Samstag, 14. Mai 2011

Die Totenfrau des Herzogs - Dagmar Trodler


Die Handlung des Romans knüpft an „Die Rose von Salerno“ an.
Es sind erst wenige Monate vergangen. Ima von Lindisfarne lebt im Haus der Ärztin Trotta in Salerno und hilft ihr bei der Versorgung und Pflege der Kranken. Aber sie kommt nicht zur Ruhe. Die Herzogin erfährt, dass ihr Mann Robert Guiscard im Sterben liegt. In großer Eile bricht Sicaildis zur griechischen Insel Kephalonia auf, um die letzten Stunden an seinem Lager verbringen zu können. Spontan verpflichtet sie Ima, mit ihr zu reisen, in der Hoffnung auf Hilfe für den todkranken Mann. Für Guiscard kommt jede Rettung zu spät, aber Ima wird in eine Verschwörung hineingezogen, und auch Gérard, der ihr folgt, gerät in Gefahr. In dem Bestreben, seine Geliebte zu retten, begibt sich der Ritter in so manche, ausweglose Situation.

Die Autorin schreibt sehr bildhaft, und ihre Romanfiguren wirken dadurch greifbar. Sie schafft mit reicher Sprache und treffender Wortwahl eine sehr authentische Atmosphäre, so dass man Geräusche und Gerüche fast wahrnehmen kann. Mit ihrer wunderbaren, manchmal poetischen Ausdrucksweise erweckt sie sogar Steine und Bäume zum Leben. Ihre Art des Fabulierens gefällt mir sehr. Der Erzählstil nimmt den Leser gefangen und führt ihn in eine alte, ursprüngliche Welt.

Man möchte immer weiter und weiter lesen und Imas Schicksal verfolgen. Ich konnte mich gut in ihre Lage versetzen, wie sie mit sich selbst hadert, weil ihr der eigene Standesdünkel immer wieder zu schaffen macht. Dabei bleibt ihr nicht viel Zeit, über ihre Liebe und ihr Verhältnis zu Gérard nachzudenken, denn sie scheint das Unheil und die Gefahr förmlich anzuziehen. Imas Welt ist nicht nur gefährlich, sondern auch von Geistern und Dämonen bevölkert. Phantastisches und überlieferte, historische Fakten verbinden sich perfekt.

Mit ihrer Geschichte um Ima von Lindisfarne und Gérard de Hauteville ist es der Autorin wieder einmal gelungen, mich derart zu fesseln, dass ich alles um mich herum beim Lesen vergessen habe. Die Protagonisten sind beide keine einfachen Charaktere. Ohne es eigentlich zu wollen, machen sie sich gegenseitig das Leben schwer. Ihre Beziehung ist fernab jeder Romantik und doch sehr schön beschrieben. Ein großes Kompliment an Frau Trodler für diesen wunderbaren Roman.

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Blanvalet Verlag.


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