Samstag, 29. Mai 2010

Die Entdeckung des Sonnenaufgangs - Walter Veltroni


Klappentext:

Der Archivar Giovanni Astegno führt ein beschauliches Leben. Die Geburt seiner Tochter Stella, die an Downsyndrom leidet, stellt seine Ehe mit der erfolgreichen Geschäftsfrau Giulia und den Zusammenhalt der Familie, zu der auch der zwanzigjährige Sohn Lorenzo gehört, auf die Probe. Als Giulia, Stella und Lorenzo nach Amerika reisen, beginnt Giovanni sich als Vater und Ehemann zu hinterfragen. Er nutzt die Tage, um die Orte seiner Jugend zu besuchen. In dem alten Ferienhaus der Familie hat er spontan die Idee, die Telefonnummer seiner Kindheit anzurufen…

Über den Autor:

Walter Veltroni, geboren 1955 in Rom, war Bürgermeister seiner Heimatstadt, hatte den Vorsitz der größten Mitte-Links-Partei Italiens inne und trat bei den Parlamentswahlen 2008 als Spitzenkandidat an. „Die Entdeckung des Sonnenaufgangs“ ist sein erster Roman.

Meine Meinung: * * * * *

Giovanni Astegno ist 43 Jahre alt und von Beruf Archivar. Er führt ein zurückgezogenes, beschauliches Leben. Nach der Geburt seiner Tochter Stella ist seine Ehe sprachlos geworden. Ehefrau Giulia widmet sich ganz ihrer Karriere, und der Ich-Erzähler zieht sich in eine Art Traumwelt zurück. In der Abgeschiedenheit seiner Dachkammer beobachtet er die täglich neuen Sonnenaufgänge in ihrer Vielfalt und Verschiedenheit und führt feinsinnige Gespräche über Literatur und das Leben mit seinem 20-jährigen Sohn Lorenzo. Sowohl beruflich als auch privat hat er ein starkes Interesse an privaten Tagebüchern und Memoiren und befasst sich ausgiebig damit.

Als Frau und Kinder verreist sind, besucht der Ich-Erzähler das alte Ferienhaus am Meer, in dem er in früheren Jahren viel Zeit mit seinen Eltern und Freunden verbracht hat.
Als er dort ein altes Bakelit-Telefon findet und, aus einer inneren Eingebung heraus, die Rufnummer seiner Kindheit wählt, geschieht etwas Magisches. Die Situation wirkt phantastisch und zugleich real, und er begibt sich auf eine faszinierende Zeitreise zum eigenen Ich. Im Dialog mit sich selbst, über dreißig Jahre hinweg, beginnt Giovanni, den Verlust des Vaters aufzuarbeiten, der damals einfach verschwunden ist. Die Spur führt zu einer Gruppe linksextremer Terroristen, die damals den besten Freund seines Vaters ermordeten. Fiktion und Realität vermischen sich in geradezu genialer Weise. Der Erzähler lebt im Kontrast zwischen Alltagsgeschehen und seinen Erinnerungen. Er stellt sich den Problemen und Zweifeln seiner Kindheit, die ihn all die Jahre belasteten. Der Ausgang ist überraschend….

Ich denke, der Autor ist ganz bewusst sehr sparsam mit Dialogen umgegangen und hat den Erzähler isoliert in den Mittelpunkt gestellt; die anderen Charaktere bleiben auf Distanz.

Dieser ruhige, nachdenkliche Roman entwickelt im Verlauf eine starke Faszination und Spannung. Er enthält eine Vielfalt an tiefsinnigen Zitaten und wunderschönen, ausdrucksstarken Passagen, die das Lesen zu einem wahren Genuss machen.

Liebe Grüße






Mein Dank für das Rezensionsexemplar geht an:

Sonntag, 23. Mai 2010

Alles für die Katz - Tom Cox



Kurzbeschreibung:
Eigentlich liebt Tom Katzen, aber Terrorkater The Bear macht ihn echt fertig. Der kann sich nicht nur unsichtbar machen und ihm das Essen vom Teller klauen, er verliert auch regelmäßig alle Haare. Als Tom das Herz von Dee erobert, der klugen und hübschen Besitzerin von The Bear, muss er sich wohl oder übel mit der Killerkatze anfreunden. Aber ein hinterhältiger Stubentiger allein reicht nicht: Dee und Tom legen sich noch fünf weitere Katzen zu. Und zwischen verwüsteten Kleiderschränken und erbeutetem Federvieh muss Tom endlich klarstellen, wer hier das Sagen hat: die Miezen oder er.


