Dienstag, 22. Dezember 2009

Sie Sünderin von Siena - Brigitte Riebe





Kurzbeschreibung:
Geliebt, verbannt, geächtet...

Siena 1348: Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann findet Gemma Schutz bei Lina, einer vermögenden Witwe, die ihr Leben den Waisen von Siena widmet. Beide Frauen kämpfen um ihre gesellschaftliche Anerkennung. Doch die rätselhaften Todesfälle zweier unschuldiger Kinder drohen ihnen zum Verhängnis zu werden.

Detailgenau recherchiert und brillant erzählt: ein opulenter Roman voller Spannung und Dramatik.

Meine Meinung: * * * *
Ich habe von diesem Roman die Club-Ausgabe gelesen, welche mir persönlich besonders gut gefällt. Das liegt sicher hauptsächlich daran, dass auf dem Schutzumschlag eine kleine Ansicht des Campo zu sehen ist. Siena ist meine Lieblingsstadt in Italien, und daher war es für mich ein Muss, dieses Buch zu lesen.
Schön gestaltet finde ich auch den inneren Buchdeckel mit dem Deckblatt, denn da ist ein kleiner Stadtplan von Siena aufgezeichnet, welcher die verschiedenen Stadtteile (Contraden) zeigt.

Ich habe mich mit Begeisterung ans Lesen gemacht, muss aber sagen, dass ich besonders anfangs etwas enttäuscht war, denn der Zauber der Stadt kommt im Buch nicht so zur Geltung, wie ich es erwartet habe. Die Autorin hat sehr gründlich und gut recherchiert, aber größtenteils hätte die Handlung auch in jeder anderen mittelalterlichen Stadt ablaufen können. Auch die Charaktere bleiben über eine lange Strecke recht farblos. Erst im letzten Viertel kommt Spannung auf, wenn auch vieles vorhersehbar ist. Gemma ist als sehr mutige und kluge junge Frau beschrieben, die stellenweise fast zu modern wirkt. Hin- und hergerissen zwischen zwei Männern muss sie ihren Weg finden: Lupo - ihr Ehemann, der sich zum Scheusal entpuppt und Matteo, der empfindsame Maler und "Frauenversteher", der sie aufrichtig liebt. Auffällig ist, dass ein sehr hoher Prozentsatz der im Roman geschilderten Charaktere entweder außergewöhnliche Neigungen oder aber ein dunkles Geheimnis hat. Ähnliches ist mir schon öfter in historischen Romanen, besonders Krimis, aufgefallen. Leider macht es die Geschichte eher unglaubwürdig. Da vieles am Anfang nur vage erwähnt und erst im Lauf der Handlung deutlich wird, habe ich mir zu Beginn etwas schwer getan, bei den verschiedenen Handlungssträngen den Überblick zu behalten.

Bei einigen Geschehnissen hat sich die Autorin die dichterische Freiheit erlaubt, sie zeitlich etwas zu verschieben, sie hat den Aufstand mit dem Palio zusammengelegt. Im Anhang hat sie ein Kapitel "Dichtung und Wahrheit" angefügt, in dem sie auf solche Arrangements näher eingeht. Bei Bernardos Engeln weist sie auf die Ähnlichkeiten der Gewaltherrschaft Savonarolas in Florenz hin. Inwieweit diese Geschehnisse auf historischen Tatsachen beruhen, kann man wahrscheinlich nicht mehr so genau feststellen.
Insgesamt betrachtet möchte ich das Buch gut beurteilen, denn gerade die Einblicke in die Regierungsgeschäfte und den Salzhandel machen die Sache doch recht interessant, und die sprachliche Ausführung hat mir gut gefallen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Stille Nacht - Mary Higgins Clark


Kurzbeschreibung:
Im Gedränge von Manhattan verschwindet am Heiligen Abend der siebenjährige Brian und gerät schließlich in die Hände eines Polizistenmörders. Brian hat jedoch nur ein Ziel: Er möchte seinem schwerkranken Vater ein Christophorus-Medaillon übergeben, denn er ist fest davon überzeugt, dass dieser dann wieder gesund wird....

Meine Meinung: * * * *
Vor einigen Jahren habe ich dieses Buch schon einmal gelesen, und jetzt habe ich es, gerade richtig zur Weihnachtszeit, wieder ausgekramt. Auch diesmal hat mir die Lektüre gut gefallen, und obwohl ich bereits den Ausgang der Geschichte kannte, war sie spannend zu lesen. Es sind viele gefühlsbetonte Szenen im Buch, die gerade recht in die Weihnachtszeit passen, und auch wenn einige Zufälle sich fast unglaublich aneinander fügen, ist die Story doch nicht zu schmalzig. Wie man es von einer Weihnachtsgeschichte erwartet, löst sich manches Problem am Ende in Wohlgefallen auf oder gibt zumindest Anlass zur Hoffnung.
Da das Büchlein nicht sehr dick ist, läßt sich die Geschichte in wenigen Stunden lesen und ist gerade richtig für einen gemütlichen Abend, um sich vom Weihnachtstrubel, mit Spannung, zu entspannen.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Welche Farbe hat die Liebe? - Katja Reuter



Kurzbeschreibung:

Zunächst rümpft Jule über das Geburtstagsgeschenk ihrer Freundin Tina die Nase: eine Mitgliedschaft beim Internetportal StayFriends?

Doch dann stolpert sie im Netz über ihre Jugendliebe Erik. Es funkt gewaltig zwischen den beiden, denn Erik ist charmant, einfühlsam und ehrgeizig – ganz anders als Jules Dauerverlobter Tom. Erst als ihr kleiner blinder Kater schwer erkrankt, erkennt Jule, auf welchen der Männer sie sich wirklich verlassen kann.


Meine Meinung: * * * *
Es gibt ja das weise Sprichwort "Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt". In Jules Fall hat das Geld auch nicht beruhigt. Dass es sie auch nicht glücklich machen kann, merkt Jule erst, nachdem sie sich von ihrem langjährigen Freund und Verlobten Tom trennt und zu ihrer alten Jugendliebe Erik zieht, den sie über das Internetportal "Stayfriends" wieder gefunden hat.
Die beiden Männer in ihrem Leben sind sehr unterschiedlich: Tom ist der liebenswerte Chaot, mit einem Hang zur genialen Unordnung und mit einem großen Herzen für alles Kleine und Schwache, ganz besonders für das blinde Katerchen "Blindfisch". Erik dagegen ist der perfekte Gentleman, der eine Frau zu umwerben weiß, erfolgreich, wohlhabend und gut aussehend, mit einer Designervilla. Wahrscheinlich haben alte Erinnerungen Jules Blick für die Realität verschleiert, denn sie läßt sich mit Haut und Haaren auf ein völlig anderes Leben ein. Es scheint, als würde ihr alles Vergangene und die gemeinsame Zeit mit Tom nichts mehr bedeuten. An Eriks Seite verändert sie sich allerding mehr und mehr zur Vorzeige-Edelfrau ohne wirklichen Tiefgang. Sie erscheint recht oberflächlich und ist völlig fixiert auf Erik, den erfolgreichen Architekten. Als der aber nach und nach anfängt, ihr Leben und ihre Interessen zu beeinflussen und sogar erreicht, dass sie sich immer weiter von ihrem alten Freundeskreis entfernt, erkennt sie langsam aber sicher, dass sie so nicht glücklich werden kann.
Der wahre Held der Story ist allerdings für mich das Katerchen Blindfisch. Leider kommt der kleine Kerl am Anfang etwas zu kurz, wird zwischendurch nur selten erwähnt. Erst nach der Trennung von Jule und Tom wird er "aktiv", wenn er zu Jule in Eriks Villa zur Kurzzeit-Pflege kommt. Das Tierchen spürt, dass es bei Erik ganz und gar nicht willkommen ist und verhält sich dementsprechend.
Der Schreibstil der Geschichte ist sehr schön und angenehm zu lesen, wenn diese auch anfangs erst langsam dahinplätschert. Im letzten Drittel wird es aber temporeich, und die Emotionen überschlagen sich. Und als Katerchen Blindfisch stirbt, fällt es Jule wie Schuppen von den Augen: Die wahre Farbe der Liebe ist gelb!
Trotz trauriger Momente, besonders am Schluss, ist das Buch humorvoll und herzerwärmend geschrieben, eine leichte Lektüre für lange Winterabende.

Donnerstag, 19. November 2009

Die Gefährtin des Sturmfalken - Kaari Utrio



Der Verlag über das Buch

Romantische Liebesgeschichte und historischer Schmöker – mit diesem Erfolgsrezept legt die Autorin des »Bronzevogels« ein neues spannendes Epos um den skandinavischen Ritter Olaf Sturmfalke vor. Seit seiner Jugend scheint ihm Aure mit dem Zaubergesang bestimmt zu sein ... Aure die Heilerin: Ihr Gesang kann Schmerzen lindern und Menschen in den Schlaf wiegen – in dem von Kriegen heimgesuchten 11. Jahrhundert eine Gabe von unschätzbarem Wert. Nach dem gewaltsamen Tod ihres Gemahls werden Aure und ihr Kind zum Spielball der Interessen. Aure flieht aus dem Normannenreich bis nach Kleinasien, und auf ihrer abenteuerlichen Reise trotzt sie allen Gefahren. Dann trifft sie den unerschrockenen Wikinger Olaf Sturmfalke wieder, mit dem sie seit ihrer Jugend schicksalhaft verbunden ist. Olafs Frau ist die sagenhaft schöne Adela, dennoch hat auch Olaf Aure nie vergessen können ... Die finnische Bestsellerautorin und Kirchenhistorikerin Kaari Utrio entwirft das spannende Bild eines von Kämpfen und Intrigen erschütterten Europa, in dem geistliche Machtansprüche, weltliche Interessen und mittelalterliche Mythen zu prallem Leben erstehen.

