Klappentext:
Spanien im 17. Jahrhundert: Die 15jährige baskische Adlige Catalina de Erauso wird von ihren Eltern ins Kloster gesteckt, doch kurz vor der Weihe gelingt ihr die Flucht in die Freiheit. Schnell ist Catalina klar, dass sie in der Welt als Frau nicht überleben kann. Sie verkleidet sich als Mann und beginnt ein gefährliches Abenteuer, das sie bis nach Südamerika führt. Als ihre Verkleidung schließlich durchschaut wird, drohen ihr schreckliche Strafen. Nur ein Erlass des Papstes kann sie noch retten....
Meine Meinung: * * * * *
Catalina de Erausco wurde schon als kleines Mädchen von ihren Eltern dem Kloster überlassen, wie es damals in vielen Familien üblich war. Als sie 15 ist und ihre Weihe unmittelbar bevorsteht, ergreift sie ihre Chance zur Flucht. Sie besorgt sich Männerkleidung, da ihr als Frau viele Möglichkeiten verwehrt bleiben würden und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Oft bringt sie die eigene Gutgläubigkeit in Gefahr, aber sie hat immer wieder das Glück, Menschen zu begegnen, die es gut mit ihr meinen und ihr helfen. Sie heuert als Schiffsjunge an und landet in Panama. Von dort schlägt sie sich weiter nach Peru durch. Wie sie das raue Leben auf See übersteht und in Peru sogar in die Leibgarde des Vizekönigs aufgenommen wird, ist in Lea Kortes erstem historischem Roman lebendig und farbig geschildert. Vieles klingt so unglaublich, aber gerade die Szenen, bei denen ich meine Zweifel hatte, ob eine Frau damals wirklich so leben konnte, sind historisch belegt. Die Autorin hat ihre erfundenen Charaktere sehr behutsam und glaubwürdig in die Geschichte eingegliedert und Catalina in ihrem Roman gute Freunde zur Seite gestellt, die diese im wahren Leben vielleicht so nicht hatte.
Der Roman ist von Anfang an spannend und nimmt im Verlauf kontinuierlich an Tempo und Dramatik zu, so dass ich durchwegs völlig gefesselt war. Und auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Wie es um das wahre Gefühlsleben der Catalina de Erauso bestellt war, kann man heute nicht mehr mit Sicherheit sagen, aber die Liebesgeschichte mit Mikel wirkt in ihrer Hoffnungslosigkeit sehr real. „Die Nonne mit dem Schwert“ ist ein literarisches Denkmal für eine starke und ungewöhnliche Frau, die es fertig gebracht hat, sich in einer Welt zu behaupten, die größtenteils von Männern und von der Kirche bestimmt war.Lediglich eine Landkarte habe ich im Buch vermisst, um Catalinas Reisen zu verfolgen, aber wozu hat Frau einen Globus.
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