Sonntag, 30. April 2017

Die heimliche Heilerin und der Medicus



Kleiner Hinweis für alle, die den ersten Band „Die heimliche Heilerin“ noch nicht gelesen haben. Wer ihn auf jeden Fall lesen möchte, sollte sich diese Rezension erst einmal nicht weiter durchlesen, denn es ist unvermeidbar, einige Fakten zu erwähnen, die automatisch den ersten Teil spoliern.

Köln 1395: seit den Ereignissen um die heimliche Heilerin Madlen sind sieben Jahre vergangen. Die junge Frau lebt mittlerweile mit ihrer Familie in Köln. Während eines Besuches bei den Schwiegereltern in Worms begegnet Madlen einem Medicus, der auf der Durchreise ist und künftig an der Heidelberger Universität Medizin lehren möchte. Madlen ist fasziniert vom Wissen des Mannes und von seinen Heilkünsten, die er in Salerno erworben hat. Dann erhält sie das einmalige Angebot, einige Vorlesungen an der Universität zu besuchen und kann dieser Verlockung nicht widerstehen.
Währenddessen wurde ihr Mann Johannes nach Köln zurückgerufen, wo er im Auftrag des Bischofs gleich in mehreren Mordfällen ermitteln soll. Seine Nachforschungen erweisen sich nicht nur als schwierig, sondern auch als sehr gefährlich. Zu allem Überfluss wird Johannes auch noch von Eifersucht geplagt, als er von der Begegnung zwischen seiner Frau und dem fremden Medicus erfährt.

In diesem zweiten Band dreht sich die Handlung ebenfalls wieder hauptsächlich um Madlen, aber auch die Ereignisse um ihren Mann Johannes nehmen einen breiten Raum ein. Es gibt mehrere Handlungsfäden, die abwechselnd nach Köln, Worms und Heidelberg führen. Auch dieser Band kann wieder mit jeder Menge Spannung und vielschichtigen Charakteren aufwarten. Allerdings muss ich gestehen, dass mir diese Fortsetzung nicht ganz so gut gefallen hat wie der erste Band. Woran das liegt, kann ich eigentlich gar nicht so genau erklären, aber insgesamt waren für mich die Charaktere und die Handlungselemente in Band 1 einfach stimmiger. Gefesselt war ich durchaus auch diesmal, und ich finde den zweiten Teil auf jeden Fall sehr lesenswert, denn er baut auf dem ersten Band auf und bringt einige neue Informationen über die Personen, die man bereits aus dem vorhergehenden Roman kennt. Da inzwischen noch ein dritter Band erschienen ist, benötigt man diesen Roman auch als Bindeglied, das sehr zum Verständnis der gesamten Handlung beiträgt.

👍👍👍👍


Dienstag, 18. April 2017

Die heimliche Heilerin - Ellin Carsta


Heidelberg 1388: Die Hauptperson des Romans ist die junge Madlen. Sie ist Halbwaise, denn die Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Sie und ihr Bruder leben bei ihrem Vater, der Madlen möglichst gewinnbringend verheiraten möchte, denn er hat Geldsorgen.
Madlens große Leidenschaft ist es, anderen Menschen zu helfen. Bei der Hebamme Clara , die ihr ein wenig die Mutter ersetzt, lernt sie alles über Geburten, Frauenleiden und Heilkräuter. Zufällig entdeckt Madlen, dass sie die Gebärenden mit Hilfe gesprochener Psalmen und Kerzenlicht beruhigen kann. Sie und Clara bewahren jedoch Stillschweigen über diese Methode, denn würde dies öffentlich, könnte es der jungen Frau als Hexenwerk ausgelegt werden.
Als ihre Mentorin durch einen tragischen Unglücksfall ums Leben kommt, vergräbt sich Madlen in ihrer Trauer, bis sie eines Tages gebeten wird, einer Patrizierin zu helfen. Als sie die Frau untersucht, wird ihr schnell klar, dass Adelhaid Trauenstein misshandelt wurde, wie es aussieht, von ihrem eigenen Ehemann. Sie tut ihr Möglichstes, und Adelhaids Leben kann Madlen retten, das Kind wird jedoch tot geboren.
Wenig später wird sie zum Stadtvogt gerufen und fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass Matthias Trauenstein Madlen angeklagt hat, sie hätte das neu geborene Kind mit Kräutern vergiftet. Von Seiten des angesehenen Patriziers schlägt ihr blanker Hass entgegen, und sie muss vor Gericht für die Wahrheit, Gerechtigkeit und ihr Ansehen kämpfen. Aber auf dem langen, beschwerlichen Weg, der vor ihr liegt, begegnet sie nicht nur Misstrauen und Vorurteilen, sondern sie lernt auch Menschen kennen, die ihre heilerischen Fähigkeiten ehrlich schätzen, ihr Zuneigung entgegenbringen und denen sie vertrauen kann.

