Dienstag, 23. Juni 2009

Die Nonne und der Ritter - Joanna Makepeace



Kurzbeschreibung

Man schreibt das Jahr 1228: Einsam schreitet die junge Janeta Cobham aus dem Kloster in eine ungewisse Zukunft: Die Stimme ihres Herzens sagt ihr, daß sie nicht berufen ist, das Gelübde als Nonne abzulegen, doch ihr Vater will ihr keinen Ehemann suchen. Denn Janeta ist vom Teufel gezeichnet - auf ihrem jungfräulichen Busen trägt sie ein Muttermal. Da nimmt sich der hochgewachsene Ritter Bertrand D'Aubigny des Mädchens an, und zusammen setzen sie ihren Weg fort. In den starken Armen ihres Ritters entdeckt Janeta, wie süß der Zauber der Liebe, wie unendlich groß die Sehnsucht nach Zärtlichkeit sein können.

Meine Meinung: * * * * 1/2
Wieder so ein absolut irrenführendes Coverbild! Wenn man es betrachtet, erwartet man einen typischen "Nackenbeißer" ;-) Weit gefehlt, die Handlung entwickelt sich überraschend vielseitig, angelehnt an die historische Situation zum Anfang des 13. Jahrhunderts, der Regierungszeit von Henry III.
Janeta Cobham wurde bereits als kleines Mädchen von ihrem Vater ins Kloster geschickt, aber sie merkt schnell, dass sie ganz und gar nicht zur Nonne berufen ist. Gegen den Willen ihres Vaters verläßt sie heimlich das Kloster, um sich eine Stellung zu suchen. Unterwegs trifft sie auf Bertrand D'Aubigny. Da sie sich auf ihrer Wanderung den Fuß verletzt hat, verspricht er, sie mit seinem Pferd nach Winchester mitzunehmen. Auf ihrer weiteren Reise kommen sie einem Ritter zur Hilfe, der in einen Hinterhalt geraten ist. Simon de Montfort erweist sich dankbar und bietet Bertrand an, ihn in seine Dienste zu nehmen. Kurz darauf begegnen die einer Reisegruppe. Lady Eleanor ist ebenfalls auf dem Weg nach Winchester, zu ihrem Bruder, dem König. Schnell wird deutlich, dass es zwischen Eleanor und Simon eine heimliche Verbindung gibt.
Viele Einzelheiten der weiteren Geschichte basieren auf einem realen geschichtlichen Hintergrund, was ich sehr interessant fand.
Zwischen Janeta und Bertrand entwickelt sich eine zarte Zuneigung, die langsam zur Liebe wird. Aber aus verschiedenen Gründen zögert Janeta, sich dies einzugestehen. Ihr Leben lang wurde ihr eingeredet, dass sie nicht verheiratet werden kann, da sie unansehnlich sei, ja sogar vom Teufel gezeichnet: Sie trägt ein Feuermal auf Hals und Brust (wobei ein Kleid, wie es die Dame auf dem Titelbild trägt, für sie ein Ding der Unmöglichkeit wäre). Durch verschiedene Ereignisse sieht sie sich veranlaßt, den Königshof zu verlassen und ins Kloster zurückzukehren. An dieser Stelle konnte ich ihr Verhalten nicht so ganz nachvollziehen, denn sie nimmt sich Dinge zu Herzen, die sie eigentlich nicht direkt betreffen bzw. angehen und fühlt sich an Entwicklungen mitschuldig, die sie gar nicht vorhersehen konnte, was sicher von ihrer strengen Erziehung im Kloster herrührt. Durch ihren Entschluss setzt sie ungeahnte Katastrophen in Gang...
Tapfere Ritter, edle Ladies, Romantik, Edelmut, aber auch Verrat, all das findet man in diesem schillernd erzählten Ritterepos, das so gar nicht ins gängige Liebesroman-Schema paßt. Und es kommt fast ohne Erotik aus ;-)

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