Dienstag, 29. Oktober 2024

Kali Orexi - Kon Karapanagiotidis, Sia Karapanagiotidis

 

Kalí Órexi
Kon und Sia Karapanagiotidis
Ars Vivendi
ISBN: 978-3747206140

Kurzbeschreibung:

»Kalí Órexi« feiert die großartige kulinarische Geschichte der pflanzlichen Rezepte der griechischen Esskultur. Kon und Sia Karapanagiotidis zeigen in über 100 Rezepten die Vielfältigkeit der griechischen Küche mit vegetarischen und teils veganen Variationen und bestätigen, dass griechisches Essen so viel mehr kann als Gyros und Lammbraten . Kon und Sia führen durch die Aromen und Traditionen Griechenlands und laden uns in ihre Küche ein, wo sie ihre Familienrezepte mit uns teilen. Ob eine deftige Pastitsio, erfrischende Avgolemono (Zitronen-Suppe) oder süße Honigbällchen – diese Rezepte vereinen die Essenz der griechischen Gastfreundschaft mit einem modernen, fleischlosen Ansatz.
-Authentische griechische Gemüseküche
-Mit Variationsvorschlägen, um Rezepte vegan oder glutenfrei zuzubereiten
-Tradition trifft Moderne: Mutter und Sohn gemeinsam fleischfrei in der Küche


Mein Eindruck:

Die griechische Küche mochte ich schon immer, aber ich habe sie bisher meist in unserem Lieblingslokal genossen, wo es glücklicherweise auch immer vegetarische und vegane Alternativen gibt. Das erste, was den meisten einfällt, wenn es um griechische Küche geht, ist vermutlich Gyros.

Kon Karapanagiotidis und seine Mutter Sia zeigen, wie viel mehr es da zu entdecken gibt und wie vielfältig die Küche Griechenlands in Wirklichkeit ist.

Schon beim ersten Stöbern in diesem Buch war ich beeindruckt. Es beginnt mit Tipps, wie man die Grundzutaten für griechische Gerichte selbst herstellen kann, und auch Grundrezepte wie Griechische Bohnesuppe, Gemüsereis, vegetarische oder vegane Pastete und Nudelauflauf findet man hier. Es bleibt immer viel Spielraum für verschiedene Varianten, und man kann die Zutaten gut austauschen und sich nach den eigenen Vorräten richten. Es folgen Ratschläge für eine gelungene und gemischte Mezze-Auswahl, eine Einführung in die Welt des griechischen Wildgemüses und je eine Übersicht über griechische Nudeln und Käsesorten.

Dann folgt auch schon der sehr umfangreiche Rezeptteil. Es beginnt mit kleinen Gerichten und Vorspeisen. Hier gibt es gleich zu Beginn mal eine ganz andere Variante von Dolmades, nämlich keine gefüllten Weinblätter sondern Mangoldblätter. Bei den Mezze findet man viele Rezepte mit Käse. Das Tolle an diesem Kochbuch ist aber, dass es zu jedem Rezept, falls es nicht sowieso vegan ist, eine vegane und auch eine glutenfreie Variante gibt. So werden hier nicht nur Vegetarier und Veganer fündig, sondern auch Menschen mit einer Unverträglichkeit können die Rezepte für sich gut umsetzen.


Bei der Gelegenheit kam auch die Erinnerung an Gerichte, die ich früher gerne selbst gemacht habe, die aber in Vergessenheit geraten sind, seit ich auf Milchprodukte verzichte. So habe ich früher gerne Labneh selbst gemacht, eine Art Frischkäse aus Vollfettjoghurt zubereitet. Das Autorenteam hat es wohl mit veganen Joghurt-Alternativen ausprobiert und entsprechende Hinweise beim Rezept hinterlassen, und so kann ich nun mit Begeisterung mein veganes Labneh herstellen.

Die Vielfalt der gezeigten Rezepte ist beeindruckend, und immer wieder gibt es Fotos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, was ich gerade bei den Pasteten sehr hilfreich finde. Es sind auch die zum Teil sehr einfachen Kompositionen, die mich begeistern können, so zum Beispiel Fladenbrot mit Zaziki, Artischocke und Granatapfelkernen.

Auch Gerichte wie der griechische Nudelauflauf Pastitsio dürfen nicht fehlen.

Es gibt wundervolle Speisen und Salate zu entdecken, beispielsweise mit den typischen Kritharaki-Nudeln. Schon optisch ist auch der Augenbohnensalat ein Highlight.

Auch im Bereich der Süßspeisen hat die griechische Küche einiges zu bieten, so zum Beispiel Halva oder Baklava, um nur ein paar Beispiele zu nennen, und zu meiner Freude ist u.a. auch ein Rezept für mein Lieblings-Dessert im Buch: Galaktoboureko, der leckere Grießpudding in Filoteig. Auch hier gibt es wertvolle Hinweise für eine vegane oder auch glutenfreie Variante.

Zwischen den Rezepten gibt der Autor sehr viel Persönliches über sich und seine Familie preis. Man erfährt viel über seine Vergangenheit und Entwicklung, wie er schon vor Jahrzehnten Vegetarier wurde und wie er zum Kochen kam. Auch die perfekte Art der griechischen Kaffeezubereitung wird gezeigt.

Am Ende des Buches teilt Mutter Sia ihre besten Kochtipps mit uns. Hier erfahren wir sehr viel über Resteverwertung und zu Mengen- bzw. Zeitangaben. Im Gedenken an den verstorbenen Vater des Autors sind hier auch "Leos Gartentipps" zu finden. Ein ausführliches Kapitel über Alternativen zu in den Rezepten genannten Zutaten rundet das Buch perfekt ab.

Für mich ist dies ein großartiges, ganz besonderes Kochbuch, das aus dem Rahmen fällt und sehr persönlich gestaltet ist.


⭐⭐⭐⭐⭐


1 Kommentar:

  1. Liebe Susanne,
    du bist ja ganz begeistert von diesem Buch, das merkt man sofort.
    Ich esse auch gerne griechisch und nicht nur Suflaki und Co, sondern die vegetarischen Vorspeisen und Dipps. Unser Grieche macht immer zweimal im Jahr einen Vorspeisen-Abend, an dem wir im Oktober teilgenommen haben. Es war ein Traum, so lecker und vielseitig und besser als das typische Griechen-Essen in Restaurants.
    Du wirst sicher viele Rezepte nachkochen und die veganen Varianten scheinen gut vertreten zu sein. Das freut mich, gutes Nachmachen und guten Appetit!

    Liebe Grüße
    Barbara

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