Samstag, 18. September 2010

Die Wundärztin - Heidi Rehn



Magdalena und Eric sind noch Kinder, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Es ist Ende Mai 1631, und die Menschen befinden sich mitten im dreißigjährigen Krieg. Kaiserliche Truppen haben soeben Magdeburg erobert, und die kleine Söldnertochter Magdalena verirrt sich in der brennenden Stadt. Eric, ein etwas älterer Junge, rettet ihr das Leben.  Da er seine Familie verloren hat, begleitet er Magdalena zu ihren Angehörigen und schließt sich als Zimmermannslehrling dem Tross an.
Dreizehn Jahre später begegnen sich Eric und Magdalena erneut. Die junge Frau arbeitet mittlerweile als Wundärztin, gemeinsam mit ihrem Jugendfreund Ruppert, an der Seite des Feldschers, Meister Johann. Einer alten Feindschaft ihrer beider Väter zum Trotz werden Magdalena und Eric ein Liebespaar. Nur allzu schnell wird ihr heimliches Glück überschattet, von den Ereignissen des Krieges und auch von Neid und Missgunst. Als Eric plötzlich nach einer Schlacht spurlos verschwunden ist, beginnt für Magdalena eine Odyssee durch das Land, immer auf den Spuren ihrer verlorenen Liebe. Ihr einziger Trost und ihr Halt ist ein Bernstein, den ihr Eric geschenkt hat. In ihren Augen entwickelt dieser Stein magische Kräfte und wird immer wieder schicksalhaft für sie.

Mit viel Feingefühl sind die Charaktere beschrieben, ganz besonders die sympathische, warmherzige Magdalena. Sie ist eine starke Frauengestalt, die in den Wirren des Krieges unermüdlich um ihr persönliches Glück kämpft, ohne dabei das Wohlergehen ihrer Mitmenschen außer Acht zu lassen. Auch in ihrem Umfeld gibt es interessante Persönlichkeiten, die ihr jedoch nicht immer alle wohl gesonnen sind. Da ist ihre Cousine Elsbeth, eine schöne aber verbitterte junge Frau, mit der es das Leben nicht immer gut meinte und die durch fortwährende Intrigen versucht, sich Vorteile und Geltung zu verschaffen. Ruppert, der Kamerad seit Kinderzeiten, wird von Eifersucht geplagt, was zu manch unschöner Szene führt. Treue Verbündete findet Magdalena in ihrem väterlichen Freund und Mentor, Meister Johann und in der betagten, etwas kauzigen aber lebensklugen Hebamme Roswitha.
Heidi Rehn schildert nicht die großen historischen Ereignisse, sondern sie beschreibt das Leben und die Menschen in dieser schweren Zeit. Schonungslos werden medizinische Maßnahmen nach Kriegsverletzungen beschrieben, aber es gibt auch die schönen Momente im Roman, die von der Natur, der Landschaft und von Gefühlen erzählen. Die Protagonisten sind alle nicht unfehlbar, aber das macht es gerade so einfach, mit ihnen zu fühlen und sich in ihre Lage zu versetzen.
Das schöne Coverbild vermittelt Atmosphäre und ist sehr aussagekräftig. Es rundet das Buch, zusammen mit einer Landkarte, in perfekter Weise ab. „Die Wundärztin“ ist als erster Band einer Trilogie angelegt, und das Ende lässt viele Fragen offen, was die Leser neugierig macht und gespannt auf die Fortsetzung „Hexengold“ warten lässt.

2 Kommentare:

  1. Super tolle Rezension! Du hast mich ganz heiß auf dieses Buch gemacht...
    Wird notiert!

    Lieben Gruß, Tanja

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  2. Danke für die schöne Rezension, habe das Buch auch seit gestern hier liegen und freue mich nun noch mehr drauf ;-)

    Liebe Grüße Natalie

    P.S. Nehme Dich auch direkt mal in meine Linkliste auf ;-)

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