietet gute
Unterhaltung und jede Menge Spannung, fast bis zur allerletzten
Seite.
Eine interessante Besonderheit gibt es
noch zu erwähnen, denn wenn man Gitta Edelmanns Krimi „Canterbury
Requiem“ kennt, wird man hier in Oxford eine „alte Bekannte“
wiedertreffen. Die Autorin hat Ella Martin in ihrer Geschichte eine
Gastrolle eingeräumt, eine amüsante Idee, wie ich finde.
Wer bei der Beschreibung der
attraktiven Spitzenlokale auf den Geschmack gekommen ist, kann sich
an einigen typischen Oxforder Gerichten versuchen, deren Rezepte am
Ende des Buches abgedruckt sind.
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