Sonntag, 17. Juli 2011

Die Kaffeemeisterin - Helena Marten


Frankfurt im Jahr 1729:

Die junge Witwe Johanna Berger versucht, das Kaffeehaus „Coffeemühle“ ihres verstorbenen Mannes alleine weiterzuführen und für sich und ihre beiden Stieftöchter eine sichere Existenz aufzubauen. Leider hat sie erbitterte Feinde in der Stadt. Besonders Gottfried Hoffmann sieht in der erfolgreichen jungen Frau eine Konkurrenz für seine Apfelwein-Wirtschaft. Mit seinen Kumpanen macht er Johanna das Leben schwer, und als diese eine extra Kaffeestube, nur für Frauen eröffnet, kommt es bei der Einweihungsfeier zum Eklat. Mit roher Gewalt versucht Gottfried alles zu vernichten, was für Johanna wichtig ist. Die Einrichtung der Coffeemühle wird weitgehend zerstört, Johanna verliert ihre Lizenz, und der von ihr engagierte und heimlich geliebte jüdische Musiker Gabriel Stern wird schwer verletzt.
In ihrer Verzweiflung verlässt Johanna Frankfurt, um Hilfe bei einem Freund ihres verstorbenen Mannes zu suchen. Ihre Reise führt sie nach Venedig, zum berühmten Caffe Florian, wo sie eine Zeitlang bei Floriano und seiner Familie Zuflucht findet und neue Kraft schöpfen kann. Aber auch dort findet sie auf Dauer keinen Frieden. Selbst als sie nach Konstantinopel weiterreist, um bei der Kaffeemeisterin des Sultans in die Lehre zu gehen, weilen ihre Gedanken immer wieder in der Heimat und bei ihrer großen Liebe Gabriel.

Mit ihrem zweiten historischen Roman haben die beiden Autorinnen, die sich hinter dem Pseudonym „Helena Martens“ verbergen, einen kurzweiligen und unterhaltsamen Treffer gelandet. Die Geschichte um Johanna und ihre Lieben ist nicht nur spannend erzählt, sondern auch das ganze Drumherum, die verschiedenen Charaktere und die Atmosphäre der Schauplätze sind sehr ausdrucksvoll und lebendig geschildert. Johanna in ihrem eigenen Kaffeehaus, ihre Ausflüge in die Frankfurter Judengasse, ihr Aufenthalt in Venedig, dabei ihre Eindrücke von den Kanälen und Palästen, ihr Besuch in der Oper und dann ihre Zeit in Konstantinopel, das orientalische Flair, das alles kann man sich bildlich vorstellen, während man dieses schöne Buch liest.
Dass aus dramaturgischen Gründen vielleicht einige Charaktere und Szenen, wie beispielsweise Hoffmann und seine Machenschaften, etwas überspitzt dargestellt sind, kann man den Autorinnen leicht verzeihen, denn insgesamt ist die Geschichte doch stimmig und wirkt glaubhaft. Man erfährt daneben auch einige Details über den Kaffee und seine Geschichte im 18. Jahrhundert und kann der Kaffeemeisterin bei der Zubereitung über die Schulter gucken. Zur Lektüre dieses Romans kann ich nur empfehlen, sich ab und zu eine schöne Tasse Kaffee oder Espresso zu gönnen, denn der Appetit auf dieses würzig duftende Getränk wird einfach unwiderstehlich.



2 Kommentare:

  1. Oh...das ist wohl ein Buch für mich! Liebe ja historische Roman und bin ein Coffeeholic!! =) Kommt schon mal auf meine Wunschliste!
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Ein schönes Buch, historisch und eine Frau als Hauptcharakter, was will man mehr!

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