Mit Madlen hat dieser Roman eine starke Frauenfigur, deren größter Wunsch ist, anderen Menschen zu helfen. Sie hat die Fähigkeit zu heilen und setzt diese ohne zu zögern ein. Ihre Gutmütigkeit wird ihr dabei mehrmals fast zum Verhängnis.
Sehr plastisch ist die Situation der Frauen im 14. Jahrhundert dargestellt. Man erfährt viel über die damaligen Heilmethoden und auch über das Rechtssystem, insbesondere die Rechte der Frauen, zur damaligen Zeit. Man erkennt, wie schwierig es für eine Frau war, damals einen Beruf auszuüben. In manchen Städten war dies schier unmöglich, wenn man keinen Ehemann hatte, der die Geschäfte offiziell führen konnte.
In der Handlung geht es daher stark um Fragen der Emanzipation zu dieser Zeit. Die Probleme, die sich ergaben und der Zwiespalt, in den die betroffenen Personen kamen, werden lebendig und glaubwürdig dargestellt. Aber es ist nicht nur ein fesselnder historischer Roman um eine Heilerin, die sich behaupten muss, sondern es ist zugleich ein mittelalterlicher Krimi, der viel Spannung zu bieten hat.

Ich hatte im Vorfeld schon viel Positives über „Die heimliche Heilerin“ gehört, und auch mich konnte dieser Roman von Ellin Carsta überzeugen. Er liest sich flüssig und kurzweilig, und ich kann ihn allen Liebhabern historischer Romane empfehlen.

👍👍👍👍👍



Dienstag, 4. April 2017

Wo ist denn das Osterei? - Kerstin M. Schuld


Die Hasenkinder Fips und Frida sind ganz aufgeregt, denn sie dürfen sich als Osterhäschen betätigen und die Eier bunt bemalen. 
Auch wenn am Anfang einiges nicht ganz klappt, so sind Fips und Frida doch mit Feuereifer und viel Freude bei der Sache. Dann müssen die fertig bemalten Eier auf den Bollerwagen hinterm Haus geladen werden. Dabei fällt auf, dass ein buntes Ei fehlt. Alle machen sich auf die Suche, auch die befreundeten Tiere, die vorbeikommen, helfen mit. Aber dann wird das Ei glücklicherweise rechtzeitig gefunden, und die Hasenfamilie kann sich auf den Weg machen, denn es gibt viel zu tun; alle bemalten Eier müssen verteilt werden.

Das ist ein wunderschön und liebevoll gestaltetes Osterbüchlein, an dem schon die Jüngsten ihre Freude haben werden. In Reimform wird die kleine Geschichte erzählt, was bei Kindern immer gut ankommt. Besonders attraktiv wird das Bilderbuch durch die glitzernden Akzente, die nicht nur das Coverbild schmücken, sondern auch das besondere Ei hervorheben, das plötzlich verschwindet. Es ist blau-rot gestreift, und die roten Streifen glitzern wunderschön, so dass die Betrachter des Buches beim Umblättern auf jeder neuen Seite "ihr" Ei sofort entdecken. So ganz nebenbei kann man die bemalten Eier auf jeder Seite auch gemeinsam mit den Kindern suchen und zählen. Die fröhlich bunten Bilder mit den bemalten Eiern laden auch dazu ein, die verschiedenen Farben kennenzulernen und zu benennen. Auch sonst gibt es noch einiges auf den einzelnen Seiten zu entdecken, denn wie schon gesagt, kommen auch einige Tiere vorbei und helfen bei der Eiersuche mit. 
So bietet dieses bezaubernde Osterbilderbuch jede Menge Gesprächsstoff zwischen Zuhörern und Vorlesern. Als kleines Ostergeschenk kann ich es sehr empfehlen.


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Montag, 3. April 2017

Montagsgedanken - Ellen Nieswiodek-Martin (Hrsg.)

