Montag, 31. August 2009

Das Ebenbild der Königin - Rebecca Michéle




Kurzbeschreibung
In den Wirren um die Nachfolge König Heinrichs VIII. gerät die junge Waise Margret in einen Strudel von Intrigen und politischen Machenschaften. Ihre Ähnlichkeit mit Prinzessin Elisabeth, der Tochter Heinrichs, wird ihr dabei ebenso zum Verhängnis wie ein wertvolles Medaillon ihrer Mutter.

Die Autorin schreibt über ihr Buch:
Im "Ebenbild der Königin" habe ich versucht, einen wichtigen Teil der englischen Geschichte mit einer fiktiven Geschichte zu verknüpfen. Obwohl sich der Stoff auf historisch fundiertem Boden befindet, handelt es sich bei dem Buch um einen lebendigen Roman voll mitreißender Dramatik und Leidenschaft, der vor dem Hintergrund skrupelloser Machtpolitik und Ränke um Herrschaft spielt. Die beschriebenen Lebensumstände, Sitten, Gebräuche, Kleidung oder Nahrung sind von mir allesamt gründlich recherchiert. Ein buch, dass man sich -wenn man sich für England und die Geschichte interessiert - nicht entgehen lassen sollte.

Meine Meinung: * * * *
Der Roman spielt im Elisabethanischen Zeitalter, und die ausgewogene Mischung aus historischen Details und Fiktion hat mir sehr gut gefallen. Rebecca Michéle hat einen angenehmen, flüssig zu lesenden Schreibstil, und besonders Margret war mir sofort sympathisch. Nicht so gut kommt in Sachen Sympathie bei mir Con weg, erst ziemlich am Ende der Geschichte konnte ich seine Beweggründe verstehen, wenn mir auch nicht alles an seinen Handlungen gefallen hat. Soweit ich es beurteilen und überblicken konnte, hat die Autorin gründlich und gut recherchiert, was die historischen Personen und Tatsachen angeht.
Allerdings hätte für meinen Geschmack das Buch etwas umfangreicher sein können, so mancher Abschnitt gibt die Handlung fast im Zeitraffer wieder. Dadurch wirkt einiges etwas oberflächlich. Auf jeden Fall kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Das Buch liest sich sehr schnell.

Samstag, 29. August 2009

Ungestüm des Herzens - Johanna Lindsey


Kurzbeschreibung:
Reichtum und Erziehung sollten Samantha auf ihr Leben als Dame der Gesellschaft vorbereiten. Doch ein Mann hat die Leidenschaft tief in ihr geweckt, und um ihm zu folgen muß sie die Brücken zu ihrem früheren Leben abbrechen. Er hat ihren Vater herausgefordert, und dieser ist entschlossen, ihn zu töten, auch wenn ihn das die Liebe seiner Tochter kosten sollte.

Meine Meinung: *
Durch diesen Roman mußte ich mich regelrecht hindurchquälen. Die Protagonisten fand ich total unsympathisch, und die Handlung konnte mich ganz und gar nicht fesseln. Wie Samantha und Hank miteinander umgehen und sich gegenseitig behandeln, fand ich absolut daneben. Da sehr viele spanische Begriffe eingestreut sind, kann man den Sinn mancher Bemerkungen nur verstehen, wenn man spanisch kann.

Sonntag, 23. August 2009

Blut und Barolo - Carsten Sebastian Henn




Kurzbeschreibung

Es herrscht klirrende Kälte in und um Turin, als das weltberühmte Grabtuch geraubt wird. Beherzt machen sich die beiden vierbeinigen Spürnasen Niccolò und Giacomo auf die Suche nach den Tätern und geraten selbst in tödliche Gefahr.Seit Jahrhunderten schon stehen die Pharaonenhunde vor dem Turiner Grabtuch im Duomo di San Giovanni Wache, eine ehrenvolle Aufgabe. Der unerfahrene Amadeus hat seinen Dienst gerade erst angetreten, da wird das Tuch geraubt. Nun wird er von seiner stolzen Sippe verstoßen. Zum Glück helfen ihm die beiden liebenswerten Schnüffler Niccolò und Giacomo, den Tätern auf die Schliche zu kommen. Giacomo gibt sich auf seine alten Tage zwar gerne einmal dem Barolo hin, aber auf seine hervorragende Nase ist noch immer Verlass: Im Schlosspark von Stupinigi nimmt er die Witterung des legendären Grabtuchs auf. Doch wer steckt hinter dem Raub? Für die cleveren Vierbeiner beginnt eine wilde Jagd.

