Heidelberg 1388: Die Hauptperson des
Romans ist die junge Madlen. Sie ist Halbwaise, denn die Mutter ist
bei ihrer Geburt gestorben. Sie und ihr Bruder leben bei ihrem Vater,
der Madlen möglichst gewinnbringend verheiraten möchte, denn er hat
Geldsorgen.
Madlens große Leidenschaft ist es,
anderen Menschen zu helfen. Bei der Hebamme Clara , die ihr ein wenig
die Mutter ersetzt, lernt sie alles über Geburten, Frauenleiden und
Heilkräuter. Zufällig entdeckt Madlen, dass sie die Gebärenden mit
Hilfe gesprochener Psalmen und Kerzenlicht beruhigen kann. Sie und
Clara bewahren jedoch Stillschweigen über diese Methode, denn würde
dies öffentlich, könnte es der jungen Frau als Hexenwerk ausgelegt
werden.
Als ihre Mentorin durch einen
tragischen Unglücksfall ums Leben kommt, vergräbt sich Madlen in
ihrer Trauer, bis sie eines Tages gebeten wird, einer Patrizierin zu
helfen. Als sie die Frau untersucht, wird ihr schnell klar, dass
Adelhaid Trauenstein misshandelt wurde, wie es aussieht, von ihrem
eigenen Ehemann. Sie tut ihr Möglichstes, und Adelhaids Leben kann
Madlen retten, das Kind wird jedoch tot geboren.
Wenig später wird sie zum Stadtvogt
gerufen und fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass Matthias
Trauenstein Madlen angeklagt hat, sie hätte das neu geborene Kind
mit Kräutern vergiftet. Von Seiten des angesehenen Patriziers
schlägt ihr blanker Hass entgegen, und sie muss vor Gericht für die
Wahrheit, Gerechtigkeit und ihr Ansehen kämpfen. Aber auf dem
langen, beschwerlichen Weg, der vor ihr liegt, begegnet sie nicht nur
Misstrauen und Vorurteilen, sondern sie lernt auch Menschen kennen,
die ihre heilerischen Fähigkeiten ehrlich schätzen, ihr Zuneigung
entgegenbringen und denen sie vertrauen kann.
Mit Madlen hat dieser Roman eine starke
Frauenfigur, deren größter Wunsch ist, anderen Menschen zu helfen.
Sie hat die Fähigkeit zu heilen und setzt diese ohne zu zögern ein.
Ihre Gutmütigkeit wird ihr dabei mehrmals fast zum Verhängnis.
Sehr plastisch ist die Situation der
Frauen im 14. Jahrhundert dargestellt. Man erfährt viel über die
damaligen Heilmethoden und auch über das Rechtssystem, insbesondere
die Rechte der Frauen, zur damaligen Zeit. Man erkennt, wie schwierig
es für eine Frau war, damals einen Beruf auszuüben. In manchen
Städten war dies schier unmöglich, wenn man keinen Ehemann hatte,
der die Geschäfte offiziell führen konnte.
In der Handlung geht es daher stark um
Fragen der Emanzipation zu dieser Zeit. Die Probleme, die sich
ergaben und der Zwiespalt, in den die betroffenen Personen kamen,
werden lebendig und glaubwürdig dargestellt. Aber es ist nicht nur
ein fesselnder historischer Roman um eine Heilerin, die sich
behaupten muss, sondern es ist zugleich ein mittelalterlicher Krimi,
der viel Spannung zu bieten hat.
Ich hatte im Vorfeld schon viel
Positives über „Die heimliche Heilerin“ gehört, und auch mich
konnte dieser Roman von Ellin Carsta überzeugen. Er liest sich
flüssig und kurzweilig, und ich kann ihn allen Liebhabern
historischer Romane empfehlen.
👍👍👍👍👍
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