Freitag, 19. Februar 2010

Spuren - Louise Erdrich



Kurzbeschreibung:
Der Roman spielt in der Zeit zwischen 1912 und 1924, als die indianischen Stämme zu verteidigen suchten, was ihnen an Land noch geblieben war, und erzählt von den ineinander verflochtenen Schicksalen mehrere Chipeewa-Familien.Die schöne Indianerin Fleur ist der Zauberei mächtig, aber ihre Kraft reicht nicht aus, den Wald zu retten, in dem ihr Stamm lebt. Er wird verkauft und gerodet. Louise Erdrich blättert ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte auf, die ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts, in denen die einst so leuchtend lebendige indianische Kultur am "American Way of Life" zugrunde ging.


Meine Meinung: * * *
In ihrem Roman "Spuren" läßt die Autorin abwechselnd zwei Ich-Erzähler zu Wort kommen.
Da ist einmal der alte Nanapush. Er erzählt Lulu die Geschichte ihrer Mutter, Fleur.
Damals, als die ganze Familie Pillager von der Schwindsucht dahingerafft wurde, nahm Nanapush Fleur, die einzige Überlebende, bei sich auf. Er hat eine recht eigene Sicht der Dinge, denn der betagte Indianer hat schon vieles erlebt und überlebt. Trotz des Leides, der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit, die immer wieder durchklingt, schildert er die Vergangenheit mit einer gewissen Gleichmut und einem teils bissigen Humor. Seine Geschichte ist gleichzeitig die Geschichte eines ganzen, im doppelten Sinne, entwurzelten Stammes. In Nanapushs Bericht spiegelt sich die uralte Magie und Mystik der Indianerkultur, vermischt mit einem starken Aberglauben der Indianer. Mit den Verführungen der Weißen kommen sie nicht zurecht und erliegen nur allzu oft den Verlockungen durch Alkohol und Glücksspiel, was sie häufig zu Verzweiflungstaten treibt.
Auch die geheimnisvolle und starke Indianerin Fleur kann nicht verhindern, dass den Indianern im Reservat immer mehr Land entzogen wird, um die Interessen weißer Unternehmer zu befriedigen. Ihre Zauberei ist machtlos gegen die modernen Einflüsse, die den Indianern die Lebensgrundlage rauben.
Der zweite Erzählstrang wird aus der Sicht vom Pauline geschildert. Sie ist eine Halbindianerin, die keine sein möchte. In ihrer Gier nach Anerkennung und dem Wunsch, anders zu sein, tut sie Dinge, die man als wahnsinnig bezeichnen könnte. Sie wirkt von Anfang bis Ende undurchsichtig. Ihren Part im Buch fand ich etwas unglücklich, weil zu übertrieben. Weil mir Pauline durchweg unsympathisch war und ihre Sichtweise sehr viel Raum im Roman einnimmt, gebe ich dem Buch nur 3 von 5 möglichen Sternen.

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