Meine Meinung: * * * *
Bei "Blut und Barolo" handelt es sich um einen außergewöhnlichen Roman, denn die Protagonisten sind größtenteils Hunde. Nur sehr wenige Menschen kommen in diesem Roman zu Wort.
Haupt-Akteure sind der alte Trüffelhund Giacomo und das kleine Windspiel Niccolò. Eigentlich sind die beiden, zusammen mit der Spaniel-Hündin Canini und der jungen Wolfs-Forscherin Isabella, im Schlosspark von Stupinigi unterwegs, um ein Rudel Wölfe zu beobachten, aber dann findet Giacomo ein altes Tuch in einem Baumstamm, das nach Trüffel duftet. Wie sich herausstellt, handelt es sich um das kurz vorher gestohlene Sindone. Wenig später wird Isabella verhaftet, und die Hunde stehen alleine da.
Mit großem Eifer und viel Energie macht sich Giacomo auf den Weg nach Turin , seine Besitzerin zu befreien und das Rätsel um das gestohlene Grabtuch zu lösen. Dabei treffen er und seine beiden Freunde immer wieder neue Hunde, die ihm bei seiner Suche und der Aufklärung des Falls behilflich sein wollen.
Mit viel Phantasie beschreibt der Autor die verschiedenen Hunderassen und ihre Eigenheiten und ordnet ihnen unterschiedliche Charakter- und Wesenszüge zu.
Eindeutiger Sympathieträger war für mich Giacomo. Man spürt immer wieder die Liebe des Autors zu einem guten Wein, die er auf seinen vierbeinigen Helden überträgt. Wenn der alte Lagotto Giacomo von leckerem Essen und einem Schüsselchen Barolo schwärmt, ist mir nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammengelaufen. Oft mußte ich über die Gedankengänge und Reaktionen des liebenswerten Trüffelhundes schmunzeln. Köstlich amüsiert habe ich mich beispielsweise bei der Schilderung der Weinprobe, in die Giacomo hineingeraten ist.
Anfangs habe ich mir etwas schwer getan, manche Begebenheiten und Handlungen der beteiligten Menschen zu verstehen, was sicher beabsichtigt ist, denn der ganze Fall wird ja aus Sicht der Hunde abgewickelt, die größtenteils die menschliche Sprache nicht verstehen. Leider gerät dabei der eine oder andere wichtige Aspekt wieder in Vergessenheit, weil es bis zur Auflösung zu lange dauert und einfach zu viel passiert. Die verschiedenen Handlungsstränge, mit immer neuen Hunden, machen das ganze teilweise etwas verwirrend.
Nicht so ganz konnte ich mich mit den religiösen Gesprächen und Gedanken der Tiere anfreunden, denn das scheint mir doch etwas zu menschlich dargestellt und zu abwegig.
Zum großen Finale wird die ganze Sache dann etwas chaotisch und unübersichtlich. Die Ereignisse überstürzen sich, wie bei einem Feuerwerk, und es bleiben leider auch einige Fragen offen.
Insgesamt finde ich das Buch jedoch absolut lesenswert und spannend. Auch die Ausstattung und Einbandgestaltung gefällt mir sehr gut. Der Ausschnitt eines Stadtplans von Turin hinten im Buch ist sehr hilfreich, wenn man die Abenteuer der Vierbeiner verfolgen möchte.

Donnerstag, 20. August 2009

Diebin meines Herzens - Jane Feather


Klappentext:
Octavia Morgan ist, weiß Gott, nicht so leicht zu erschüttern. Seit sie von ihrem Landgut vertrieben wurde, überlebt sie als Taschendiebin in den Straßen Londons. Doch als sich die harte Hand einer Fremden um ihre kleine Faust schließt, weiß sie sofort, daß sie in Schwierigkeiten steckt. Lord Nick glaubt, endlich das Werkzeug für seinen kühnen Racheplan gefunden zu haben und macht Octavia einen schier unglaublichen Vorschlag. Doch nun ist der Lord ständig in Gefahr, nicht nur seine Geldbörse, sondern auch sein Herz an die kleine Diebin zu verlieren...