Meine Meinung: * * * *
Leider habe ich zu spät erkannt, dass es sich bei dem vorliegenden Roman um eine Fortsetzung handelt. Ich finde es ärgerlich und auch schade, dass man darauf meist nur sehr wenig oder gar keine Hinweise von den Verlagen bekommt. Mir ist es nur dadurch aufgefallen, weil der Roman immer wieder Hinweise auf frühere Erlebnisse der Protagonisten enthält. Erst intensivere Nachforschungen haben ergeben, dass die finnische Originalausgabe wieder einmal für die deutschen Leser in zwei Bände aufgeteilt wurde. Man wird mitten in die Geschichte geworfen, und ich hatte am Anfang dadurch oft gewisse Probleme, die Zusammenhänge zu erfassen. Es wird zum Beispiel erwähnt, dass sich Aure und Olaf schon früher begegnet sind, und da muss es durch Olaf eine Vergewaltigung gegeben haben. Trotzdem liebt Aure den Sturmfalken. Vielleicht könnte man das besser verstehen, wenn man die näheren Umstände kennengelernt hätte. Der ziemlich unterkühlte Schreibstil war nicht dazu angetan, mich zu fesseln. So richtig gepackt hat mich die Handlung erst im letzten Drittel, obwohl ich mich bis zum Ende nicht wirklich für die Protagonisten erwärmen konnte. Auch sind oft Zeitsprünge und recht unklare Beschreibungen in der Handlung, die das Verständnis erschweren. Eine romantische Liebesgeschichte, wie vom Verlag angekündigt, ist es ganz bestimmt nicht. Sicher ist das Buch sehr gut recherchiert, aber mir war die Handlung oft zu oberflächlich, die Charaktere waren mir zu wenig beschrieben, insgesamt wurde zu viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Die Denkweise der Krieger blieb häufig unklar und war schlecht nachzuvollziehen. Die Schlachten und Kämpfe waren für meinen Geschmack zu stark hervorgehoben und zu ausführlich geschildert. Von Anfang an gibt es sehr häufig schlimme Intrigen und auch Morde, das kam mir nicht so ganz glaubwürdig vor. Starke Ritter, die nicht vor einem Mord am eigenen Bruder oder an einem Bischof zurückschrecken, lassen sind andererseits von ganz simplen und wenig glaubhaften Warnungen einschüchtern, was auf mich einen sehr unkonsequenten Eindruck gemacht hat.
Auch aus Aure bin ich nicht schlau geworden. Sie wirkt am Anfang sehr zurückhaltend und duldsam. Erst zuletzt entwickelt sie eine charakterliche Stärke und eine größere Ausstrahlung, die man ihr zuerst gar nicht zugetraut hätte.
Die Romane der Autorin werden oft im gleichen Atemzug mit den Büchern von Rebecca Gablé oder Andrea Schacht genannt, was ich nicht so empfinde. Mir hat bei diesem Buch das gewisse Etwas gefehlt. Olaf Sturmfalke, Aure und ihre Mitstreiter konnten mich nicht hundertprozentig fesseln.

Montag, 9. November 2009

Wildes Land der Sehnsucht - Elaine Coffman




Kurzbeschreibung:
William Woodville möchte alles hinter sich lassen: seinen Adelstitel, sein Land, seine Familie. Seiner Kunst zuliebe zieht es ihn in die unberührte Natur. So verläßt er England und geht in die indianische Wildnis des amerikanischen Westens - wo er in einem Indianerlager der unschuldigen Margery begegnet. Margery, die Jahre als Gefangene bei Indianerstämmen verbringen mußte, kann ihr Glück kaum fassen. Ihr Märchenprinz heiratet sie vom Fleck weg, reist mit ihr in seine Heimat nach England, stellt sie seiner vornehmen Familie als seine Frau vor - und verschwindet. Alleingelassen von dem Mann, den sie liebte und dem sie vertraute, läßt Margery dennoch nicht zu, daß die Verzweiflung sie überwältigt: Sie widmet sich mit Hingabe ihrer neuen Familie und entwickelt sich von der ungezähmten Schönheit zum umschwärmten, damenhaften Mittelpunkt der Londoner Gesellschaft. Als William eines Tages reumütig zurückkehrt, muß er erkennen, daß Margery nicht gewillt ist, ihm zu verzeihen. Vorerst...

Meine Meinung: * * * * *
Dieser Roman erzählt die Geschichte der Margery Mackinnon. Die junge Frau wurde als kleines Kind von Indianern entführt und lebte viele Jahre als Sklavin bei verschiedenen Stämmen. Eines Tages findet sie dort der adelige Engländer William Woodville und kauft sie frei. Was auf den ersten Blick als großherzige Geste erscheint, tut Will in Wirklichkeit aus sehr egoistischen Gründen. Er heiratet Margery, um sich an seinem Vater zu rächen, der ihn in ein Leben und eine Ehe nach seinen Vorstellungen drängen will. Als William seine frisch gebackene Ehefrau mit nach England bringt, kommt es sehr schnell erneut zum Streit mit seinem Vater. Die Situation eskaliert, und William reist wieder zurück nach Amerika. Seine junge Frau läßt er allein' zurück. Williams Handlungen waren für mich schwer verständlich. Er wirkte lange Zeit kühl und unnahbar, seine Unternehmungen immer überschattet vom Zorn und Unwillen des Vaters. Der Autorin ist auch hier wieder eine sehr bewegende und tiefgründige Geschichte gelungen, die aber auch viele humorvolle Episoden aufweist. Es ist ein Roman, bei dem man mit den Protagonisten lachen und weinen kann, besonders die Woodville-Frauen waren mir alle sehr sympathisch. Williams Mutter Octavia ist eine warmherzige und liebenswerte Frau, die sich durchaus gegen ihren Ehemann durchsetzen kann. Auch Williams Schwestern haben alle das Herz auf dem rechten Fleck, und so gelingt Margery die Eingewöhnung in der fremden Umgebung recht gut. Es ist einfach köstlich zu lesen, wenn Octavia ihre Töchter zum Widerstand gegen den Haustyrannen zusammenruft. Das war Frauenpower im 19. Jahrhundert ;-) Wie Margery ihren wahren Platz im Leben und ihr Glück findet, ist kurzweilig und doch an keinem Punkt oberflächlich geschildert. Elaine Coffman hat einen tollen Schreibstil; sie begnügt sich bei ihren Protagonisten nicht mit Äußerlichkeiten, sondern läßt die Leser in deren Seele schauen, und das macht die Erzählung für mich so faszinierend.

Freitag, 6. November 2009

In einer dunklen Zeit - Jean Plaidy



Kurzbeschreibung:
England im Zeitalter der Hexenverfolgung: In einer Hütte am Dorfrand wächst die junge Tamar zu einer wilden und klugen Schönheit heran. Aber die Leute im Dorf munkeln, dass Tamar eine Tochter des Teufels sein. Während im ganzen Land die Scheiterhaufen der Inquisition lodern, macht sich die junge Frau in einem Klima der Denunziation und der Hysterie auf die lebensgefährliche Suche nach ihrer wahren Identität.

Über die Autorin:
Sie hat unter verschiedenen Pseudonymen geschrieben, ihre bekanntesten Romane hat sie wohl als Victoria Holt veröffentlicht. Ihr eigentlicher Name war Eleanor Hibbert. Unter dem Namen Jean Plaidy sind größtenteils ihre historischen Romane erschienen.

Meine Meinung: * * * *
Es ist wahrhaft eine dunkle Zeit, in der die schöne Tamar aufwächst. Das Leben der Menschen ist bestimmt von einer zweifelhaftigen Frömmigkeit und von einem Fanatismus, der alle verfolgt, die anders als die Masse sind. Tamar hat es nicht leicht, denn ihre Mitmenschen munkeln, sie hätte ihre Schönheit vom Teufel persönlich geerbt. In dem jungen Bartle findet sie einen Seelenverwandten, will sich das aber nicht eingestehen. Ihr selbstsicheres Auftreten und ihre Einstellung bringen sie immer wieder in Gefahr, an den Rand des Galgens.
Voller Hoffnung bricht Tamar, zusammen mit ihrer Familie und mit Freunden, in die neue Welt auf, um der Verfolgung durch die Hexenjäger zu entgehen. Aber auch in Neu-England wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Die Puritaner, einst selbst Verfolgte, werden hier zu strengen Sittenrichtern.
Tamar und auch Bartle sind für mich beide keine absoluten Sympathieträger, dafür sind sie in ihren Charakteren zu widersprüchlich. Auch ihr Verhalten anderen gegenüber macht sie nicht gerade liebenswert. Der Schreibstil wirkt auf mich oft sehr distanziert, so dass man sich nicht wirklich in die Protagonisten hinein versetzen kann. Auch wenn sie vieles klarer sehen und sich nicht von Hysterie und Hexenwahn beeinflussen lassen, sind sie letztendlich doch von ihrer Zeit beeinflusst, und ihre Handlungen entbehren oft jeglicher Vernunft. Andererseits wirkt gerade dadurch der Roman sehr realistisch und glaubwürdig. Einige historische Persönlichkeiten haben von der Autorin in der Geschichte eine Gastrolle erhalten, wie z.B. Francis Drake oder Thomas Morton. Für Liebhaber historischer Romane ist das Buch ganz sicher zu empfehlen, denn hier wird das Leben in der damaligen Zeit ganz sicher nicht verklärt und durch die rosarote Brille gesehen.

Samstag, 31. Oktober 2009

Wenn Zärtlichkeit dein Herz berührt - Amy J. Fetzer



Kurzbeschreibung:
Kopfgeldjägerin Victoria Mason jagt einen gefährlichen Frauenmörder, der ihren Partner umgebracht hat. Auf der Spur des verletzten Mannes geraten beide in einen Wasserfall - und gelangen in das Jahr 1872. Victoria muss den Mörder finden und in ihre Zeit zurückbringen. Es passt gar nicht in ihren Plan, dass sie ausgerechnet in diesem ihr fremden Jahrhundert einem Mann begegnet, dessen faszinierender Ausstrahlung sie sich nicht entziehen kann. Denn sich in Christopher Arrow zu verlieben, würde nur bedeuten, dass ihr Herz gebrochen wird ...

Meine Meinung: * * * * *
Dieser faszinierende Roman hat viele Facetten. Er ist zugleich historischer, Zeitreise- und Liebesroman sowie Krimi. Victoria Mason ist ein weiblicher "Tortured Hero", gibt sich nach außen hart, ist aber in ihrem Innern sehr verletzlich und voller Selbstverachtung. Bei der Verfolgung eines mehrfachen Mörders gerät sie in eine andere Zeit. Sie landet im Jahr 1872 und trifft dort nicht nur den Mörder wieder, sondern sie begegnet auch der Liebe ihres Lebens. Christopher Arrow ist Halbindianer, und Victoria ist ihm bereits in seinen Visionen begegnet. Zwischen den beiden knistert es von Anfang an ganz gewaltig, und auf die Dauer kann sich Victoria auch mit ihren raffinierten Masken nicht vor ihm verbergen. Er spürt ihre Gegenwart, selbst als sie ihm in der Maske eines jungen Mannes begegnet. Solche Begebenheiten geben der Story eine gute Portion Witz und Humor, denn Chris zweifelt am Anfang an sich selbst, weil er ein starkes Bedürfnis hat, den "Jungen" in seiner Nähe zu haben und mit ihm essen zu gehen. ;-)
Es dauert eine ganze Weile, bis Victoria endlich völliges Vertrauen zu ihrem Geliebten fasst und sich ihm anvertraut. Letztendlich muss sie eine schwere Entscheidung treffen. Der Mörder treibt inzwischen auch sein Unwesen in der Zeit, in welcher beide gelandet sind und wird daher in zwei Jahrhunderten gleichzeitig verfolgt. Soll sie ihn in die Gegenwart zurückbringen und dafür ihr Glück und ihre Liebe aufs Spiel setzen? Es bleibt bis zuletzt sehr spannend......

