Kurzbeschreibung:
Doch dann stolpert sie im Netz über ihre Jugendliebe Erik. Es funkt gewaltig zwischen den beiden, denn Erik ist charmant, einfühlsam und ehrgeizig – ganz anders als Jules Dauerverlobter Tom. Erst als ihr kleiner blinder Kater schwer erkrankt, erkennt Jule, auf welchen der Männer sie sich wirklich verlassen kann.
Meine Meinung: * * * *
Es gibt ja das weise Sprichwort "Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt". In Jules Fall hat das Geld auch nicht beruhigt. Dass es sie auch nicht glücklich machen kann, merkt Jule erst, nachdem sie sich von ihrem langjährigen Freund und Verlobten Tom trennt und zu ihrer alten Jugendliebe Erik zieht, den sie über das Internetportal "Stayfriends" wieder gefunden hat.
Die beiden Männer in ihrem Leben sind sehr unterschiedlich: Tom ist der liebenswerte Chaot, mit einem Hang zur genialen Unordnung und mit einem großen Herzen für alles Kleine und Schwache, ganz besonders für das blinde Katerchen "Blindfisch". Erik dagegen ist der perfekte Gentleman, der eine Frau zu umwerben weiß, erfolgreich, wohlhabend und gut aussehend, mit einer Designervilla. Wahrscheinlich haben alte Erinnerungen Jules Blick für die Realität verschleiert, denn sie läßt sich mit Haut und Haaren auf ein völlig anderes Leben ein. Es scheint, als würde ihr alles Vergangene und die gemeinsame Zeit mit Tom nichts mehr bedeuten. An Eriks Seite verändert sie sich allerding mehr und mehr zur Vorzeige-Edelfrau ohne wirklichen Tiefgang. Sie erscheint recht oberflächlich und ist völlig fixiert auf Erik, den erfolgreichen Architekten. Als der aber nach und nach anfängt, ihr Leben und ihre Interessen zu beeinflussen und sogar erreicht, dass sie sich immer weiter von ihrem alten Freundeskreis entfernt, erkennt sie langsam aber sicher, dass sie so nicht glücklich werden kann.
Der wahre Held der Story ist allerdings für mich das Katerchen Blindfisch. Leider kommt der kleine Kerl am Anfang etwas zu kurz, wird zwischendurch nur selten erwähnt. Erst nach der Trennung von Jule und Tom wird er "aktiv", wenn er zu Jule in Eriks Villa zur Kurzzeit-Pflege kommt. Das Tierchen spürt, dass es bei Erik ganz und gar nicht willkommen ist und verhält sich dementsprechend.
Der Schreibstil der Geschichte ist sehr schön und angenehm zu lesen, wenn diese auch anfangs erst langsam dahinplätschert. Im letzten Drittel wird es aber temporeich, und die Emotionen überschlagen sich. Und als Katerchen Blindfisch stirbt, fällt es Jule wie Schuppen von den Augen: Die wahre Farbe der Liebe ist gelb!
Trotz trauriger Momente, besonders am Schluss, ist das Buch humorvoll und herzerwärmend geschrieben, eine leichte Lektüre für lange Winterabende.
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