Meine Meinung: * * * 1/2
Nachdem ihr Vater durch zwei Betrüger um seinen Besitz gebracht wurde, versucht Octavia Morgan, ihn und sich als Taschendiebin über Wasser zu halten. Eines Tages wird sie bei einem Diebeszug ertappt, von keinem geringeren als dem berühmt-berüchtigten Lord Nick. In ihrer Verzweiflung willigt sie ein, ihn in einem Racheplan zu unterstützen. Doch nach und nach wird aus der kühlen, geschäftlichen Beziehung mehr für sie. Sie merkt, dass sie sich in Nick verliebt hat. Olivias mutige und forsche Art macht sie von Anfang an sympathisch. Für Lord Nick konnte ich zu Beginn keinerlei positive Gefühle aufbringen, denn er verhält sich der jungen Frau gegenüber alles andere als korrekt und fair. Die ganze Handlung des Romans dreht sich eigentlich einzig und allein um Nicks Rache an seinem skrupellosen Zwillingsbruder, was für meinen Geschmack doch etwas sehr in die Länge gezogen wurde. So ganz nebenbei bekommt man beim Lesen Einblick in die dekadenten Sitten der "feinen Gesellschaft" um 1780. Gekonnt baut die Autorin historische Persönlichkeiten in ihre Geschichte ein, wie den "Prince of Wales", dessen Spielsucht und ausschweifender Charakter äußerst treffend beschrieben werden. Richtig spannend ist eigentlich nur der letzte Teil, wo Jane Feather auch die Gordon-Unruhen ins Spiel bringt und sehr lebendig schildert. Diese historischen Ereignisse bringen dann doch etwas Farbe und Leben in die Handlung. Für mich gab es allerdings viele Ungereimtheiten in der ganzen Geschichte, die den Lesefluss getrübt haben.

Freitag, 14. August 2009

Im Bann des Vampirs - Karen Marie Moning



Kurzbeschreibung:
Die junge Amerikanerin MacKayla Lane interessiert sich vor allem für Mode und Popsongs - bis eines Tages ihre Schwester Alina in Dublin brutal ermordet wird. MacKayla beschließt, selbst nach dem Mörder ihrer Schwester zu suchen. In Irland stellt sie erschrocken fest, dass sie Vampire sehen kann, die eine fatale erotische Anziehungskraft auf sie ausüben. Glücklicherweise trifft sie den Buchhändler Jericho Barrons, der sich mit Dämonen und Vampiren bestens auskennt. Während sie gemeinsam gegen das Böse kämpfen, funkt es gewaltig zwischen Mac und Jericho.

Meine Meinung: * * * *
Wer hinter dem Titel einen Vampir-Roman vermutet, wird ganz sicher erstaunt, vielleicht sogar enttäuscht sein. Mir ist bis zuletzt nicht klar geworden, wieso der Originaltitel "Darkfever" nicht einfach übersetzt wurde. Ein Vampir kommt im Roman eigentlich nur am Rande vor. Wer vielleicht dann auch noch einen paranormalen Liebesroman erwartet, ist mit diesem Buch völlig auf dem Holzweg. Von "gewaltig funken" zwischen Mac und Jericho kann eigentlich bisher nicht die Rede sein. Es gibt zwar einige erotische Szenen im Buch, aber die sind einem bestimmten Feenwesen zuzuschreiben.
Auf der Suche nach dem Mörder ihrer Schwester trifft MacKayla nicht nur den Buchhändler Jericho Barrons, sondern sie findet sich in einer unheimlichen Szenerie mitten in Dublin wieder. Da gibt es ganze Straßenzüge, die einfach in Vergessenheit geraten sind. Und dort treiben scharenweise Unseelie (böse Feenwesen) ihr Unwesen. Das ganze Buch beschäftigt sich eigentlich fast ausschließlich mit Mac's Suche nach dem Mörder und ihren Erfahrungen mit den dunklen Wesen. Der kecke Schreibstil ist wiederum typisch Moning. Die Protagonistin erzählt in der Ich-Form, beschreibt ihre Wandlung von der modebewußten Blondine, die Pink über alles liebt, zur dunklen, racheerfüllten Site-Seherin mit Mordambitionen. Ihre Haarfarbe ändert Mac also nicht nur äußerlich, sondern es vollzieht sich eine grundlegende Änderung mit ihr, was sie teilweise voller Selbstironie schildert. Durch die fast durchgehend frech-lockere Schreibweise läßt sich das Buch angenehm zügig und kurzweilig lesen. Allerdings muss ich eine massive Kritik anbringen: die Geschichte hat ein völlig offenes Ende. Insgesamt soll es eine Reihe von voraussichtlich sechs Büchern geben, und ich habe meine Zweifel, ob die ganze Angelegenheit genügend Stoff dafür hergibt. Zwar kommen in letzter Zeit immer häufiger Buchreihen dieser Art auf den Markt, aber glücklicherweise sind bei den meisten doch die einzelnen Bände für sich zu lesen und haben eine halbwegs abgeschlossene Handlung. Aber hier wird man gewaltig auf die Folter gespannt, wenn man wissen möchte, wie es weitergeht, denn bisher ist nur Band 2 auf Deutsch erschienen, und dann muss man lange auf die Fortsetzung warten. Für mein Empfinden bleiben hier einfach zu viele Fragen offen.