Meine Meinung: * * * *
Dieses Buch ist eine einzige große Liebeserklärung an die Spezies Katze.
Schon die äußere Aufmachung ist sehr ansprechend. Das gesamte Design mit der glänzenden Schrift und den vielen kleinen Katzenbildern auf matt-weißem Grund wirkt stimmig und erregt Aufmerksamkeit. Besonders liebevoll finde ich die Gestaltung der inneren Buchdeckel mit dem Vorsatzblatt, im gleichen Rot-Ton wie die Titel-Schrift gehalten, mit den weißen Pfotenspuren quer darüber.
Der Titel selbst ist für mich doppeldeutig, denn er trifft in mehrfachem Sinn zu.
Der Autor geht erst einmal zurück zu den Ursprüngen seiner Katzenliebe, die bereits in seiner Kindheit geprägt wurde. Man hat den Eindruck, er fühlt sich nicht so ganz wohl und sicher in seiner Rolle als männlicher Katzenfreund, denn er ist der Meinung, dass hauptsächlich das weibliche Geschlecht eine Vorliebe für die schnurrenden Hausgenossen hat. Das ist auch der Grund, aus dem er sich immer wieder rechtfertigt, so dass man beim Lesen irgendwann der Meinung ist, "jetzt reicht's aber wirklich mit den Entschuldigungen". Trotzdem ist das Buch insgesamt schön und flüssig zu lesen. Tom Cox trifft die Stimmungen und beschreibt die Charaktere seiner vierbeinigen Lieblinge nahezu perfekt. In vielen Situationen habe ich mich wieder erkannt. Jeder, der zumindest einen Teil seines Lebens in Wohngemeinschaft mit einer Katze verbracht hat, wird mir zustimmen. Der Schreibstil ist auch größtenteils sehr humorvoll. Von verständnisinnigem Schmunzeln bis zu geräuschvollen Heiterkeitsausbrüchen habe ich beim Lesen des Romans das ganze Repertoire durchexerziert. Allerdings verheimlicht der Autor auch nicht die traurigen und unangenehmen Ereignisse, die es im Zusammenleben mit Katzen eben auch gibt. Er gesteht beispielsweise, dass er nicht in der Lage ist, ein halb totes Mäuschen oder einen schwer verletzten Vogel, von einer Katze stolz angeschleppt, von seinem Leiden zu erlösen. Dass die häufigen Umzüge des katzenlieben Ehepaars nicht immer zum Besten ihrer miauenden Hausgenossen sind, sondern auch negative Begleiterscheinungen haben, zeigt sich immer wieder. Wenn Tom Cox beschreibt, wie seine Tiere an den unmöglichsten Stellen ihre Exkremente hinterlassen, festigt dies bei mir den Eindruck, dass ihnen das Nomadenleben missfällt und sie auf diese Art ihren Unmut ausdrücken. Und dabei wechselt das Ehepaar Cox doch nur wegen der Katzen so häufig den Wohnort, um ihnen einen schönen und sicheren Lebensraum zu bieten. Wenig aussagekräftig und nicht unbedingt passend fand ich den Klappentext, denn auch „The Bear“, der vom Schicksal arg gebeutelte, schwarze Kater, reagiert letztendlich nur auf das, was man ihm früher alles angetan hat. Wenn man bedenkt, dass Katzen allgemein sehr ortsgebundene Tiere sind, kann man das verstehen, und ich fand die Bezeichnung „Killerkatze“ äußerst unpassend. Zwischendurch wird es für meinen Geschmack doch ziemlich chaotisch, und einige Anmerkungen des Autors scheinen ein gewisses "Insider-Wissen" vorauszusetzen, denn ich wusste manchmal nicht, was er seinen Lesern damit vermitteln möchte.
Zur Auflockerung gibt es mehrere Listen im Buch, die ich zum Teil recht witzig, manche aber auch völlig unnötig fand. Da ist beispielsweise eine Anleitung für House-Sitter, wie man sechs verflixte Katzen füttert, oder es gibt eine Aufstellung der Dinge, die der Autor aller Katzenliebe zum Trotz, nie tun würde. Auch ein Katzenwörterbuch ist vorhanden, wenn ich dies auch nur auszugsweise treffend fand.
Meiner Meinung nach muss man wirklich ein großer Katzenliebhaber sein, um dem Buch etwas abgewinnen zu können. Als Miezen-Fan kommt man aber ganz sicher auf seine Kosten.


