Band 4 der Waringham-Saga
In ihrem neuesten Roman „Der dunkle Thron“ entführt uns Rebecca Gablé in das England zur Regierungszeit Heinrichs VIII. Nicholas of Waringham ist erst 14, als er bereits das Erbe seines Vaters antritt, der als Ketzer inhaftiert wird und im Tower seinen Verletzungen durch die Folter erliegt. In Waringham erwarten Nick eine baufällige Burg, ein vernachlässigtes Gestüt, eine bösartige Stiefmutter, eine missgünstige Stiefschwester und der kleine Halbbruder, der schon bald in einen Zwiespalt gerät, hin und her gerissen, zwischen der Liebe zu seiner Mutter und der Zuneigung zu dem großen Bruder Nicholas. Für Nick brechen unsichere, arbeitsreiche Zeiten an, und als der König sich von der katholischen Kirche abwendet, um seiner ersten Ehe zu entkommen, weil er sich neu vermählen möchte, in der Hoffnung auf einen männlichen Thronerben, gibt Nicholas der alten Königin, Katharina von Aragón, das Versprechen, sich um Prinzessin Mary zu kümmern. Fortan ist der junge Waringham immer für die Tochter aus Henrys erster Ehe da, er sorgt sich wie ein Bruder um die junge Frau und begleitet sie ins Exil, um im Verborgenen immer in ihrer Nähe zu sein und sie zu schützen. Dafür nimmt er so manche Unannehmlichkeit in Kauf.
Es ist eine turbulente und verwirrende Zeit, die Rebecca Gablé hier beschreibt. Man erlebt hautnah die Entwicklung Heinrichs VIII mit, wie er sich ein ums andere Mal einer neuen Frau zuwendet, offiziell immer in der Hoffnung auf einen männlichen Thronerben. Ob dies der wahre Grund für seine zahlreichen Ehen war oder ob es sich zum Teil vielleicht wirklich um Liebe handelte, sei dahingestellt. Um seine Interessen durchzusetzen, bricht Henry VIII mit der Katholischen Kirche und mit dem Papst. Bald weiß in England niemand mehr, was er eigentlich glauben darf, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden.
Die Umstände um Henry VIII, seine Frauen und die Kinder waren mir zwar bereits oberflächlich bekannt, aber so richtig begriffen habe ich die genauen Zusammenhänge und die Tragweite, auch für die Erbfolge, erst jetzt, durch diesen Roman. Auch der neue Earl of Waringham ist wieder untrennbar mit dem Königshaus verbunden. Beim König selbst ist er zwar in Ungnade gefallen, aber er fühlt sich seinem Versprechen verpflichtet und wirkt im Geheimen als Beschützer und Ratgeber der verstoßenen Prinzessin Mary. Mit ihm hat der Roman einen neuen Helden, der zwar manchmal von Selbstzweifeln gequält wird, aber mit seinen Worten und Taten direkt die Herzen der Leser erobert. Auch wenn es ihm an den Kragen geht, verliert er kaum einmal seinen geradezu unerschütterlichen, etwas trockenen Humor, der mich immer wieder zum Schmunzeln verführt hat. Egal ob mit Freund oder Feind, seine Dialoge sind gewitzt, waghalsig, amüsant und manchmal auch sehr ergreifend.
Die Umstände um Henry VIII, seine Frauen und die Kinder waren mir zwar bereits oberflächlich bekannt, aber so richtig begriffen habe ich die genauen Zusammenhänge und die Tragweite, auch für die Erbfolge, erst jetzt, durch diesen Roman. Auch der neue Earl of Waringham ist wieder untrennbar mit dem Königshaus verbunden. Beim König selbst ist er zwar in Ungnade gefallen, aber er fühlt sich seinem Versprechen verpflichtet und wirkt im Geheimen als Beschützer und Ratgeber der verstoßenen Prinzessin Mary. Mit ihm hat der Roman einen neuen Helden, der zwar manchmal von Selbstzweifeln gequält wird, aber mit seinen Worten und Taten direkt die Herzen der Leser erobert. Auch wenn es ihm an den Kragen geht, verliert er kaum einmal seinen geradezu unerschütterlichen, etwas trockenen Humor, der mich immer wieder zum Schmunzeln verführt hat. Egal ob mit Freund oder Feind, seine Dialoge sind gewitzt, waghalsig, amüsant und manchmal auch sehr ergreifend.
Rebecca Gablé hat wirklich eine unnachahmliche Art, ihren Lesern historische Tatsachen nahe zu bringen, indem sie die realen Fakten gekonnt in eine fiktive Handlung integriert. Beim Einbringen ihrer erdachten Romanfiguren geht die Autorin sehr behutsam vor, um dabei die überlieferten Tatsachen nicht wesentlich zu stören oder zu verändern, und so haben auch die Waringhams wieder ihren Platz in der wahren Geschichte gefunden und fügen sich nahtlos und glaubhaft in die historische Kulisse ein. Diese Ausgewogenheit und die fesselnde Erzählweise machen Rebecca Gablés Bücher zu etwas ganz Besonderem. Mit „Der dunkle Thron“ ist ihr wieder ein richtiger Volltreffer gelungen.
Herzlichen Dank an den Verlag Bastei Lübbe für das Leseexemplar.
Hallo ^^
AntwortenLöschenich finde deinen Blog unheimlich interessant. Bin jetzt regelmäßiger Leser geworden.
Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbeischaust: www.buechersymphonie.blogspot.com
Wenn er dir gefällt würde ich mich freuen, wenn du auch regelmäßiger Leser wirst :)
Liebe Grüße
Eine sehr schöne Rezi ... ich liebe Mittelalterromane und Dein Blog gefällt mir auch!
AntwortenLöschenVielleicht magst Du auch bei mir mal schauen?
Würde mich freuen!
Liebe Grüsse
Rory
ein toller Blog, eine tolle Rezi. Das Buch steht auch auf meiner Wunschliste. Vielleicht magst du auch mal bei mir vorbei schauen?
AntwortenLöschenLg Susen