Dienstag, 11. August 2009

Die Ungehorsame - Andrea Schacht




Kurzbeschreibung:
Bedeutungsschwanger bebt im Mai 1842 die Erde, als sich der Landvermesser Hendryk Mansel und die Aktionärstochter Leonie Gutermann das Jawort geben, denn beide Ehepartner bringen mysteriöse Geheimnisse in die Ehe ein. Woher stammt zum Beispiel die Narbe auf Leonies Bauch und welche Ereignisse verbergen sich hinter Hendryks Legionärszeiten? Und wer sind die neunjährigen Zwillinge, die Hendryk unbedingt in seinem Haushalt aufnehmen will? Doch angesichts der Bedrohung durch einen ägyptischen Geheimbund kommen sich Leonie und Hendryk mit der Zeit sowohl gegenseitig näher als auch den jeweiligen Geheimnissen auf die Spur......


Meine Meinung: * * * * *

Eine Vernunftheirat schließen der Landvermesser Hendryk Mansel und Leonie Gutermann. Beide Eheleute hatten eine schlimme Vergangenheit und sind anfangs zufrieden mit ihrem Arrangement, lediglich eine Zweckehe zu führen. Erst ganz allmählich fassen sie gegenseitig Vertrauen. Aus der empfundenen Achtung wird mit der Zeit Zuneigung und Verständnis. Mit viel Feingefühl geht die Autorin hier auch heikle Themen an, die durch dramatische frühere Erlebnisse der Protagonisten wieder zur Sprache kommen. Nach und nach erfährt man mehr über die tragischen Ereignisse, denen Hendryk ausgesetzt war. Es gibt zwischendurch immer wieder Rückblicke zu seiner Zeit in Ägypten. Schritt für Schritt löst sich ein Rätsel nach dem anderen, und viele kleine Handlungsbausteine fügen sich am Ende zu einem klaren Gesamtbild. Dabei versteht es die Autorin sehr gut, die Spannung immer weiter aufzubauen und zu halten.

Nebenbei entsteht ein ausführliches Sittengemälde der Biedermeierzeit, in der die Handlung spielt. Das anfangs kühle Verhältnis der Protagonisten weicht immer mehr einer Atmosphäre von Geborgenheit und Harmonie.

Sympathisch abgerundet wird die Geschichte durch mehrere liebenswerte Nebenfiguren, wie die Zwillinge, die schöne Camilla, Hendryks besten Freund Ernst und die etwas kauzige und immer beherzte Lady Frances. Meist ist die Erzählung in einem angenehmen Plauderton gehalten, manchmal verschmitzt und humorvoll.

Gut gefallen hat mir auch die schöne Ausstattung des Buches. Die Kapitel sind nicht nur einfach nummeriert, sondern jedes hat eine treffende Überschrift und wird zusätzlich durch ein passendes Zitat eingeleitet, abwechselnd aus den Werken des Freiherrn von Knigge und Friedrich Schiller.

Angenehm und hilfreich fand ich das ausführliche Personenverzeichnis im Anhang.