Sonntag, 25. Oktober 2009

Ein Mann wie Samt und Seide - Elaine Coffman




Kurzbeschreibung:
Ross McKinnon, der Mann mit den unverschämt blauen Augen, hat etwas an sich, das selbst hartgesottene Texanerinnen reihenweise schwach werden läßt. Doch trotz seiner Erfolge bei den Damen, weiß Ross nie so recht, was er eigentlich will. Da verschlägt ihn eine Erbschaft nach Schottland, und im rauen Hochland betört er die kühlen Aristokratinnen mit seinem unverfälschten Cowboy-Charme. Besonders eine unter ihnen läßt sein Herz schneller schlagen: die schöne junge Lady Anabella Stewart. Und auch sie vergißt in seiner Gegenwart bald ihre vornehme Zurückhaltung, während im Hintergrund ihr eifersüchtiger Verlobter lauert ...

Meine Meinung: * * * * *
Ross McKinnon, der lässige Texaner mit schottischen Ahnen, hat seine liebe Mühe, denn nicht nur eine junge Frau versucht, ihn mit ihren Verführungskünsten in eine Ehe zu locken. In die Enge getrieben, beschließt er, in das Land seiner Vorfahren zu reisen, um die Nachfolge seines Onkels anzutreten. Im Schottischen Hochland angekommen, fühlt er sich sofort sehr stark zu der jungen Anabella hingezogen. Bella ist eine sehr wohlerzogene Lady, die von ihren Eltern in eine Ehe mit einem Mann gedrängt werden soll, den sie nicht liebt, im Gegenteil, er ist ihr von Anfang an zuwider. Außerdem könnte er vom Alter her ihr Vater sein. Die junge Frau ist unglücklich, denn sie sieht keinen Ausweg aus ihrer Not, ist doch eine Verlobung in ihren Kreisen bindend.
Mit Ross und Bella treffen zwei ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander. Ross ist ein Rebell, immer bereit, für seine Ansichten einzustehen und zu kämpfen. Bella dagegen ist bisher immer den Weg des geringsten Widerstands gegangen, um ihren Eltern möglichst keinen Ärger zu machen. Anfangs ist sie schüchtern und ängstlich, und sie hat schon so gut wie resigniert, sich mit ihrem Unglück abgefunden. Ihre Bekanntschaft mit Ross weckt ungeahnte Kräfte in ihr, und nach und nach beginnt sie, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Elaine Coffman schreibt fesselnd, schmückt ihre Geschichte mit vielen bildhaften Vergleichen aus, die einen oft schmunzeln lassen. Ihre Protagonisten stellt sie tiefgründig, mit vielen Facetten dar. Ein Großteil der Handlung spielt sich auf der seelischen Ebene ab, schildert die Gefühlslage der jungen Frau und ihres Geliebten. Die körperliche Anziehung spielt hier eine eher untergeordnete Rolle, die Handlung kommt mir sehr wenig erotischen Szenen aus. Trotz der ernsten Lage, in der sich die Protagonisten befinden, gelingt es der Autorin, mit ihrem trockenen, manchmal etwas bissigen Humor, die Story immer wieder aufzulockern. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse, und manches wird leider nicht ausführlicher geklärt. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ich werde sicher auch die Schicksale der anderen McKinnon-Brüder verfolgen, denn wie ich jetzt gemerkt habe, ist dies bereits der dritte Band:

  • 1. Engel in Flammen
  • 2. Goldstaub auf zarter Haut
  • 3. Ein Mann wie Samt und Seide
  • 4. An den Ufern der Leidenschaft
  • 5. Geliebte Wildkatze
  • 6. ? (wurde bisher nicht übersetzt)
  • 7. Wildes Land der Sehnsucht

Allerdings steht anscheinend jedes Buch für sich, kann also ohne weiteres einzeln gelesen werden.

Montag, 19. Oktober 2009

Die Lebküchnerin - Sybille Schrödter



Kurzbeschreibung:

Nürnberg 1387 eine der blühendsten Städte des Mittelalters, doch ein unwirtlicher Ort für eine junge Adelige, die gerade dem Kloster entflohen ist. Ihr bleibt nur eines: Sie gibt sich als Schwester ihrer Freundin aus, der ehemaligen Klosterköchin Agnes, und zieht zusammen mit ihr ins Haus von Agnes Verlobtem, einem Bäcker. Das wiederum passt dem künftigen Schwiegervater gar nicht, bis Benedicta ihm aus seinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten hilft. Ihr Geheimrezept für Lebkuchen, das sie einst im Kloster entwickelte, rettet die Bäckerei. Mit dem Erfolg ihrer köstlichen Benedicten-Lebkuchen macht sie sich jedoch auch Feinde. Und erkennt beinahe zu spät, dass einer es gut mit ihr meint ... Sybille Schrödter zeichnet lebendig und historisch fundiert ein farbenprächtiges Bild vom mittelalterlichen Nürnberg.

Meine Meinung: * * * *
Die junge Benedicta muss unfreiwillig ihr Leben im Kloster verbringen, wurde von ihrer habgierigen Stiefmutter dorthin verbannt. Zwar hat sie das Gelübde abgelegt, aber sie kann sich nicht an das strenge Klosterleben gewöhnen. Dann verliebt sie sich in den Neffen der Priorin, was in ihrer Situation untragbar ist. Ihr bleibt nur die Flucht aus dem Kloster, zusammen mit Julian und der Köchin Agnes, ihrer einzigen Vertrauten und Freundin. Benedicta reist unter fremdem Namen, mit nichts als ihrem selbst erfundenen Lebkuchenrezept im Gepäck. Die beiden jungen Frauen verschlägt es nach Nürnberg, wo sie im Haus des Verlobten von Agnes unterkommen. In der großen Stadt muss Benedicta darauf achten, dass sie unerkannt bleibt, denn ihre Stiefmutter gibt keine Ruhe, sie möchte die junge Frau aus dem Weg haben.

Frau Schrödter schreibt sehr temporeich und unkompliziert. Die Geschichte der ehemaligen Nonne ist mitreißend und spannend, denn ein Drama jagt das andere und läßt die junge Frau nicht zur Ruhe kommen. Sehr interessant fand ich die Entwicklung ihres Lebkuchenrezepts, denn man kann sich gut vorstellen, dass es sich vielleicht damals ähnlich abgespielt hat, wie in dieser Geschichte. Wie Benedicta aus der Not eine Tugend macht und, eigentlich durch fehlende Zutaten, zum perfekten Lebkuchenrezept kommt, wird äußerst schmackhaft geschildert. Die Handlungsorte und Situationen sind lebendig beschrieben, doch ich persönlich hätte mir etwas mehr Bezug zur wirklichen (Stadt-)Geschichte gewünscht. Viele Zufälle fand ich persönlich ziemlich unglaubwürdig. Auch kommen zu meinem Leidwesen die Charaktere oft etwas zu kurz und erscheinen manchmal oberflächlich, oft undurchschaubar. Benedicta hat auf mich fast kindlich naiv gewirkt, und sie macht einen etwas sprunghaften Eindruck. Trotz meiner Kritikpunkte hat mir der Roman insgesamt gefallen, das Lesen hat Spaß gemacht und war für mich äußerst unterhaltsam.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Sündenhof - Sandra Lessmann




Kurzbeschreibung:
London 1667: Richter Orlando Trelawney wird nachts an den königlichen Hof gerufen. Dort hat man eine enthauptete Leiche gefunden. Der König persönlich beauftragt Orlando mit der Aufklärung des Falles - und untersagt ihm ausdrücklich, seinen Freund, den katholischen Priester Jeremy Blackshaw, zu Rate zu ziehen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn Jeremy bekommt bald Wind von der Sache und errät, dass es sich bei dem Toten um einen Amtsbruder handelt. Unabhängig von Orlando und ohne sein Wissen stellt er eigene Nachforschungen an, unterstützt von der schönen Amoret, der Mätresse des Königs. Als diese herausfindet, wo genau die Leiche gefunden wurde, ahnt sie nicht, dass sie sich in höchste Gefahr begibt ...

Meine Meinung: * * * * *
Auch der letzte Band dieser im alten London spielenden Trilogie hat mich von Anfang bist Ende gefesselt. Starke Charaktere, eine tolle Story und jede Menge historisches Hintergrundwissen machen "Sündenhof" zu einem großen Lesevergnügen. Jeremy, wissbegierig wie immer, spürt sehr schnell, dass sein Freund, Richter Orlando, große Probleme hat. Als Jeremy feststellt, dass der Richter einen Mord am Königshof aufklären soll, ist seine Neugierde geweckt, und alle Beteiligten ahnen nicht, in welche Gefahr sie sich begeben. Stark berührt hat mich in diesem Band besonders das Schicksal zweier Kinder: Orlandos Sohn und des Lehrjungen Kit. In dieser spannenden und temporeichen Geschichte jagt ein Unglück das andere, so dass man sich richtiggehend festliest, um möglichst schnell den Fortgang des Falls zu erfahren.
Mit viel Geschick mischt die Autorin auch hier wieder viele historische Fakten in ihre fiktive Geschichte und läßt das London des 17. Jahrhunderts sehr lebendig vor den Augen der Leser erscheinen. Äußerst interessant und faszinierend finde ich die häufigen Hinweise auf wissenschaftliche Probleme der damaligen Zeit, hauptsächlich im Bereich der Medizin.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich das Buch heute beendet, denn leider hieß es jetzt Abschied nehmen von den sympathischen Protagonisten Jeremy und Alan, Amoret und Breandan und nicht zuletzt von dem Ehepaar Trelawney mit Sohn. Sie waren mir alle, samt ihrer kleinen Schwächen und Fehler, mittlerweile richtig ans Herz gewachsen.

Samstag, 10. Oktober 2009

Der Ruf des Feuers - Victoria Thompson




Kurzbeschreibung:
In Bittercreek, Texas, herrscht ausgesprochener Frauenmangel. Für Isabel Forester, die junge Lehrerin, beginnt eine Zeit fortdauernder Irritationen. Als sie in dem kleinen Ort im Wilden Westen eintrifft, versuchen sich alle unverheirateten Männer an die attraktive Frau heranzumachen. Isabel weist alle zurück - bis auf einen, der ihr Herz im Sturm erobern könnte.....

