Sonntag, 27. November 2011

Wenn die Christrose blüht - Christian Signol

Sébastien erkrankt im Alter von zehn Jahren an Leukämie. Als er die Diagnose erfährt, will er so schnell wie möglich weg aus der schmutzigen, lauten Trabentenstadt von Paris, wo er bisher mit seiner Mutter gelebt hat. Er möchte aufs Land, zu seinen Großeltern, die er bisher viel zu selten getroffen hat. Dort, in dem kleinen Dorf Millac, wünscht er sich, Trost und Zuversicht zu finden.
Großvater Auguste kennt sich gut mit Kräutern aus, und Sébastien erhofft sich insgeheim Hilfe davon. In dem alten Mann findet der Junge einen heimlichen Verbündeten, hat er ihm doch erzählt, dass die Christrose, die nur selten unter dem Schnee zu finden ist, ihm vielleicht Heilung bringen könnte.  Cyprienne, die Großmutter, ist eine resolute Frau, die ihr gutes Herz hinter einer rauen Fassade versteckt. Sébastien ist ein feinfühliges Kind, und mit ihrer energischen Art kann sie ihn nicht darüber hinweg täuschen, dass sie ihn von ganzem Herzen liebt und alles für den Jungen tun würde. Ihre Entschlossenheit und Stärke gibt ihm die Kraft, durchzuhalten und der Krankheit zu trotzen.

Es ist ein sehr berührender Roman. Das Schicksal von Sébastien geht einem sehr nahe. In dem kleinen, stillen Dorf, bei den Großeltern, findet er die Geborgenheit und Kraft, die er während der zermürbenden und anstrengenden Behandlung braucht. Mit den Großeltern verbindet ihn ein ganz besonderes Verhältnis, das von Liebe, tiefem Verständnis und Mitgefühl geprägt ist. Das alte Ehepaar lebt sehr naturverbunden und ursprünglich. Hier erfährt Sébastien die Schönheit der malerischen Landschaft und der Natur, und er entwickelt ein tiefes Urvertrauen, das er so dringend benötigt, um den kommenden Strapazen Stand zu halten. Auch neue Freunde findet der Junge in dem stillen Dörfchen. Es tut ihm sehr gut, Menschen um sich zu haben, die sich um ihn sorgen, mit ihm fühlen und ihn doch ab und zu seine Krankheit vergessen lassen. Die Charaktere sind alle sehr ausdrucksstark gezeichnet, und der Leser bekommt ein intensives Bild vermittelt, was in dem schwer kranken Kind vorgeht.  Die Zeit der Behandlung ist ein dauerndes Auf und Ab, ein stetiger Wechsel zwischen Zuversicht und Mutlosigkeit. Sébastien hat Angst. Er stellt sich und den Großeltern viele Fragen nach dem Leben und nach dem Sterben, und was wohl danach kommt?

Der Klappentext verspricht: „Wohl noch nie ist es Christian Signol, dem großartigen Erzähler, gelungen, seine Leser mit einer solchen Präzision mitten ins Herz zu treffen wie in diesem Roman.

Dem kann ich nur absolut zustimmen!
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Herzlichen Dank an den Verlag Urachhaus für das Rezensionsexemplar.

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