⭐⭐⭐⭐⭐

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Die Madonna von Murano - Charlotte Thomas


Kurzbeschreibung:
Venedig im Jahre 1475: Die Stadt feiert Karneval. In den verwinkelten Gassen der Serenissima versucht eine junge Frau verzweifelt ihren Verfolgern zu entkommen. Sie ist hochschwanger, und sie weiß, die drei maskierten Männer wollen ihren Tod. Die Häscher holen sie ein, doch bevor sie stirbt, bringt sie das Kind zur Welt ... So beginnt das Leben von Sanchia, Ziehtochter des Glasmachers, die schon in ihrer frühen Jugend von der gefährlichen Vergangenheit ihrer Mutter eingeholt wird. Als sie Jahre später mit Lorenzo, dem wohlhabenden Spross eines Patriziers, eine verbotene Affäre beginnt, spitzen sich die Ereignisse auf dramatische Weise zu ... Ein prächtiger historischer Bilderbogen voller Abenteuer, Intrigen und Leidenschaft - ausgebreitet vor der einzigartigen Kulisse Venedig.
Meine Meinung: * * * * *
Zwölf CD's lang habe ich nun die Protagonistin Sanchia begleitet, beginnend in ihrer Kindheit. Sie mußte viele Schicksalsschläge hinnehmen und jede Menge Leid erleben, aber sie hat auch ihre Liebe gefunden. Charlotte Thomas hat in ihrem Roman die Atmosphäre in Venedig des ausgehenden 15. Jahrhunderts sehr ausführlich und gut geschildert , und die Sprecherin des Hörbuchs, Anne Moll, hat das Geschriebene grandios umgesetzt. Sie hat der Geschichte Leben eingehaucht und Stimmungen ganz wunderbar wiedergegeben. Oft habe ich bei der Arbeit innegehalten und nur noch gelauscht, so gebannt war ich von der Erzählweise und der Handlung. Der Roman hat mir viele Stunden Hausarbeit versüßt und kurzweilig gestaltet.

Dienstag, 4. August 2009

Verliebt in einen Fremden - Sandra Brown



Kurzbeschreibung
Eine wunderbare Nacht lang hat sich die Architektin Camille Jameson einem leidenschaftlichen Fremden hingegeben. Dann war er fort, und ihr Herz brach ... Jahre später fährt Camille nach Mississippi, um eine alte Plantage zu restaurieren. Dort trifft sie ausgerechnet auf Zack Prescott, den Fremden von einst ... Und er schwört, sie ewig zu lieben! Doch kann Camille seinen schönen Worten noch einmal vertrauen? Der Roman, mit dem Sandra Browns Erfolgsgeschichte begann: Ihr erster unwiderstehlicher Liebesroman!

Meine Meinung: * * *
Sandra Brown hat diesen Liebesroman 1981 geschrieben, es war lt. Bibliographie ihr erster veröffentlichter Roman überhaupt, damals noch unter einem Pseudonym erschienen. 2006 wurde das Buch von Blanvalet neu aufgelegt.
Der Zahn der Zeit hat an der Geschichte keine größeren Spuren hinterlassen, sie klingt erstaunlich aktuell und zeitgemäß. Allerdings merkt man schon, dass die Autorin damals noch nicht in Höchstform war, denn die Handlung wirkt teilweise sehr gestellt und gekünstelt. Die Protagonisten schaffen es, so gekonnt aneinander vorbei zu reden, dass die aufkommenden Missverständnisse größtenteils unglaubwürdig erscheinen. Sandra Brown kann es viel besser!
Als kurzweilige Ferienlektüre ist das Buch aber durchaus geeignet, denn es ist flüssig zu lesen. Mit 222 Seiten hat sich die Autorin recht kurz gefaßt, und die Geschichte weist keine langatmigen Passagen auf.

Samstag, 1. August 2009

Stadt, Land - Schluss / Judith O'Reilly

Das Buch habe ich als Lese-Exemplar über Vorablesen.de erhalten. Vielen Dank an das Team und den Verlag.