Meine Meinung: * * * *
Einer Anmerkung der Autorin am Ende des Buchs habe ich entnommen, dass der historische Liebesroman nicht gerade das Haupt-Genre von Victoria Thompson ist. Da ihr eigener Großvater selbst praktizierender Schmied war, hat sich sich eingehend mit der Schmiedekunst auseinandergesetzt, was man immer wieder beim Lesen spürt.
Ihre Protagonisten sind eigentlich untypisch, sie beschreibt in ihrem Roman keine Superhelden, sondern ganz normale Menschen mit all ihren Fehlern und Sorgen. Eben, der Dorfschmied, ist allein erziehender Vater einer halbwüchsigen Tochter, die ihn immer wieder an den Rand der Verzweiflung bringt.
Isabel Forester kommt als Lehrerin nach Bittercreek. Als Pfarrerstochter wurde sie zu Bescheidenheit, Zurückhaltung und Tugendhaftigkeit erzogen, und nach dem Tod ihrer Eltern hat sie das Gefühl, eine große Veränderung in ihrem Leben zu brauchen, um frei zu sein.
Zu ihrem großen Erstaunen wird die junge Frau mit Heiratsanträgen geradezu überschüttet. Sie verhält sich ihren Verehrern gegenüber sittsam und kühl, nur Eben geistert ihr von Anfang an im Kopf herum. Isabel und Eben lieben einander, aber durch beider mangelndes Selbstwertgefühl stehen sie ihrem Glück gegenseitig im Weg. Stetige "Hilfe" durch die lieben Mitmenschen macht die Geschichte nicht gerade einfacher. Der Roman ist sehr lebendig, humorvoll und warmherzig geschrieben. Ebens etwas tollpatschiger Charme und Isabels Unsicherheit machen die beiden zu einem liebenswerten Paar, auch wenn sie sich öfters etwas dämlich benehmen ;-) Ich habe mich sehr gut beim Lesen unterhalten, mußte immer wieder über die Aktionen schmunzeln.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Geliebter Rebell - Heather Graham


Kurzbeschreibung:
Zeitlose Leidenschaft... Lady Katrina Seymour fällt es schwer, sich den Avancen des gutaussehenden Rebellen Percy Ainsworthy zu entziehen. So sehr sie sich auch bemüht, verfällt sie doch seinem überwältigenden Charme. Aber ein dunkler Schatten aus Verrat und Intrigen liegt über den Liebenden, der sie für immer zu entzweien droht. Sie verlieren sich in den Wirren des Krieges, doch ihr Schicksal treibt sie, die Erfüllung ihrer Liebe zu finden...

Der Roman spielt auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen:

Amerika im 18. Jahrhundert, zur Zeit der Revolution! Lady Katrina Seymore, Tochter einer elitären Südstaatenfamilie und der Rebell Percy Ainsworth, ein leidenschaftlicher Freiheitskämpfer, lernen sich kennen und lieben. Ihre Leidenschaft überwindet alle gesellschaftlichen Schranken. Doch Verrat und Tod bedrohen ihre Liebe, und unter dem Galgen noch glaubt er, dass seine geliebte Frau Katrina ihn verraten und somit zum Tode verurteilt hat. Er sieht nicht mehr, dass ihr eigener Bruder die Waffe gegen seine Schwester erhebt, die in seinen Augen Schande über die Familie gebracht hat...


Amerika im 20. Jahrhundert. Die junge, erfolgreiche Kunstkennerin Gayle Norman begutachtet für die rennomierte Sable-Galierie ein beeindruckendes Ölgemälde, dessen Stil ihr seltsam bekannt vorkommt und sie sehr berührt. Als sie den Maler kennen lernt, ist es als wenn Liebe und Haß verschmelzen - unglaublich verschieden, sind die beiden dennoch voller Leidenschaft voneinander angezogen und heiraten. Von diesem Tage an erwacht der Hauch der Erinnerung in ihr zum Leben und sie beginnt zu begreifen, dass diese ein anderes Leben betreffen - ihrer beider Leben in einer anderen Zeit. Der Fund alter Skizzen und der Einzug in ein wundervolles Anwesen verstärken dieses Empfinden noch. Doch die Erinnerungen sind grausam und schmerzvoll und bedrohen sowohl ihr Leben als auch das ihres Babys und ihres geliebten Mannes Brent. Gibt es für sie eine zweite Chance in der Gegenwart?



Meine Meinung:* *
Dem Klappentext nach hatte ich mit einem historischen Liebesroman gerechnet. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen zeitgenössischen bzw. um einen Roman, der auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielt.
Für Gayle und Brent ist es Liebe auf den ersten Blick, als die beiden sich begegnen. Sie beginnen eine sehr glückliche Beziehung, und es dauert nicht lange, bis sie heiraten. Aber zwischendurch wird Gayle immer wieder von Albträumen heimgesucht, die sie sich ganz und gar nicht erklären kann. Als das junge Ehepaar ein altes Haus erbt und bezieht, geht plötzlich eine Veränderung mit Brent vor, als wäre er zeitweise ein anderer.
Ein zweiter Handlungsstrang spielt zweihundert Jahre vorher. Es ist Krieg, und die Liebenden Katrina und Percy stehen auf verschiedenen Seiten. Ihre einzige Chance auf Glück scheint die Flucht, und die beiden lassen sich heimlich trauen. Aber ihre Liebe ist in Gefahr, Percy sieht sich verraten, und die Beziehung endet tragisch.
Leider waren mir Gayle und Brent nicht wirklich sympathisch. Bei einigen Situationen, die sehr ausführlich beschrieben waren, wurde bis zuletzt nicht deutlich, was sie eigentlich mit der Vergangenheit zu tun haben sollten. Spoiler: Da gibt es zum Beispiel eine Vergewaltigungsszene, die nie erklärt wird. Auch wenn man berücksichtigt, dass der Roman in den 80er Jahren geschrieben wurde, finde ich es absolut unverständlich, wie sorglos die Autorin immer wieder mit dem Thema Alkohol und Schwangerschaft umgeht.
Sehr ärgerlich und beim Lesen lästig fand ich außerdem die vielen Druckfehler. Nicht nur, dass viele Satzzeichen völlig unsinnig gesetzt sind, auch Rechtschreibfehler, die sogar den Sinn verfälschen, sind mir außergewöhnlich viele aufgefallen. Ich hatte mir anfangs mehr von dem Buch versprochen, mußte mich dann regelrecht durch die 345 Seiten hindurchquälen. Schade, denn das Thema hätte mehr hergegeben.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Verstohlene Küsse - Amanda Quick



Kurzbeschreibung
Zwei gravierende Fehler machen der bezaubernden Emma Greyson zu schaffen: Sie mit mittellos, und sie kann sich eine eigene Meinung einfach nicht verkneifen. Den listenreich erschwindelten Job als Gesellschafterin der exzentrischen Lady Mayfield möchte sie deshalb gerne behalten. Aber dieser zwielichtige, verführerische Chilton Crane mit seinen gefährlichen Geheimnissen stört ihre tugendhaften Bemühungen ganz gewaltig ...

Meine Meinung: * * * *
Dieser Roman ist meiner Meinung nach typisch für die Geschichten von Amanda Quick: Eine kecke, oft ein wenig zu mutige Heldin, die den Mann ihrer Träume immer wieder an den Rand der Verzweiflung bringt, weil sie möglichst alles im Alleingang bewältigen möchte. Die junge Emma Greyson gerät, als Gesellschafterin von Lady Mayfield, während einer Landpartie auf Ware-Castle, schnell in eine verzwickte Situation. Als Chilton Crane umgebracht wird und Emma in Verdacht gerät, kann ihr nur der geheimnisvolle Edison helfen, indem er ihr ein Alibi verschafft: er gibt ihre Verlobung bekannt. Tatsächlich ist er ihr Auftraggeber, und Emma geht die ganze Sache sehr geschäftsmäßig an. Aber im Lauf der Geschichte kommen sich Chef und Angestellte schnell näher ;-)
Insgesamt gefällt mir der Schreibstil der Autorin. Die Erzählung ist spritzig, hat Witz und Spannung, und die Wortgefechte der Protagonisten sind häufig sehr amüsant. Die Liebesgeschichte steht nicht direkt im Vordergrund, denn es gilt, so nebenbei einige rätselhafte Morde aufzuklären. Dass die Autorin für ihre Story einen geheimnisvollen Orden (Vanza) und sogar eine Insel (Vanzagara) erfunden hat, stört mich nicht, das finde ich eher reizvoll. Es gibt der ganzen Geschichte einen etwas exotischen Anstrich und verleiht Edison eine gewisse Aura.
Gestört hat mich der dauernde Wechsel der Anrede, denn Emma kann sich anscheinend nicht entscheiden, ob sie Edison duzen oder siezen soll. Durch fehlerhafte Groß- und Kleinschreibung wird mancher Abschnitt daher etwas verwirrend. Hier muss man so manchen Satz doppelt lesen, was ich als etwas ärgerlich empfand. Außerdem muss ich wieder einmal das Cover bemängeln. Der männliche Held mag vielleicht mit der Beschreibung im Buch übereinstimmen, aber die Protagonistin ist rothaarig und nicht blond, und die Handlung spielt nicht in Schottland, wie das Titelbild eindeutig verspricht.

Samstag, 26. September 2009

Rauhnacht: Kluftingers neuer Fall - Volker Klüpfel/Michael Kobr



Kurzbeschreibung:
Ein zugeschneites Berghotel, ein mysteriöser Mord und ein aufgekratzter Doktor Langhammer – Kluftinger ermittelt wieder! Der neue Fall des Bestseller-Duos Volker Klüpfel und Michael Kobr.
Eigentlich sollte es für die Kluftingers ein erholsamer Kurzurlaub werden, auch wenn das Ehepaar Langhammer mit von der Partie ist: ein Winterwochenende in einem schönen Allgäuer Berghotel samt einem Live-Kriminalspiel. Doch aus dem Spiel wird blutiger Ernst, als ein Hotelgast unfreiwillig das Zeitliche segnet. Kluftinger steht vor einem Rätsel: Die Leiche befindet sich in einem von innen verschlossenen Raum. Und über Nacht löst ein Schneesturm höchste Lawinenwarnstufe aus und schneidet das Hotel von der Außenwelt ab. Kommissar Kluftinger ist ganz auf sich allein gestellt. Das heißt: fast. Denn Doktor Langhammer mischt bei den Ermittlungen kräftig mit. Und das alles während der berüchtigten Rauhnächte, über die man sich hier in den Bergen grausige Geschichten von bösen Mächten erzählt.
Meine Meinung: * * * * *

--> Normalerweise ist Krimi nicht gerade mein Lieblings-Genre, was sicher auch der Grund ist, dass ich Klufti erst jetzt, bei seinem fünften Fall, kennen gelernt habe.
Eigentlich ist Kluftinger ja ganz privat, mit seiner Frau und dem Ehepaar Langhammer, unterwegs. Die Vier wurden eingeladen, den Jahreswechsel in einem luxuriösen und neuen Berghotel zu verleben. Die Hotelchefin hat für das Wochenende eine Krimi-Nacht geplant und sich mit Kluftinger gleich einen waschechten Kommissar dazu geholt. Ich gehe davon aus, dass der Landarzt Doktor Langhammer den Kommissar bereits bei früheren Fällen "unterstützt" hat, zumindest habe ich das manchen Äußerungen des etwas überkandidelten Arztes entnommen.
Leider ist die Freude über den kostenlosen Aufenthalt nur von kurzer Dauer, denn schon während des Abendessens wird aus dem Kriminalspiel bitterer Ernst: Es gibt einen wirklichen Toten! Zu allem Überfluss spitzt sich die Wetterlage drastisch zu, es gibt Lawinenwarnung, und das Berghotel ist eingeschneit und von der Welt abgeschnitten. Es bleibt dem Kommissar nichts anderes übrig, als alleine die Ermittlungen zu übernehmen. Na ja, nicht ganz alleine, denn Dr. Langhammer erklärt sich nur allzu gerne bereit, Kluftinger zu unterstützen.