Liebe Grüße





Donnerstag, 20. Mai 2010

Lea Korte las in Triptis

Zur Zeit ist Lea Korte auf Lesereise in Deutschland, und gestern war sie in der Stadtbibliothek in Triptis zu Gast. Triptis ist, von Hof aus, mit einer guten halben Stunde Fahrzeit zu erreichen, und ich habe mir diese Gelegenheit, Lea persönlich zu treffen, natürlich nicht entgehen lassen. Navi sei Dank, haben wir die kleine Stadt und auch die Bibliothek am Marktplatz, trotz Dauerregen und nebliger Streckenabschnitte, gleich gefunden.

Aus ihrem heuer erschienenen Roman "Die Maurin" las Lea den Prolog und entführte die Zuhörer dann ins Jahr 1481 nach Granada, wo berittene Boten gerade die Eroberung der Stadt Zahara und den Sieg über die Kastilier verkünden. Anschließend beantwortete die Autorin zahlreiche Fragen aus dem überwiegend weiblichen Publikum, erzählte einige Erlebnisse von ihrer bisherigen Lesereise und plauderte ein wenig aus dem Autorenalltag. Dabei ließ sie auch durchblicken, dass die Hoffnungen auf eine Fortsetzung der Geschichte nicht ganz unberechtigt sind.
Nach der Veranstaltung setzten wir uns noch ein wenig zum Gespräch zusammen und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Lea war mir auf Anhieb sympathisch, und ich habe das Treffen sehr genossen. Ich hatte auch meine beiden Bücher "Die Maurin" und "Die Nonne mit dem Schwert" dabei, und Lea hat mit eine schöne Widmung hinein geschrieben.
Es war fast Mitternacht, als wir, gut gelaunt und mit meinen signierten Schätzchen im Gepäck, wieder in Hof ankamen.

Heute und morgen hat Lea noch weitere Lesungen in Teltow, Senftenberg und Großräschen und wird dann die Heimreise antreten.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Frauen die Prosecco trinken - Marlene Faro




Kurzbeschreibung:
Flora, Mitte Dreißig, Single, arbeitet für das Hochglanzmagazin "Marilyn", das allmonatlich versucht, den Erfolgsfrauen der Neunziger das Allerneueste über Lifting, Pumps und Mehrfachorgasmus nahezubringen. Reportagen führen Flora auf die Beautyfarm "Twenty Forever", nach Afrika zur Fahrt mit dem Uganda-Train und, zuletzt, in ein Amsterdamer Institut für künstliche Befruchtung. Themen genug, die es abends beim In-Italiener, zwischen Prosecco und Mozzarella, im Kreis der Freundinnen zu bereden gibt.
Ein frecher und amüsanter Roman, voll aberwitziger Szenen, filmreifer Dialoge und messerscharfer Beobachtungen.

Meine Meinung: * * *
Die kleine Geschichte ist witzig-spritzig, eben wie ein Glas Prosecco. Das Buch eignet sich gut als nette Zerstreuung zwischendurch, wenn man sich einfach ein wenig amüsieren möchte, denn Tiefgang ist hier ganz sicher nicht zu erwarten. Flora, Journalistin bei einem Frauenmagazin, erzählt über sich, ihren privaten und beruflichen Alltag und ihre Liebesbeziehungen. Ihre Story ist amüsant und zum Teil mit bissigem Humor gewürzt, insgesamt allerdings nur nette Unterhaltung, die durchgehend oberflächlich bleibt.


Kurzbeschreibung:
In den zehn Jahren ihres aufreibenden Berufes als Lieutenant der New Yorker Polizei hat die gewitzte, mutige Eve Dallas viel Schreckliches gesehen und, für eine so junge, schöne Frau wie sie, viel zu viel erlebt. Doch sie weiß, dass sie sich auf eines garantiert verlassen kann: auf ihren Instinkt. Bei der Jagd nach einem grausamen Serienmörder, der New York in lähmende Angst versetzt, gerät sie an den undurchsichtigen irischen Milliardär Roarke. Alle Indizien weisen darauf hin, dass er nicht so unschuldig ist, wie er vorgibt zu sein. Doch wider jede Vernunft sprechen Eves Gefühle eine andere Sprache. Sie lässt sich von einem hinreißenden Mann verführen, von dem sie nichts weiß, außer dass er als Killer verdächtigt wird - und ihr Herz erobert hat...