Kurzbeschreibung:
Eine Frau zieht ans Ende der Welt
Judith O'Reilly liebt ihr Leben in London über alles. Nur eines liegt ihr noch mehr am Herzen: das Glück ihrer Familie. Deshalb folgt sie dem Traum ihres Mannes und zieht, hochschwanger mit dem dritten Kind, in ein Cottage in Northumberland - und lernt High Heels und Karriere durch Schafescheren und Gummistiefel zu ersetzen.
»Mein Mann war derjenige, der unbedingt auf dem Land leben wollte. Als ich meinen jüngsten Sohn fragte, was er davon hält, sagte er mit großen ängstlichen Augen: Ein Bär könnte mich fressen! Da gibt es keine Bären , beruhigte ich ihn, schaute aus dem Fenster in die Dunkelheit und hörte das Brummen «

Meine Meinung: * *
Das Buch hat mein Durchhaltevermögen auf eine Harte Probe gestellt. Ursprünglich als Blog angefangen, schreibt die Autorin autobiographisch über ihren Umzug, aus der Großstadt London, in ein Cottage auf dem Land, das ganze in Tagebuchform. Sie ist von Anfang an wenig überzeugt von dieser Aktion, aber es ist der Herzenswunsch ihres Mannes, in Northumberland zu leben. Leider ist der Herr des Hauses (im Lauf der Geschichte öfter als Idiot bezeichnet oder mit anderen schönen Titeln bedacht) selten anwesend, denn er arbeitet weiterhin in London, muss immer wieder die eine oder andere Deadline einhalten.
Die zurück gebliebene Ehefrau läßt kaum ein gutes Haar an Land und Leuten, ja anscheinend gehen ihr meist sogar die eigenen Kinder auf den Wecker. Die mit dem jeweiligen Datum versehenen Episoden sind zu alltäglich, um dem Buch Spannung zu verleihen. Oft macht die Autorin aus einer Mücke einen Elefanten. Viele Seiten füllend werden oft ganz banale Kleinigkeiten aufgebauscht. Ich fand es eher lästig und langweilig, auf einer ganzen Seite lediglich zu erfahren, wie die Autorin Wäsche aufhängt oder in immer neuen Kapiteln und Varianten zu erfahren, wie ihr Mann wieder einmal vergessen hat zu tanken und sie deshalb ohne Benzin auf der Strecke bleibt. Weniger fesselnd war für mich auch die immer wiederkehrende Suche nach verlegten Schlüsseln.
Ich war mir oft nicht sicher, ob die Protagonistin ihre Aussagen wirklich ernst gemeint hat oder ob das ihre Art von Humor ist, wenn sie maßlos übertreibt, wie zum Beispiel: "Heute Abend, als ich mit der Kleinen dalag und sie stillte, streckte sie ihre kleine Hand aus und legte sie sachte an meine welkende Wange." Ja geht's noch? Die Frau ist gerade 'mal 42!
Oder am 25. Januar 2007: "Das Muttersein nimmt einem so vieles...." So eine Aussage fand ich für die Mutter von drei kleinen Kindern ziemlich daneben.
Die Autorin hadert ständig mit ihrem Schicksal und macht anscheinend für alle Probleme in ihrem Leben den Umzug aufs Land verantwortlich.
Alle erwähnten Personen blieben recht oberflächlich, denn es werden keine Namen genannt, sondern jeder bekommt nur irgendwelche Eigenschaften oder mehr oder weniger originelle Titel zugewiesen, wie zum Beispiel: Miss Freitag (für die Haushaltshilfe, die immer freitags kommt), London-Diva (für die beste Freundin in London), weiterhin Die Schäfersfrau, Der Austernfarmer, Die geduldige Mutter usw. Ihre Kinder wechseln die Namen jeweils zum Geburtstag: Aus dem Dreijährigen wird der Vierjährige, aus dem Fünfjährigen der Sechsjährige, und dann gibt es noch die Kleine.
Für mich persönlich gab es nur wenige, humorvolle Lichtblicke in dem Buch, etwa das "persönliche Rezept" der Autorin für Rice-Crispie-Küchlein, ihre Abenteuer beim Schafscheren oder die Erwähnung lustiger Bemerkungen aus Kindermund.
Mein Fazit: Für ein Buch mit über 350 Seiten ist das ganze einfach zu wenig und bleibt durch die Mini-Abschnitte zu oberflächlich. Der ständige Themenwechsel wirkt sich negativ auf den Lesefluss aus. In Blogform wäre dieses Tagebuch besser aufgehoben, denn die Besucher dort bekommen nach und nach einen besseren Bezug zur Bloggerin und ihrer Geschichte, meist aufgelockert durch Bilder. Die jeweiligen Informationen sind zeitnah, und in kleinen Portionen wirkt das Gejammer der Schreiberin nicht ganz so massiv.