Ein Buch mit dem Titel „Montagsgedanken“, da ist es naheliegend, dieses auch an einem Montag vorzustellen. Die Herausgeberin, von der ich bereits „Im Vertrauen weitergehen“ vorgestellt habe, hat auch hier wieder kleine Geschichten von ganz unterschiedlichen Frauen jeden Alters und aus verschiedenen Lebensbereichen gesammelt und in diesem schön gestalteten Bändchen veröffentlicht.
Die Aufmachung des Buches ist bezaubernd, das muss ich gleich zu Beginn erwähnen! Die Gestaltung des Einbands ist wunderschön und stimmungsvoll und wird von dem silberfarbenen Buchrücken mit türkisfarbener Metallic-Schrift bestens ergänzt. Jede der enthaltenen Geschichten hat ein sich wiederholendes Tassenmotiv als kleine Illustration über dem Titel. Die Idee, hier gerade 52 Geschichten in einem Band zu veröffentlichen, ist prima und sinnvoll, denn so kann man das Büchlein auf dem Nachtkästchen deponieren und jede Woche des Jahres mit einer neuen kleinen Geschichte am Montagmorgen starten.
In den kurzen Erzählungen, die meist über zwei bis drei Seiten gehen, berichten Frauen aus ihrem eigenen Alltag, erzählen von ihren Problemen oder Zweifeln und wie sie diese lösen konnten oder sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrem Glauben und mit Gott. Es sind kleine Episoden, die zum Nachdenken anregen, die Mut machen und inspirieren. Es sind gute Gedanken, stets auch durch einen passenden Bibelspruch ergänzt, auf den sich die jeweilige Geschichte bezieht.
„Damit Montage zu Lieblingstagen werden“, das ist der Wunsch der Herausgeberin. Mit diesen liebenswerten Geschichten ist schon einmal ein guter Start am Montag garantiert, und mit einem Blick auf das ordentliche Regal, wo Tassen und Müslischalen gut sortiert stehen und aufs Frühstück warten, starte ich „aufgeräumt“ in die neue Woche.

Ich finde, dieses schöne Buch eignet sich auch sehr gut als kleines Geschenk für eine gute Freundin oder einfach für einen Menschen, der einem nahe steht.
Kleiner Tipp: Schaut doch mal ins Lydia-Lädchen, dort gibt es nicht nur viele gute Geschenkideen, sondern auch regelmäßig neue "Montagsgedanken".


Samstag, 1. April 2017

Das war mein Lesemonat März 2017

Der März hat mir eine bunte Bücher-Auswahl beschert. 
Ich habe insgesamt acht Bücher gelesen, das waren 2648 Seiten. Also sind auch wieder acht Euro in meine Spar-Eule gewandert. 


Drei Rezensionen stehen noch aus und werden erst in den nächsten Tagen erledigt. Ich muss gestehen, dass ich momentan zwar keine Leseflaute, aber dafür eine Rezi-Flaute habe, was vermutlich daran liegt, dass mir so viel anderes im Kopf herumschwirrt. Das erste Viertel des Jahres war ganz schön stressig und hatte schon einige Aufregungen parat, und das wird vermutlich noch einige Zeit so weitergehen. Auf jeden Fall werden die Rezensionen in den nächsten Tagen nachgereicht, versprochen!

Es waren wieder einige wunderbare Bücher dabei. Enttäuschung gab es eigentlich gar keine, wie ihr ja an meinen vielen Sternen, die ich vergeben habe, schon sehen könnt.
Es ist mir gar nicht leicht gefallen, mich für einen absoluten Monatsfavoriten zu entscheiden, aber nach reiflichen Überlegungen ist es dann "Die heimliche Heilerin" geworden. Das war mal wieder so ein richtiger Pageturner, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ausführlicher werde ich noch in meiner Rezension darüber berichten.




Und nun zu meinen Neuzugängen. "Die Blütensammlerin" von Petra Durst-Benning ist die Fortsetzung zu "Kräuter der Provinz" und "Das Weihnachtsdorf". Da mir beide Romane sehr gefallen haben, lese ich natürlich gerne weiter und bin gespannt, was der dritte Band der Maierhofen-Reihe zu bieten hat. 
"Die heimliche Heilerin und die Toten" habe ich bei Lovelybooks gewonnen. Zuerst dachte ich, es gibt eine Leserunde dazu, dann wäre ich gleich mit diesem Band (der bereits der dritte um die heimliche Heilerin ist) eingestiegen. Die beiden vorherigen Bände hatte ich schon hier stehen, und nachdem es sich rein um eine Buchverlosung gehandelt hat, habe ich beschlossen, die drei Bücher hintereinander in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Momentan habe ich Band 2 (Die heimliche Heilerin und der Medicus) angefangen.

Mit dem Manuskript auf dem unteren Foto hat mir der März ein weiteres Highlight beschert. Ich darf den neuen Roman von Rebecca Gablé, im Rahmen einer Vorab-Leserunde bei der Lesejury, lesen! Am Montag geht es los, und ich freue mich riesig, denn als großer Fan der Bücher von Rebecca Gablé bin ich schon sehr gespannt auf das Manuskript, das stolze 762 Seiten umfasst. Ich finde das Konzept der Leserunden bei Lübbe sehr gut, denn da gibt es insgesamt vier große Abschnitte, die jeweils wöchentlich gelesen werden. Das gefällt mir sehr, weil alle gemeinsam lesen und sich wöchentlich zeitnah austauschen. Auf diese Weise sind die Leserunden viel entspannter, weil keiner das Gefühl hat, Nachzügler zu sein. Ich werde dann noch ausführlich über den Roman berichten, bei dem es sich übrigens um die Fortsetzung zu "Das Haupt der Welt" handelt.


Ich wünsche euch allen einen schönen April und tolle Bücher sowie immer ein gemütliches Plätzchen zum Lesen.