Dienstag, 26. Februar 2019

Land im Sturm - Ulf Schiewe

Land im Sturm
Ulf Schiewe
Lübbe
ISBN: 978-3785726242


Kurzbeschreibung:

Eine Familie, tausend Jahre Sie ziehen mit den Truppen Ottos des Großen bei Augsburg in die Entscheidungsschlacht gegen die Ungarn. Wagen sich noch in der Frühzeit der Hanse mit ihren Schiffen über die Ostsee bis ins Baltikum vor und schließen sich dem Zweiten Kreuzzug an, um die ungläubigen Wenden zu bekehren. Sie kämpfen im Dreißigjährigen Krieg gegen die eigenen Landsleute und keine zweihundert Jahre später im Befreiungskrieg gegen die französischen Besatzer unter Napoleon. Sie haben Erfolg. Sie leiden. Und rappeln sich immer wieder auf. Bis sie schließlich in der Deutschen Revolution erneut entscheiden müssen, auf wessen Seite sie stehen: auf der Seite der Fürsten oder auf der des für die Demokratie kämpfenden Volkes. Tausend Jahre deutscher Geschichte, tausend Jahre Familiengeschichte. Meisterlich führt Ulf Schiewe seine Helden an entscheidende Wendepunkte und konfrontiert sie mit den Herausforderungen ihrer Zeit. Was ist uns wichtig? Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Was machen wir mit unseren Gaben und Talenten?




Mein Eindruck:

Eigentlich sind es gleich fünf Geschichten, die Ulf Schiewe in diesem großartigen Roman erzählt. Jede steht für sich, und doch gehören sie zusammen, denn sie berichten über die Schicksale einer Familie über viele Generationen hinweg. Neben der fiktiven Familiengeschichte berichtet dieser Roman zugleich über Meilensteine deutscher Geschichte, beginnend 955 mit der großen Schlacht Ottos des Großen gegen die Ungarn bis hin zur Märzrevolution im Jahr 1848 in Berlin. Ulf Schiewe hat sich für fünf Episoden entschieden, die eine besonders große Auswirkung auf die deutsche Geschichte hatten. Er hat Ereignisse geschildert, die maßgeblich für weitere Entwicklungen der Historie unseres Landes waren. Beschrieben hat er das jeweilige Zeitgeschehen immer aus der Sicht der Familie, die in allen Episoden eine Rolle spielt. Damit vermittelt er seinen Lesern ein klares, lebendiges Bild vergangener Jahrhunderte. Der „rote Faden“ des Romans ist in diesem Fall ein alter Ungarnsäbel, der von Generation zu Generation weitergegeben wird und in allen Episoden wieder auftaucht und eine maßgebliche Rolle spielt.
Obwohl jede Episode in gewisser Weise einen Abschluss findet und man sich immer wieder auf eine neue Zeit, neue Gegebenheiten und neue Charaktere einstellen muss, wirkt das Buch in keiner Weise abgehackt, sondern man bleibt ständig im Lesefluss, zumindest mir ging es so. Am Ende einer Episode war ich immer gespannt, die Nachkommen kennenzulernen und zu erfahren, was sie mit den jeweils vorherigen Protagonisten verbindet. Ulf Schiewes eingängige und lebendige Schreibweise macht es einem leicht, die Zusammenhänge zu erfassen und sich mühelos durch die 925 Seiten des Buches zu arbeiten. Dabei erlebt man im Geist nicht nur spannende Abenteuer und hofft und bangt mit den Protagonisten mit, sondern man kann zugleich auch noch sein historisches Wissen erweitern.

Wie der Autor schreibt, ist dieser Roman das Projekt mehrerer Jahre. Bei dem umfangreichen Stoff, der hierfür zu recherchieren war, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Es ist ein großes, vielschichtiges und ein mutiges Werk, das Ulf Schiewe hier geschaffen hat, und es ist ihm ganz hervorragend gelungen.


⭐⭐⭐⭐⭐


3 Kommentare:

  1. Hi Klusi!

    Freut mich dass dir der Roman so gut gefallen hat! Mich konnte er ja leider nicht so begeistern - ich fand nicht alle "Familiengeschichten" packend und oft war ich dann genau drin, als es schon wieder zu einem späteren Zeitpunkt weiterging ... ich bin damit einfach nicht so klargekommen ...

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hallo,

    da mein historisches Wissen peinlich rudimentär ist, wäre dieses Buch vielleicht mal eine gute Wahl! Es klingt wirklich gut, schöne Rezension. :-)

    LG,
    Mikka
    [ Mikka liest von A bis Z ]

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  3. Hey Klusi,

    Land im Sturm konnte mich nicht so begeistern wie dich, aber ich finde es echt ein bemerkenswertes Projekt. Mir hat so ein bisschen die Tiefe bei den Personen gefehlt, aber das ist auch irgendwie klar bei 200 Seiten pro Epoche. Mich konnte auch nicht jede Epoche für sich einnehmen und ich hatte dann gar nicht so das Interesse daran, was passiert. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass dir das Buch hingegen sehr gut gefiel.

    LG, Moni

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