Klufti und Langhammer sind ein geniales Team, wobei Klufti des Öfteren seine Zweifel hat, ob der Arzt ihm mehr Hilfe oder Behinderung ist. Aber ab und zu gesteht er sich, wenn auch widerstrebend ein, dass er froh ist, den Doktor an seiner Seite zu haben. Klufti, wie ihn seine Fans nennen, wird als etwas schrulliger, konservativer Typ beschrieben, er ist ein Gewohnheitstier mit (meist) liebenswerten Marotten. Besonders menschlich macht ihn seine "Leichen-Unverträglichkeit", die in seinem Berufszweig so gar nicht von Vorteil ist. Bei seinen Untersuchungen und den Gesprächen mit Langhammer muss man unwillkürlich immer wieder schmunzeln, in Anbetracht der drolligen Situationen, die sich häufig ergeben. Kluftis erste Chat-Erfahrungen sind einfach herrlich geschildert! Die Story hat Witz, auch wenn manche Situationen fast ein wenig überspitzt dargestellt werden, wie zum Beispiel am Frühstücksbuffet.
Im Lauf seiner Nachforschungen erfährt Kluftinger, dass nicht nur einer der anwesenden Gäste ein Motiv gehabt hätte. Sein selbst ernannter Assistent ist immer allzu schnell mit einem Urteil parat, was dem Kommissar den einen oder anderen Seufzer entlockt. Wie der Hobby-Kriminologe Langhammer eine zerbrochene Vase, Stück für Stück, wieder zusammenklebt, so setzt Klufti gleichzeitig die Details und Indizien aneinander. Das Autorenteam hat einen brillanten Krimi geschrieben, nicht blutrünstig und brutal, sondern intelligent durchdacht und mit viel, manchmal etwas schwarzem, Humor zu Papier gebracht. Volker Klüpfel und Michael Kobr haben sich dabei an den alten, klassischen Detektivgeschichten orientiert und auch so manchen Vergleich in die Story einfließen lassen.
Alles in allem ist den Autoren ein sehr kurzweiliger und schön zu lesender Roman gelungen, der Appetit auf mehr macht. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt!

Dienstag, 15. September 2009

Der träumende Delphin - Sergio Bambaren



Kurzbeschreibung:
Der junge Delphin Daniel Alexander ist ein Träumer, der ganz fest an die perfekte Welle glaubt. Eines Tages verläßt er das sichere Riff seiner Artgenossen und macht sich auf die selbstbestimmte Suche nach dem richtigen Leben. Diese wunderbare Geschichte über persönlichen Mut und überwundene Ängste hat, wie einst "Die Möwe Jonathan", unzählige Leser auf der ganzen Welt angerührt und begeistert.

Meine Meinung: * * * *
Ein Märchen für Erwachsene hat Sergio Bambaren mit diesem kleinen Buch geschrieben. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor , im Namen des Delphins Daniel Alexander, über seine eigenen Träume und Wünsche berichtet. Als leidenschaftlicher Surfer und engagierter Schützer des Meeres-Lebensraums hat er eine ganz besondere Art, seine Leser in die wunderbare Unterwasser-Welt zu locken. Ein ähnliches Gefühl hatte ich schon bei seinem neuesten Roman "Die Bucht am Ende der Welt". Bei der Geschichte über Daniel Alexander, seine Freunde und seine Erlebnisse kann man viel zwischen den Zeilen lesen, und so manche Erkenntnis des jungen Delphins läßt sich auch gut auf uns Menschen übertragen.

Sonntag, 13. September 2009

Die Richter des Königs - Sandra Lessmann



Kurzbeschreibung: * * * * *
Priester, Richter und ein geheimnisvolles Gift London im Jahre 1665, es ist die Zeit nach dem Bürgerkrieg. Jeremy Blackshaw darf aufgrund der politischen Lage seiner Berufung als katholischer Priester nicht folgen. Früher einmal war er Arzt und wird deshalb zur Behandlung des schwer erkrankten Richters Sir Orlando herangezogen, dessen Vertrauen er genießt. Unversehens wird er in die Untersuchung des Giftmordes verwickelt, in dem der Richter gerade ermittelt und der nicht der einzige bleiben soll. Offenbar hat es jemand auf die Gerichtsbarkeit Londons abgesehen. Bald fällt der Verdacht auf den jungen Iren Breandan, einen rechten Hitzkopf, der sich schnell Feinde schafft. Doch Jeremy kann nicht glauben, dass Breandan wirklich der Schuldige ist.

Meine Meinung:
Für mich war es ein wenig, als würde ich alte Bekannte wieder treffen, als ich dieses Buch gelesen habe. Zwar ist "Die Richter des Königs" der erste von mittlerweilen drei Bänden, aber ich habe vor einiger Zeit zuerst das mittlere Buch "Sündentochter" gelesen, ohne zu wissen, dass es sich um eine Fortsetzung handelt.
Interessant fand ich, hier etwas mehr über die früheren Erlebnisse der Protagonisten zu erfahren, was teilweise im zweiten Band erwähnt wurde. Der Roman spielt zur Zeit der großen Pestepidemie in London, und die Autorin schildert sehr anschaulich und lebendig die Situation der Londoner Bevölkerung. Die Hauptfiguren sind völlig unterschiedlich, aber jede auf ihre Art, sehr menschlich und sympathisch: Mit Jeremy Blackshaw hat die Story einen pfiffigen und klugen Ermittler, der hartnäckig versucht, Breandans Unschuld zu beweisen, als dieser in den Verdacht gerät, an einer ganzen Reihe von Morden und Anschlägen schuld zu sein.
Breandan, der stolze und störrische junge Ire, wird immer wieder arg vom Schicksal gebeutelt, ich hatte richtig Mitleid mit dem armen Kerl.
Alan Ridgeway, der Wundarzt, ist ein treuer Verbündeter und guter Freund für Jeremy, allerdings stolpert er manchmal arglos in gefährliche Situationen.
Sehr gut gefällt mir der Charakter von Lady Amoret. Als Mätresse des Königs ist sie ein luxuriöses Leben gewohnt, was sie nicht daran hindert, ihre Freunde mutig zu unterstützen und zu tun, was ihr Herz ihr befiehlt. Dabei scheut sie auch nicht vor heiklen und gefährlichen Situationen zurück. Richter Sir Orlando Trelawney ist ein gewissenhafter Jurist, aber ab und zu hat er mit seinen Vorurteilen zu kämpfen.
Auch dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Frau Lessmann hat eine packende Art zu schreiben, dass man nicht mehr von der Geschichte los kommt, wenn man einmal angefangen hat. Ich freue mich auf weitere Romane von ihr.

Dienstag, 8. September 2009

Die Lieblingsbücher der Deutschen, Plätze 51-100

Gestern habe ich die weiteren 50 Lieblingsbücher der Deutschen gefunden:

51. Sparks, Nicholas
- Wie ein einziger Tag

52. Rowling, Joanne K.
- Harry Potter und der Gefangene von Askaban

53. Ende, Michael
- Momo

54. Johnson, Uwe
- Jahrestage

55. Morgan, Marlo
- Traumfänger

56. Salinger, Jerome David
- Der Fänger im Roggen

57. Brown, Dan
- Sakrileg

58. Preußler, Otfried
- Krabat

59.Lindgren, Astrid
- Pippi Langstrumpf

60. Dirie, Waris -
Wüstenblume

61. Tamaro, Susanna
- Geh, wohin dein Herz dich trägt

62. Fredriksson, Marianne
- Hannas Töchter (SuB)

63. Mankell, Henning
- Mittsommermord

64. Mankell, Henning
- Die Rückkehr des Tanzlehrers

65. Irving, John
- Das Hotel New Hampshire

66. Tolstoi, Leo N.
- Krieg und Frieden (SuB)

67. Hesse, Hermann
- Das Glasperlenspiel

68. Pilcher, Rosamunde
- Die Muschelsucher

69. Rowling, Joanne K.
- Harry Potter und der Feuerkelch

70.Frank , Anne
- Anne Frank Tagebuch

71. Groult, Benoite
- Salz auf unserer Haut

72. Brückner, Christine
- Jauche und Levkojen

73. Franzen, Jonathan
- Die Korrekturen

74. Hofmann, Corinne
- Die weiße Massai

75. Hustvedt, Siri
- Was ich liebte

76. Moers, Walter
- Die 13 - Leben des Käpt'n Blaubär

77. Gablé, Rebecca
- Das Lächeln der Fortuna

78. Schmitt, Eric-Emmanuel
- Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

79. May, Karl
- Winnetou

80. Selinko, Annemarie
- Désirée

81. Zweig, Stefanie
- Nirgendwo in Afrika

82. Irving, John
- Garp und wie er die Welt sah

83. Brontë, Emily
- Die Sturmhöhe

84. Ahern, Cecilia
- P.S. Ich liebe Dich

85. Orwell, George
- 1984

86. Kürthy, Ildiko von
- Mondscheintarif

87. Allende, Isabel
- Paula

88. Levy, Marc
- Solange du da bist

89. Simmel, Johannes Mario
- Es muss nicht immer Kaviar sein

90. Coelho, Paulo
- Veronika beschließt zu sterben

91. Mankell, Henning
- Der Chronist der Winde

92. Bulgakow, Michail
- Der Meister und Margarita

93. Zweig, Stefan
- Schachnovelle

94. Kempowski, Walter
- Tadellöser & Wolff

95. Tolstoi, Leo N.
- Anna Karenina

96. Dostojewski, Fjodor M.
- Schuld und Sühne

97. Dumas der Ältere, Alexandre
- Der Graf von Monte Christo

98. Kinkel, Tanja
- Der Puppenspieler (SuB)

99. Brontë, Charlotte
- Jane Eyre

100. Wood, Barbara
- Rote Sonne, schwarzes Land

Bei den Plätzen 51 bis 100 komme ich auf 19 gelesene Bücher, und 3 habe ich auf dem SuB.

