Dienstag, 15. Januar 2013

Gefährliche Liebe einer Hofnärrin - Angeline Bauer


Gleich zu Anfang eine wichtige Information, um Doppelanschaffungen oder Fehlkäufe zu vermeiden: Bei „Gefährliche Liebe einer Hofnärrin“ handelt es sich um die Erstveröffentlichung als eBook des 2008 als Taschenbuch erschienenen Romans „Die Närrin des Königs“, welcher damals mit der DELIA-Verleihung ausgezeichnet wurde.

Paris im 16. Jahrhundert: Mathurine führt zwei Leben. Einerseits hat sie eine wichtige Stellung als Närrin am Königshof von Heinrich III. Hier arbeitet sie, sorgt für Belustigung des Königs und seiner Höflinge, aber sie hat durchaus auch eine kritische Stimme und hält sogar dem König häufig den Spiegel vor. Sie ist die Einzige, die ihm ungestraft auch unbequeme Wahrheiten sagen darf.
Daneben hat Mathurine aber auch eine private Existenz, wo sie keine Maske trägt, sich mit ihrer Familie umgibt und ihre knapp bemessene freie Zeit mit den Menschen verbringt, die sie liebt.
Als sie merkt, dass sie von einem Höfling schwanger ist, muss sie sich entscheiden, ihr Kind gleich nach der Geburt wegzugeben, zu seinem eigenen Schutz und auch um ihrer selbst willen.
Ihre wahren Gefühle muss sie ebenso geheim halten wie die Schwangerschaft. Das Mädchen, das sie zur Welt bringt, wächst durch eine glückliche Fügung bei einem Grafen und seiner Frau auf. Keiner weiß um ihre wahre Herkunft.
Aus der Ferne wacht Mathurine über ihre heimliche Tochter. Dann geschieht etwas Unerwartetes und Mathurines gut gehütetes Geheimnis droht aufzufliegen.

Mit Mathurine hat dieser Roman eine sehr interessante, vielschichtige und schillernde Protagonistin. Bisher war mir nicht bewusst, dass es sich beim Hofnarren nicht einfach um einen Spaßmacher, sondern durchaus um einen angesehenen Beruf mit erstaunlich großem Einfluss handelte. Weiterhin war mir nicht bekannt, dass es auch weibliche Hofnarren gegeben hat. Besonders interessant ist für mich die Tatsache, dass es Mathurine wirklich gab.  Es war spannend für mich, in dem gut recherchierten Roman mehr über diesen außergewöhnlichen Berufsstand zu erfahren.
Wenn, so wie hier, reale Personen den Verlauf einer fiktiven Geschichte bestimmen, ist das immer besonders faszinierend, denn man erhält Unterhaltung und historische Informationen in einer perfekten Kombination. Der Autorin Angeline Bauer ist es wunderbar gelungen, Mathurine neues Leben einzuhauchen. Aus den spärlichen überlieferten Tatsachen und ihrer Phantasie hat sie einen fesselnden, rundum gelungenen Roman geschaffen, der mich nachhaltig beeindruckt hat.   
Im Lauf der Handlung hat die Autorin ihrer Protagonistin viele interessante Zitate in den Mund gelegt. Diese stammen aus verschiedenen Jahrhunderten, von ganz unterschiedlichen Personen und sind alle im Anhang noch einmal gesammelt zu finden. Mit großem Vergnügen habe ich abschließend noch darin geschmökert, und es ist genial, wie passend sie gewählt waren.
Noch eine Bemerkung zum Titelbild, mit dem ich nicht so ganz glücklich bin: Eigentlich hat die abgebildete Frau auf dem Cover etwas Magisches, Geheimnisvolles an sich, was ja gut zur Handlung passen würde, aber ich finde das Bild insgesamt zu modern, denn  den hochglänzenden Nagellack und die künstlichen Wimpern der Dame gab es damals ganz sicher noch nicht.
Dies ist jedoch für mich kein Grund zur Abwertung, denn den Roman selbst habe ich von Anfang bis Ende sehr genossen.


Vielen Dank an den EBook Verlag Klarant, für die Überlassung des eBooks zur Rezension.


4 Kommentare:

  1. Hallöchen,
    schicken Blog hast du da. Schau doch mal bei mir vorbei. Ich freu mich...
    http://literatur-diskussion.blogspot.de/

    Liebster Gruß

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  2. Hm, also irgendwie hat das Buch ja was, wobei mich zuerst das Cover angesprochen hat. Ich habe jetzt mal nach dem Taschenbuch geschaut und muss sagen, das würde mich optisch wieder gar nicht ansprechen.
    Aber du sagst ja auch, dass das Cover an sich zu modern ist. Schade, denn eigentlich hat mir genau das im ersten Moment gefallen...

    Ich überleg mir mal, ob ich das Buch nicht trotzdem maö näher anschauen werde.

    LG

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    1. Hallo Sarah, wenn du historischen Romanen nicht generell abgeneigt bist, könnte das Buch vielleicht doch etwas für dich sein, denn Mathurine ist für ihre Zeit auch sehr modern. Die Ausstrahlung des Bildes passt schon zu ihr, nur haben mich eben ein paar Details gestört, die es im 16. Jahrhundert wirklich nicht gegeben hat. Auch das Cover auf dem Taschenbuch finde ich nicht wirklich passend, denn die abgebildete Frau wirkt viel zu brav und "normal". Es ist sicher schwer, zu dieser Geschichte ein geeignetes Cover zu finden. Aber durch die Wahl dieses Fotos habe ich die Befürchtung, dass die falsche Zielgruppe angesprochen wird und viele Käufer etwas völlig anderes erwarten.
      LG
      Susanne

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  3. Eine schöne Rezension, aber ich muss auch sagen, dass mir das Cover überhaupt nicht gefällt. Es wirkt so aufgesetzt.

    Lg
    Jessi
    http://jessireneleseratten.blogspot.de/

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