Donnerstag, 21. Oktober 2010

Nach dem Sommer - Maggie Stiefvater



Wenn man dieses Buch zur Hand nimmt, fällt zuerst die wunderschöne und hochwertige Aufmachung ins Auge: Der Schutzumschlag ist aus einem edlen Papier mit Perlglanz hergestellt und mit filigranen Zweigen bedruckt. Wie Scherenschnitte heben sich die glänzenden Figuren des Mädchens und des Wolfs vom Hintergrund ab. Zwischen den beiden steht ein Herz. Dieses Bild sagt bereits sehr viel über die Geschichte aus.

Als kleines Mädchen wird Grace von Wölfen überfallen und verschleppt, doch sie überlebt. Angst hat sie nicht, sondern sie ist fasziniert von dem Rudel, das in jedem Winter erneut im Wald hinter ihrem Haus auftaucht, ganz besonders von einem Wolf mit bernsteinfarbenen Augen. Als elf Jahre später ein Junge von Wölfen tödlich gebissen wird, beginnt eine gnadenlose Jagd auf das Rudel.
Wenig später findet Grace den verletzten Sam auf ihrer Veranda, und ihr wird schnell klar, dass es sich bei ihm um „ihren Wolf“ handelt. Sie erkennt ihn an seinen Augen. Er führt ein Leben zwischen zwei Welten, denn Sam ist ein Werwolf.
Die beiden spüren, dass sie füreinander bestimmt sind, aber über ihrer Liebe schwebt ein dunkler Schatten: Sam weiß, dass sein letztes Jahr als Mensch zu Ende geht. Bei Einbruch des Winters wird er sich für immer in einen Wolf verwandeln.

Die Werwolf-Theorie ist in diesem Roman außergewöhnlich neu ausgearbeitet, denn hier spielt die Temperatur bei der Verwandlung eine Rolle. Nachdem sich Grace und Sam gefunden haben, tun sie alles, um Sam seine menschliche Gestalt so lange wie möglich zu erhalten, aber da es immer kälter wird und schon der erste Schnee fällt, erscheint die Sache aussichtslos.

"Nach dem Sommer" ist der sehr gelungene Auftakt zu einer Trilogie. Maggie Stiefvater hat das Thema sehr gefühlvoll und romantisch umgesetzt, jedoch immer mit einem Hauch Wehmut, angesichts der Hoffnungslosigkeit der Situation für die Liebenden. Die Tragik ist nachvollziehbar. Geschrieben sind die meist kurzen Kapitel immer abwechselnd aus Sams und Grace’ Sicht. Durch die jeweilige Temperaturangabe bei den Abschnitten fiebert man als Leser mit und wartet besorgt auf Sams unausweichliche Verwandlung.

Neben den beiden sympathischen Protagonisten gibt es noch einige interessante Charaktere in der Geschichte, über deren Schicksal man nach und nach mehr erfährt. Da wäre beispielsweise der umsichtige Rudelführer Beck, der für das Wohl des Werwolfclans sorgt und für Sam wie ein Vater ist oder Olivia, Grace’ beste Freundin und leidenschaftliche Fotografin. Ich hoffe, auch in den folgenden Bänden wieder von ihnen zu lesen.

Dieser Roman hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Da er im Herbst spielt, habe ich ihn zum idealen Zeitpunkt gelesen, denn wenn Wind und Regen um das Haus peitschen, kann man sich noch besser in die Story vertiefen. Man kann in dieser Geschichte versinken, wie in den Augen des Wolfs, von dem sie handelt. Mit Bedauern habe ich die letzte Seite zugeschlagen und warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung.


Beim Verlag
bedanke ich mich ganz herzlich für die Überlassung eines Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Jetzt freue ich mich erst recht auf diesen Schmöcker der noch auf meinem SUB liegt. Danke für die schöne Rezesion.
    lg
    Regina

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