Montag, 7. September 2009

50 books to read before you die

...habe ich jetzt schon bei verschiedenen Blogs gelesen. Es scheint ein Lesezeichen zu geben, auf dem 50 Bücher aufgedruckt sind, die man unbedingt gelesen haben sollte.
Solche Aktionen reizen mich immer ungemein, ich kann's mir nicht verkneifen, nachzusehen, was ich von diesen Büchern alles gelesen habe bzw. was davon noch in meinem SuB schlummert:


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  1. Herr der Ringe Trilogie – J.R.R. Tolkien (die ersten beiden Bücher gelesen) - SuB
  2. 1984 – George Orwell
  3. Stolz und Vorteil – Jane Austen
  4. Die Früchte des Zorns – John Steinbeck
  5. Wer die Nachtigall stört – Harper Lee  
  6. Jane Eyre – Charlotte Brontë
  7. Die Sturmhöhe – Emily Brontë
  8. Auf der Suche nach Indien – E.M. Forster
  9. Herr der Fliegen – William Golding  
  10. Hamlet – William Shakespeare  
  11. An der Biegung des großen Flusses – V.S. Naipaul
  12. Der große Gatsby – F. Scott Fitzgerald (SuB)
  13. Der Fänger im Roggen – J.D. Salinger
  14. Die Glasglocke – Sylvia Plath
  15. Schöne neue Welt – Aldous Huxley
  16. Tagebuch der Anne Frank – Anne Frank
  17. Don Quixote – Miguel de Cervantes
  18. Die Bibel (teilweise gelesen) - SuB
  19. Die Canterbury Erzählungen – Geoffrey Chaucer (teilweise gelesen) - SuB
  20. Ulysses - James Joyce
  21. Der stille Amerikaner – Graham Greene
  22. Gesang vom großen Feuer – Sebastian Faulks
  23. Gierig – Martin Amis
  24. Harry Potter – J.K. Rowling (bis auf den letzten Band gelesen)
  25. Moby Dick – Herman Melville
  26. Der Wind in den Weiden – Kenneth Grahame
  27. His Dark Materials Trilogie – Philip Pullman
  28. Anna Karenina – Leo Tolstoi
  29. Alice im Wunderland – Lewis Carroll
  30. Rebecca – Daphne du Maurier
  31. Supergute Tage oder die Welt des Christopher Boone – Mark Haddon (SuB)
  32. Unterwegs – Jack Kerouac (lang, lang ist's her ;-))
  33. Herz der Finsternis – Joseph Conrad
  34. The way we live now – Anthony Trollope
  35. Der Fremde – Albert Camus
  36. Die Farbe Lila – Alice Walker
  37. Schiffbruch mit Tiger – Yann Martel
  38. Frankenstein – Mary Shelley
  39. Krieg der Welten – H.G. Wells
  40. Männer ohne Frauen – Ernest Hemingway
  41. Gullivers Reisen – Jonathan Swift
  42. Eine Weihnachtsgeschichte – Charles Dickens (lese ich immer wieder) - SuB
  43. Huckleberry Finn – Mark Twain
  44. Robinson Crusoe – Daniel Defoe
  45. Einer flog übers Kuckucksnest – Ken Kesey
  46. Catch 22 – Joseph Heller
  47. Der Graf von Monte Cristo – Alexandre Dumas
  48. Die Geisha – Arthur Goldan
  49. Die Göttliche Komödie – Alighieri Dante
  50. Das Bildnis des Dorian Gray – Oscar Wilde
Bereits gelesene Bücher sind rot markiert. Einige der Bücher habe ich noch auf meinem SuB und werde sie sicher irgendwann einmal lesen.
Manche der Bücher sagen mir persönlich gar nichts, andererseits gibt es so viele gute Bücher, die ich in der Liste vermisse.

Da bin ich doch jetzt neugierig, wie es bei den 50 Lieblingsbüchern der Deutschen aussieht, die 2005 vom ZDF gewählt wurden. Ihr merkt schon, ich bin heute im "Listen-Fieber" *ggg*
1. Der Herr der Ringe, Roman von J.R.R. Tolkien
2. Die Bibel - Sammlung heiliger Schriften, erstmals übersetzt von Martin Luther (teilweise gelesen)
3. Die Säulen der Erde, Roman von Ken Follett
4. Das Parfum, Roman von Patrick Süskind
5. Der kleine Prinz, Märchen von Antoine de Saint-Exupéry
6. Buddenbrooks, Roman von Thomas Mann
7. Der Medicus, Roman von Noah Gordon
8. Der Alchimist, Roman von Paulo Coelho
9. Harry Potter und der Stein der Weisen, Fantasyroman von Joanne K. Rowling
10. Die Päpstin, Roman von Donna W. Cross
11. Tintenherz, Roman von Cornelia Funke
12. Feuer und Stein, Roman von Diana Gabaldon
13. Das Geisterhaus, Roman von Isabel Allende
14. Der Vorleser, Roman von Bernhard Schlink
15. Faust. Der Tragödie erster Teil, Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe (SuB)
16. Der Schatten des Windes, Roman von Carlos Ruiz Zafón (SuB)
17. Stolz und Vorurteil, Roman von Jane Austen
18. Der Name der Rose, Roman von Umberto Eco
19. Illuminati, Roman von Dan Brown (SuB)
20.Effi Briest, Roman von Theodor Fontane
21. Harry Potter und der Orden des Phönix, Roman von Joanne K. Rowling
22. Der Zauberberg, Roman von Thomas Mann (SuB)
23. Vom Winde verweht, Roman von Margaret Mitchell
24. Siddhartha, Erzählung von Hermann Hesse (SuB)
25. Die Entdeckung des Himmels, Roman von Harry Mulisch
26. Die unendliche Geschichte, Roman von Michael Ende
27. Das verborgene Wort, Roman von Ulla Hahn
28. Die Asche meiner Mutter, Roman von Frank McCourt
29. Narziß und Goldmund, Roman von Hermann Hesse
30. Die Nebel von Avalon, Roman von Marion Zimmer Bradley
31. Deutschstunde, Roman von Siegfried Lenz
32. Die Glut, Roman von Sándor Márai
33. Homo Faber, Roman von Max Frisch
34. Die Entdeckung der Langsamkeit, Roman von Sten Nadolny (angefangen zu lesen und abgebrochen)
35. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Roman von Milan Kundera
36. Hundert Jahre Einsamkeit, Roman von Gabriel García Márquez
37. Owen Meany, Roman von John Irving
38. Sofies Welt, Roman von Jostein Gaarder
39. Per Anhalter durch die Galaxis, Roman von Douglas Adams
40. Die Wand, Roman von Marlen Haushofer
41. Gottes Werk und Teufels Beitrag, Roman von John Irving
42. Die Liebe in den Zeiten der Cholera, Roman von Gabriel García Márquez
43. Der Stechlin, Roman von Theodor Fontane
44. Der Steppenwolf, Roman von Hermann Hesse (SuB)
45. Wer die Nachtigall stört, Roman von Harper Lee (SuB)
46. Joseph und seine Brüder, Roman von Thomas Mann
47. Der Laden, Roman von Erwin Strittmatter
48. Die Blechtrommel, Roman von Günter Grass
49. Im Westen nichts Neues, Roman von Erich Maria Remarque
50. Der Schwarm, Roman von Frank Schätzing

Von diesen Büchern habe ich 22 gelesen, und weitere 4 liegen auf meinem SuB. Ich sehe schon, es gibt viel für mich zu tun (bzw. zu lesen). Die zweite Liste ist noch nicht vollständig, sie ist im Original länger, ich glaube insgesamt 100 Bücher. Ich werde mich auf die Suche nach den weiteren 50 Büchern machen, Liste folgt......


Sonntag, 6. September 2009

Eine Liebe in Kingsbridge - Ken Follett



Kurzbeschreibung:
Die Liebe ist nicht immer dort, wo man sie sucht - manchmal findet sie einen einfach.
Als die junge Architektin Diana ein ehrgeiziges Städteplanungsprojekt für Kingsbridge entwirft, findet sie sich zwischen drei Männern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Charles Boyd, der Dekan von Kingsbridge, der attraktive und erfolgreiche Nick Lopez, der ihr den Auftrag verschaffte, und ihr alter Freund John, der seit langem in sie verliebt ist und sich endlich zu einem Heiratsantrag durchringt.
Das Projekt, das Dianas Zukunft sichern könnte, scheint zum Scheitern verurteilt, doch vielleicht liegt ihre Zukunft ganz woanders ...


Meine Meinung: * * * *
Mit dieser netten kleinen Geschichte habe ich mir heute die Bügelarbeit kurzweiliger gestaltet. Sie ist inhaltlich nicht sehr anspruchsvoll, insgesamt nur eine gute halbe Stunde lang, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Das lag nicht zuletzt daran, dass dieses Hörbuch von meiner Lieblings-Sprecherin Anne Moll gelesen wird. Mit ihrer sympathischen Stimme haucht sie ihren Geschichten Leben ein. Das hat mich bereits bei einigen von ihr gesprochenen Hörbüchern fasziniert.
Stark spürt man, dass der Autor Ken Follett eine starke Verbindung zu Kingsbridge hat, handeln ja zwei seiner großen und vielleicht bekanntesten historischen Romane dort. Es ist interessant, in dieser Story ganz nebenbei einen Blick auf das Kingsbridge der Gegenwart zu werfen. Und Dianas Wahl - da erwartet den Hörer eine kleine Überraschung... ;-)

Donnerstag, 3. September 2009

Der Kuss des Satyrs - Elizabeth Amber



Kurzbeschreibung
Die Toskana im 19. Jahrhundert. Für Jane sollte ein Traum in Erfüllung gehen, als der attraktive Nicolas sie heiratet. Doch Jane ist eine unkonventionelle Frau, die nicht bereit ist, sich ihrem Gemahl brav unterzuordnen. Sie ahnt nicht, dass Nicolas ein Geheimnis hat: Einmal im Monat, bei Vollmond verwandelt er sich in einen Satyr, jenen mythischen Naturgeist, der nur für die Leidenschaft lebt ...

Meine Meinung: * *
Eigentlich habe ich bei diesem Buch etwas völlig anderes erwartet. Laut Verlagsbeschreibung ist der Roman aus dem Genre "Romantic-Fantasy". Wer so etwas erwartet, wird sicher enttäuscht, denn der Roman entpuppt sich als Erotik-Roman. Ein Hinweis darauf wurde anscheinend erst bei späteren Auflagen hinzugefügt.
Die Grundidee ist ja nicht schlecht, auch den Handlungsort fand ich sehr reizvoll. Ein altes Weingut im Herzen der Toskana hat mich schon neugierig gemacht. Als König Feydon, der Herr der Anderwelt, im Sterben liegt, bittet er drei Brüder aus einem alten Satyr-Geschlecht um ihre Hilfe. Sie sollen seine drei Töchter finden und heiraten. Nicolas, der Älteste, findet seine zukünftige Frau sehr schnell in der Nähe von Rom, und er hält sogleich pflichtbewußt um ihre Hand an. Jane weiß nichts davon, dass sie eine Halbblut-Fee ist. Sie wundert sich über ihre eigenen Fähigkeiten, Pflanzen zu heilen und schämt sich für die kleinen Flügelansätze, die ihr wachsen. Anfangs ist es ihr schleierhaft, wieso der gut aussehende Nicolas Satyr gerade sie heiraten möchte. In ihrer jungen Ehe muss sie schnell feststellen, dass ihr frisch gebackener Ehemann einen großen Unterschied zwischen den ehelichen Pflichten und seinem Vergnügen macht. Beides zusammen scheint für ihn unmöglich. Aber er hat nicht mit der Hartnäckigkeit seiner jungen Frau gerechnet, die ganz und gar nicht damit einverstanden ist, dass sich ihr Mann außer Haus mit seinen Mätressen vergnügt. Nicolas ist ein sehr dominanter Ehemann, der Jane kaum etwas erklärt und nicht gerne seine Führungsrolle aufgibt. Jede Frage von Seiten seiner Frau beantwortet er mit der Floskel: "Das ist bei uns so üblich". Romantik oder gar Liebe ist kaum im Spiel. Die körperliche Verwandlung des Satyrs in der Vollmondnacht fand ich so abstrakt, dass es schon wieder komisch war. Ich möchte nicht zu viel verraten, sage nur "Der Sucher".
Ganz verzichten können hätte ich auf die detaillierte Beschreibung der Ausschweifungen von Tante Izabel und ihrer Freundinnen. Wie deren Bacchantische Orgien geschildert werden, war für meinen Geschmack zu deftig.
Die Gefahren, denen sich das junge Ehepaar stellen muss, sind meiner Meinung nach ziemlich an den Haaren herbeigezogen, und die jeweilige Auflösung zu simpel. Die eher spärliche Handlung wurde mehr oder weniger "kunstvoll" um die vielen erotischen Szenen herumdrapiert.
Für mich war der Roman eher enttäuschend.