Meine Meinung:
Die Romane unter dem Pseudonym J.D. Robb verfasst, sind so ganz anders als die sonstigen Bücher von Nora Roberts. „Rendezvous mit einem Mörder“ ist der Beginn einer ganzen Krimi-Reihe um die junge Polizistin Eve Dallas. Für mich war es etwas gewöhnungsbedürftig, dass die Handlung in der Zukunft spielt. Eigentlich fällt Science Fiction normalerweise nicht in mein Beuteschema, was Bücher oder Hörbücher betrifft. Allerdings fand ich hier die Handlung spannend und interessant, außerdem haben mich die sympathischen Protagonisten überzeugt, und ich werde wohl nach weiteren Folgen mit Eve und Roarke Ausschau halten.

Dienstag, 4. Mai 2010

Die Jesuitin von Lissabon - Titus Müller


Kurzbeschreibung:
Antero Moreira de Mendonça hasst die Jesuiten. Als ein Erdbeben von biblischer Wucht Lissabon 1755 zerstört und die Jesuiten den Zorn Gottes predigen, sieht der junge Naturwissenschaftler die Gelegenheit gekommen, sich am Orden zu rächen. Doch Gabriel Malagrida, der als Prophet verehrte Jesuitenführer, ist ihm ein machtvoller Gegner. Mit Hilfe der deutschen Kaufmannstochter Leonor gelingt es Antero, dem Kerker und der Hinrichtung zu entgehen. Was Antero nicht weiß: Leonor gehört zur Gefolgschaft der Jesuiten. Für wen schlägt Leonors Herz - für Antero oder ihre grausamen Glaubensbrüder?

Meine Meinung: * * * * *

Lissabon im Jahr 1755:
Antero Moreira de Mendonça kehrt als Schmuggler in die Stadt seiner Kindheit und Jugend zurück. Er wird bereits in Lissabon erwartet. Einst ein Schüler der Jesuiten ist der junge Wissenschaftler heute ihr erbitterter Gegner. Und sein früherer Lehrer und Mentor, der Jesuitenführer Gabriel Malagrida, möchte ihn zurück gewinnen – oder vernichten.
Antero ahnt nicht, dass auch Leonor, die Frau seiner Träume, eine Anhängerin der Jesuiten ist und Malagrida regelmäßig wichtige Informationen zuspielt.
Es geschehen seltsame Dinge in der Stadt, aber die Bevölkerung achtet nicht darauf. Antero erkennt die Zeichen für eine nahende Katastrophe zu spät. Ehe er die Menschen warnen kann, erschüttert am 1. November ein verheerendes Erdbeben Lissabon. Durch die Erdstöße und eine nachfolgende, gigantische Flutwelle werden große Teile der Stadt zerstört, und tausende Menschen kommen bei dem schrecklichen Ereignis ums Leben. Während Antero, unter dem Schutz des Königs und gefördert vom neuen Premierminister Sebastian de Carvalho, nach dem schrecklichen Naturereignis alles daran setzt, eine vernünftige Erklärung für die Entstehung des Erdbebens zu finden, versetzt im Gegensatz dazu Malagrida die abergläubige Bevölkerung mit seiner Gottesstrafe-Theorie in Angst und Schrecken, um auf diese Weise mehr Autorität und Einfluss auf die Menschen ausüben zu können. Der Premierminister und Antero sind ihm bei seinen Machenschaften im Weg, und es beginnt ein zermürbender Kampf um die Macht.
Titus Müller beschreibt die Situation in Lissabon und die Naturgewalten mit ungeheuerer Intensität und vermittelt dem Leser ein lebendiges, sehr authentisches Bild der damaligen Zeit. Sein Schreibstil ist flüssig, kraftvoll und zugleich sensibel, und die schöne, oft bildhafte Sprache zieht von der ersten bis zur letzten Seite des Buches in ihren Bann. Sowohl die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der Katastrophe, als auch die Anfänge der Erdbeben-Forschung werden zur Sprache gebracht. Für die ausführliche und aufwändige Recherchearbeit, die der Entstehung des Buches vorangegangen sein muss, möchte ich dem Autor ein großes Kompliment aussprechen. Eine schöne Abrundung dieses historischen Romans ist die Liebesgeschichte zwischen Antero und Leonor, die jedoch nicht im Vordergrund steht und etwas anders verläuft, als man das normalerweise aus Romanen kennt. Beide Protagonisten, deren persönliche Entwicklung und ihre Liebe haben Ecken und Kanten und sind alles andere als geradlinig, aber gerade das macht sie so glaubwürdig.
Zum Abschluss, wenn man den Ausgang der Geschichte kennt, kann man sich noch gründlich in das ausführliche Zusatzmaterial im Anhang vertiefen. Dort findet man jede Menge interessantes Hintergrundwissen. „Die Jesuitin von Lissabon“ ist ein Buch, das ich mit Sicherheit noch einmal lesen werde. Bis dahin bekommt es mit seinem dekorativen Einband einen Stammplatz in meinem Bücherregal.