Montag, 31. August 2009

Das Ebenbild der Königin - Rebecca Michéle




Kurzbeschreibung
In den Wirren um die Nachfolge König Heinrichs VIII. gerät die junge Waise Margret in einen Strudel von Intrigen und politischen Machenschaften. Ihre Ähnlichkeit mit Prinzessin Elisabeth, der Tochter Heinrichs, wird ihr dabei ebenso zum Verhängnis wie ein wertvolles Medaillon ihrer Mutter.

Die Autorin schreibt über ihr Buch:
Im "Ebenbild der Königin" habe ich versucht, einen wichtigen Teil der englischen Geschichte mit einer fiktiven Geschichte zu verknüpfen. Obwohl sich der Stoff auf historisch fundiertem Boden befindet, handelt es sich bei dem Buch um einen lebendigen Roman voll mitreißender Dramatik und Leidenschaft, der vor dem Hintergrund skrupelloser Machtpolitik und Ränke um Herrschaft spielt. Die beschriebenen Lebensumstände, Sitten, Gebräuche, Kleidung oder Nahrung sind von mir allesamt gründlich recherchiert. Ein buch, dass man sich -wenn man sich für England und die Geschichte interessiert - nicht entgehen lassen sollte.

Meine Meinung: * * * *
Der Roman spielt im Elisabethanischen Zeitalter, und die ausgewogene Mischung aus historischen Details und Fiktion hat mir sehr gut gefallen. Rebecca Michéle hat einen angenehmen, flüssig zu lesenden Schreibstil, und besonders Margret war mir sofort sympathisch. Nicht so gut kommt in Sachen Sympathie bei mir Con weg, erst ziemlich am Ende der Geschichte konnte ich seine Beweggründe verstehen, wenn mir auch nicht alles an seinen Handlungen gefallen hat. Soweit ich es beurteilen und überblicken konnte, hat die Autorin gründlich und gut recherchiert, was die historischen Personen und Tatsachen angeht.
Allerdings hätte für meinen Geschmack das Buch etwas umfangreicher sein können, so mancher Abschnitt gibt die Handlung fast im Zeitraffer wieder. Dadurch wirkt einiges etwas oberflächlich. Auf jeden Fall kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Das Buch liest sich sehr schnell.

Samstag, 29. August 2009

Ungestüm des Herzens - Johanna Lindsey


Kurzbeschreibung:
Reichtum und Erziehung sollten Samantha auf ihr Leben als Dame der Gesellschaft vorbereiten. Doch ein Mann hat die Leidenschaft tief in ihr geweckt, und um ihm zu folgen muß sie die Brücken zu ihrem früheren Leben abbrechen. Er hat ihren Vater herausgefordert, und dieser ist entschlossen, ihn zu töten, auch wenn ihn das die Liebe seiner Tochter kosten sollte.

Meine Meinung: *
Durch diesen Roman mußte ich mich regelrecht hindurchquälen. Die Protagonisten fand ich total unsympathisch, und die Handlung konnte mich ganz und gar nicht fesseln. Wie Samantha und Hank miteinander umgehen und sich gegenseitig behandeln, fand ich absolut daneben. Da sehr viele spanische Begriffe eingestreut sind, kann man den Sinn mancher Bemerkungen nur verstehen, wenn man spanisch kann.

Sonntag, 23. August 2009

Blut und Barolo - Carsten Sebastian Henn




Kurzbeschreibung

Es herrscht klirrende Kälte in und um Turin, als das weltberühmte Grabtuch geraubt wird. Beherzt machen sich die beiden vierbeinigen Spürnasen Niccolò und Giacomo auf die Suche nach den Tätern und geraten selbst in tödliche Gefahr.Seit Jahrhunderten schon stehen die Pharaonenhunde vor dem Turiner Grabtuch im Duomo di San Giovanni Wache, eine ehrenvolle Aufgabe. Der unerfahrene Amadeus hat seinen Dienst gerade erst angetreten, da wird das Tuch geraubt. Nun wird er von seiner stolzen Sippe verstoßen. Zum Glück helfen ihm die beiden liebenswerten Schnüffler Niccolò und Giacomo, den Tätern auf die Schliche zu kommen. Giacomo gibt sich auf seine alten Tage zwar gerne einmal dem Barolo hin, aber auf seine hervorragende Nase ist noch immer Verlass: Im Schlosspark von Stupinigi nimmt er die Witterung des legendären Grabtuchs auf. Doch wer steckt hinter dem Raub? Für die cleveren Vierbeiner beginnt eine wilde Jagd.

Meine Meinung: * * * *
Bei "Blut und Barolo" handelt es sich um einen außergewöhnlichen Roman, denn die Protagonisten sind größtenteils Hunde. Nur sehr wenige Menschen kommen in diesem Roman zu Wort.
Haupt-Akteure sind der alte Trüffelhund Giacomo und das kleine Windspiel Niccolò. Eigentlich sind die beiden, zusammen mit der Spaniel-Hündin Canini und der jungen Wolfs-Forscherin Isabella, im Schlosspark von Stupinigi unterwegs, um ein Rudel Wölfe zu beobachten, aber dann findet Giacomo ein altes Tuch in einem Baumstamm, das nach Trüffel duftet. Wie sich herausstellt, handelt es sich um das kurz vorher gestohlene Sindone. Wenig später wird Isabella verhaftet, und die Hunde stehen alleine da.
Mit großem Eifer und viel Energie macht sich Giacomo auf den Weg nach Turin , seine Besitzerin zu befreien und das Rätsel um das gestohlene Grabtuch zu lösen. Dabei treffen er und seine beiden Freunde immer wieder neue Hunde, die ihm bei seiner Suche und der Aufklärung des Falls behilflich sein wollen.
Mit viel Phantasie beschreibt der Autor die verschiedenen Hunderassen und ihre Eigenheiten und ordnet ihnen unterschiedliche Charakter- und Wesenszüge zu.
Eindeutiger Sympathieträger war für mich Giacomo. Man spürt immer wieder die Liebe des Autors zu einem guten Wein, die er auf seinen vierbeinigen Helden überträgt. Wenn der alte Lagotto Giacomo von leckerem Essen und einem Schüsselchen Barolo schwärmt, ist mir nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammengelaufen. Oft mußte ich über die Gedankengänge und Reaktionen des liebenswerten Trüffelhundes schmunzeln. Köstlich amüsiert habe ich mich beispielsweise bei der Schilderung der Weinprobe, in die Giacomo hineingeraten ist.
Anfangs habe ich mir etwas schwer getan, manche Begebenheiten und Handlungen der beteiligten Menschen zu verstehen, was sicher beabsichtigt ist, denn der ganze Fall wird ja aus Sicht der Hunde abgewickelt, die größtenteils die menschliche Sprache nicht verstehen. Leider gerät dabei der eine oder andere wichtige Aspekt wieder in Vergessenheit, weil es bis zur Auflösung zu lange dauert und einfach zu viel passiert. Die verschiedenen Handlungsstränge, mit immer neuen Hunden, machen das ganze teilweise etwas verwirrend.
Nicht so ganz konnte ich mich mit den religiösen Gesprächen und Gedanken der Tiere anfreunden, denn das scheint mir doch etwas zu menschlich dargestellt und zu abwegig.
Zum großen Finale wird die ganze Sache dann etwas chaotisch und unübersichtlich. Die Ereignisse überstürzen sich, wie bei einem Feuerwerk, und es bleiben leider auch einige Fragen offen.
Insgesamt finde ich das Buch jedoch absolut lesenswert und spannend. Auch die Ausstattung und Einbandgestaltung gefällt mir sehr gut. Der Ausschnitt eines Stadtplans von Turin hinten im Buch ist sehr hilfreich, wenn man die Abenteuer der Vierbeiner verfolgen möchte.

Donnerstag, 20. August 2009

Diebin meines Herzens - Jane Feather


Klappentext:
Octavia Morgan ist, weiß Gott, nicht so leicht zu erschüttern. Seit sie von ihrem Landgut vertrieben wurde, überlebt sie als Taschendiebin in den Straßen Londons. Doch als sich die harte Hand einer Fremden um ihre kleine Faust schließt, weiß sie sofort, daß sie in Schwierigkeiten steckt. Lord Nick glaubt, endlich das Werkzeug für seinen kühnen Racheplan gefunden zu haben und macht Octavia einen schier unglaublichen Vorschlag. Doch nun ist der Lord ständig in Gefahr, nicht nur seine Geldbörse, sondern auch sein Herz an die kleine Diebin zu verlieren...

Meine Meinung: * * * 1/2
Nachdem ihr Vater durch zwei Betrüger um seinen Besitz gebracht wurde, versucht Octavia Morgan, ihn und sich als Taschendiebin über Wasser zu halten. Eines Tages wird sie bei einem Diebeszug ertappt, von keinem geringeren als dem berühmt-berüchtigten Lord Nick. In ihrer Verzweiflung willigt sie ein, ihn in einem Racheplan zu unterstützen. Doch nach und nach wird aus der kühlen, geschäftlichen Beziehung mehr für sie. Sie merkt, dass sie sich in Nick verliebt hat. Olivias mutige und forsche Art macht sie von Anfang an sympathisch. Für Lord Nick konnte ich zu Beginn keinerlei positive Gefühle aufbringen, denn er verhält sich der jungen Frau gegenüber alles andere als korrekt und fair. Die ganze Handlung des Romans dreht sich eigentlich einzig und allein um Nicks Rache an seinem skrupellosen Zwillingsbruder, was für meinen Geschmack doch etwas sehr in die Länge gezogen wurde. So ganz nebenbei bekommt man beim Lesen Einblick in die dekadenten Sitten der "feinen Gesellschaft" um 1780. Gekonnt baut die Autorin historische Persönlichkeiten in ihre Geschichte ein, wie den "Prince of Wales", dessen Spielsucht und ausschweifender Charakter äußerst treffend beschrieben werden. Richtig spannend ist eigentlich nur der letzte Teil, wo Jane Feather auch die Gordon-Unruhen ins Spiel bringt und sehr lebendig schildert. Diese historischen Ereignisse bringen dann doch etwas Farbe und Leben in die Handlung. Für mich gab es allerdings viele Ungereimtheiten in der ganzen Geschichte, die den Lesefluss getrübt haben.

Freitag, 14. August 2009

Im Bann des Vampirs - Karen Marie Moning



Kurzbeschreibung:
Die junge Amerikanerin MacKayla Lane interessiert sich vor allem für Mode und Popsongs - bis eines Tages ihre Schwester Alina in Dublin brutal ermordet wird. MacKayla beschließt, selbst nach dem Mörder ihrer Schwester zu suchen. In Irland stellt sie erschrocken fest, dass sie Vampire sehen kann, die eine fatale erotische Anziehungskraft auf sie ausüben. Glücklicherweise trifft sie den Buchhändler Jericho Barrons, der sich mit Dämonen und Vampiren bestens auskennt. Während sie gemeinsam gegen das Böse kämpfen, funkt es gewaltig zwischen Mac und Jericho.

Meine Meinung: * * * *
Wer hinter dem Titel einen Vampir-Roman vermutet, wird ganz sicher erstaunt, vielleicht sogar enttäuscht sein. Mir ist bis zuletzt nicht klar geworden, wieso der Originaltitel "Darkfever" nicht einfach übersetzt wurde. Ein Vampir kommt im Roman eigentlich nur am Rande vor. Wer vielleicht dann auch noch einen paranormalen Liebesroman erwartet, ist mit diesem Buch völlig auf dem Holzweg. Von "gewaltig funken" zwischen Mac und Jericho kann eigentlich bisher nicht die Rede sein. Es gibt zwar einige erotische Szenen im Buch, aber die sind einem bestimmten Feenwesen zuzuschreiben.
Auf der Suche nach dem Mörder ihrer Schwester trifft MacKayla nicht nur den Buchhändler Jericho Barrons, sondern sie findet sich in einer unheimlichen Szenerie mitten in Dublin wieder. Da gibt es ganze Straßenzüge, die einfach in Vergessenheit geraten sind. Und dort treiben scharenweise Unseelie (böse Feenwesen) ihr Unwesen. Das ganze Buch beschäftigt sich eigentlich fast ausschließlich mit Mac's Suche nach dem Mörder und ihren Erfahrungen mit den dunklen Wesen. Der kecke Schreibstil ist wiederum typisch Moning. Die Protagonistin erzählt in der Ich-Form, beschreibt ihre Wandlung von der modebewußten Blondine, die Pink über alles liebt, zur dunklen, racheerfüllten Site-Seherin mit Mordambitionen. Ihre Haarfarbe ändert Mac also nicht nur äußerlich, sondern es vollzieht sich eine grundlegende Änderung mit ihr, was sie teilweise voller Selbstironie schildert. Durch die fast durchgehend frech-lockere Schreibweise läßt sich das Buch angenehm zügig und kurzweilig lesen. Allerdings muss ich eine massive Kritik anbringen: die Geschichte hat ein völlig offenes Ende. Insgesamt soll es eine Reihe von voraussichtlich sechs Büchern geben, und ich habe meine Zweifel, ob die ganze Angelegenheit genügend Stoff dafür hergibt. Zwar kommen in letzter Zeit immer häufiger Buchreihen dieser Art auf den Markt, aber glücklicherweise sind bei den meisten doch die einzelnen Bände für sich zu lesen und haben eine halbwegs abgeschlossene Handlung. Aber hier wird man gewaltig auf die Folter gespannt, wenn man wissen möchte, wie es weitergeht, denn bisher ist nur Band 2 auf Deutsch erschienen, und dann muss man lange auf die Fortsetzung warten. Für mein Empfinden bleiben hier einfach zu viele Fragen offen.

Dienstag, 11. August 2009

Die Ungehorsame - Andrea Schacht




Kurzbeschreibung:
Bedeutungsschwanger bebt im Mai 1842 die Erde, als sich der Landvermesser Hendryk Mansel und die Aktionärstochter Leonie Gutermann das Jawort geben, denn beide Ehepartner bringen mysteriöse Geheimnisse in die Ehe ein. Woher stammt zum Beispiel die Narbe auf Leonies Bauch und welche Ereignisse verbergen sich hinter Hendryks Legionärszeiten? Und wer sind die neunjährigen Zwillinge, die Hendryk unbedingt in seinem Haushalt aufnehmen will? Doch angesichts der Bedrohung durch einen ägyptischen Geheimbund kommen sich Leonie und Hendryk mit der Zeit sowohl gegenseitig näher als auch den jeweiligen Geheimnissen auf die Spur......


Meine Meinung: * * * * *

Eine Vernunftheirat schließen der Landvermesser Hendryk Mansel und Leonie Gutermann. Beide Eheleute hatten eine schlimme Vergangenheit und sind anfangs zufrieden mit ihrem Arrangement, lediglich eine Zweckehe zu führen. Erst ganz allmählich fassen sie gegenseitig Vertrauen. Aus der empfundenen Achtung wird mit der Zeit Zuneigung und Verständnis. Mit viel Feingefühl geht die Autorin hier auch heikle Themen an, die durch dramatische frühere Erlebnisse der Protagonisten wieder zur Sprache kommen. Nach und nach erfährt man mehr über die tragischen Ereignisse, denen Hendryk ausgesetzt war. Es gibt zwischendurch immer wieder Rückblicke zu seiner Zeit in Ägypten. Schritt für Schritt löst sich ein Rätsel nach dem anderen, und viele kleine Handlungsbausteine fügen sich am Ende zu einem klaren Gesamtbild. Dabei versteht es die Autorin sehr gut, die Spannung immer weiter aufzubauen und zu halten.

Nebenbei entsteht ein ausführliches Sittengemälde der Biedermeierzeit, in der die Handlung spielt. Das anfangs kühle Verhältnis der Protagonisten weicht immer mehr einer Atmosphäre von Geborgenheit und Harmonie.

Sympathisch abgerundet wird die Geschichte durch mehrere liebenswerte Nebenfiguren, wie die Zwillinge, die schöne Camilla, Hendryks besten Freund Ernst und die etwas kauzige und immer beherzte Lady Frances. Meist ist die Erzählung in einem angenehmen Plauderton gehalten, manchmal verschmitzt und humorvoll.

Gut gefallen hat mir auch die schöne Ausstattung des Buches. Die Kapitel sind nicht nur einfach nummeriert, sondern jedes hat eine treffende Überschrift und wird zusätzlich durch ein passendes Zitat eingeleitet, abwechselnd aus den Werken des Freiherrn von Knigge und Friedrich Schiller.

Angenehm und hilfreich fand ich das ausführliche Personenverzeichnis im Anhang.

⭐⭐⭐⭐⭐

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Die Madonna von Murano - Charlotte Thomas


Kurzbeschreibung:
Venedig im Jahre 1475: Die Stadt feiert Karneval. In den verwinkelten Gassen der Serenissima versucht eine junge Frau verzweifelt ihren Verfolgern zu entkommen. Sie ist hochschwanger, und sie weiß, die drei maskierten Männer wollen ihren Tod. Die Häscher holen sie ein, doch bevor sie stirbt, bringt sie das Kind zur Welt ... So beginnt das Leben von Sanchia, Ziehtochter des Glasmachers, die schon in ihrer frühen Jugend von der gefährlichen Vergangenheit ihrer Mutter eingeholt wird. Als sie Jahre später mit Lorenzo, dem wohlhabenden Spross eines Patriziers, eine verbotene Affäre beginnt, spitzen sich die Ereignisse auf dramatische Weise zu ... Ein prächtiger historischer Bilderbogen voller Abenteuer, Intrigen und Leidenschaft - ausgebreitet vor der einzigartigen Kulisse Venedig.
Meine Meinung: * * * * *
Zwölf CD's lang habe ich nun die Protagonistin Sanchia begleitet, beginnend in ihrer Kindheit. Sie mußte viele Schicksalsschläge hinnehmen und jede Menge Leid erleben, aber sie hat auch ihre Liebe gefunden. Charlotte Thomas hat in ihrem Roman die Atmosphäre in Venedig des ausgehenden 15. Jahrhunderts sehr ausführlich und gut geschildert , und die Sprecherin des Hörbuchs, Anne Moll, hat das Geschriebene grandios umgesetzt. Sie hat der Geschichte Leben eingehaucht und Stimmungen ganz wunderbar wiedergegeben. Oft habe ich bei der Arbeit innegehalten und nur noch gelauscht, so gebannt war ich von der Erzählweise und der Handlung. Der Roman hat mir viele Stunden Hausarbeit versüßt und kurzweilig gestaltet.

Dienstag, 4. August 2009

Verliebt in einen Fremden - Sandra Brown



Kurzbeschreibung
Eine wunderbare Nacht lang hat sich die Architektin Camille Jameson einem leidenschaftlichen Fremden hingegeben. Dann war er fort, und ihr Herz brach ... Jahre später fährt Camille nach Mississippi, um eine alte Plantage zu restaurieren. Dort trifft sie ausgerechnet auf Zack Prescott, den Fremden von einst ... Und er schwört, sie ewig zu lieben! Doch kann Camille seinen schönen Worten noch einmal vertrauen? Der Roman, mit dem Sandra Browns Erfolgsgeschichte begann: Ihr erster unwiderstehlicher Liebesroman!

Meine Meinung: * * *
Sandra Brown hat diesen Liebesroman 1981 geschrieben, es war lt. Bibliographie ihr erster veröffentlichter Roman überhaupt, damals noch unter einem Pseudonym erschienen. 2006 wurde das Buch von Blanvalet neu aufgelegt.
Der Zahn der Zeit hat an der Geschichte keine größeren Spuren hinterlassen, sie klingt erstaunlich aktuell und zeitgemäß. Allerdings merkt man schon, dass die Autorin damals noch nicht in Höchstform war, denn die Handlung wirkt teilweise sehr gestellt und gekünstelt. Die Protagonisten schaffen es, so gekonnt aneinander vorbei zu reden, dass die aufkommenden Missverständnisse größtenteils unglaubwürdig erscheinen. Sandra Brown kann es viel besser!
Als kurzweilige Ferienlektüre ist das Buch aber durchaus geeignet, denn es ist flüssig zu lesen. Mit 222 Seiten hat sich die Autorin recht kurz gefaßt, und die Geschichte weist keine langatmigen Passagen auf.