Samstag, 1. Mai 2010

Stilvoll Stricken - Annette Danielsen



Kurzbeschreibung:
"Stilvoll Stricken", das neue Buch der bekannten dänischen Strickdesignerin Annette Danielsen, weckt die Stricksinne auf eine ganz natürliche Art. Es orientiert sich an der Natur der Jahreszeiten und lässt diese in einer einmaligen Kombination aus Material und Design in 16 trendige und edle Strickmodelle einfließen. Die schönen Fotos sind nicht nur eine visuelle Hilfe, sondern machen auch die Verbindung zwischen der jeweiligen Naturerscheinung und dem passenden Design deutlich.

Meine Meinung:
Heute habe ich etwas für die Handarbeiterinnen unter meinen Lesern: Außergewöhnlich und sehr edel ist das neue Strickbuch der Designerin Annette Danielsen. Das Buch enthält 16 schöne Anleitungen, alle von der Natur inspiriert und mit tollen Fotos sehr schön in Szene gesetzt. Interessierte können eine ausführliche Beschreibung und einige Bilder, die einen ersten Einblick ins Buch vermitteln, in meinem Handarbeitsblog ansehen und nachlesen. Außerdem gibt es dort eine Beispiel-Anleitung, die kostenlos als PDF-Datei zum Download bereit steht.

Verschlungene Wege - Nora Roberts



Kurzbeschreibung:

Reece Gilmore ist auf der Flucht: vor der Erinnerung und vor sich selbst. Aber je länger sie unterwegs ist, desto größer wird ihre Angst, niemals vergessen zu können. Als sie sich endlich in einem Dorf in Wyoming dem einfühlsamen Schriftsteller Brody anvertraut, glaubt sie, zur Ruhe zu kommen. Doch die Vergangenheit holt sie schon bald wieder ein ...

Reece Gilmore landet eher unfreiwillig in dem kleinen Touristenort in Wyoming. Aber durch die herzliche Aufnahme der Dorfbewohner verspürt die Achtundzwanzigjährige nach einer monatelangen ziellosen Reise endlich wieder so etwas wie Heimatgefühle. Nur die Albträume und die Erinnerung an das, was sie in Boston erleben musste, lassen sie nicht los. Ihre Angst steigert sich noch, als sie auf einer einsamen Bergwanderung Zeugin eines Mordes wird. Doch eine Leiche wird nie gefunden und niemand außer dem Einzelgänger Brody glaubt ihr. Der zurückgezogen lebende Schriftsteller will Reece helfen, doch wie soll sie ihm klarmachen, dass sie sich von jemandem aus ihrer Vergangenheit verfolgt fühlt? Reece zweifelt immer mehr an ihrem Verstand und erkennt nicht, dass sie tatsächlich in Gefahr ist ...

Meine Meinung: * * *
Vor längerer Zeit habe ich schon die Verfilmung dieses Romans gesehen, und als ich jetzt das Hörbuch verfolgt habe, kamen wieder die gleichen Zweifel wie damals bei mir auf. Die Art und Weise, wie Reece mit der ganzen Situation umgeht, ist für mich nicht nachvollziehbar und wenig glaubwürdig. Schon die Beweisaufnahme, als Reece angeblich den Mord beobachtet hat, war für mich etwas verwirrend. Reece hat die Sache durch ein Fernglas zufällig verfolgt, auf eine Entfernung, dass kein Laut bis zu ihr dringen konnte. Also war es ihr auch nicht möglich, Einzelheiten zu erkennen. Andererseits kann sie sich an Kleinigkeiten im Gesicht des angeblichen Mordopfers erinnern, dass man das Gefühl hat, sie hätten sich gegenüber gestanden.
Auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Reece und Brody wird recht oberflächlich dargestellt. Die Pluspunkte der Story sind für mich einmal die Tatsache, dass der Schluss nicht so schnell und leicht vorhersehbar sind, auch wird das Hörbuch von Sandra Maria Schöner sehr gut vorgetragen. Gerade die Sensibilität der Protagonistin, bedingt durch ihre schlimme Vergangenheit, kommt hier sehr gut zur Geltung. Nora Roberts hat mehr zu bieten, aber insgesamt betrachtet bietet das Hörbuch recht gute Unterhaltung, wenn man über diverse Schwachstellen hinwegsieht.