Dienstag, 31. März 2009

Unter fremden Sternen - Karen Kay

Kurzbeschreibung:
Nordamerika, 1835: Auf einer gefahrvollen Reise durch die Prärie kommt Marietta Welsford - eine zarte Schönheit mit goldenem Haar - dem Indianer Grey Coyote immer näher, sucht bei Nacht Schutz in seinen Armen. Doch auf Grey Coyotes Stamm lastet ein Fluch. Ehe er nicht gebrochen ist, hat ihre Liebe keine Zukunft ...

Meine Meinung: *** 1/2
Die ganze Story ist ein wenig zu märchenhaft. Es geht um einen alten Fluch, verbunden mit einem Rätsel, das der Indianer Grey Coyote auflösen soll. Die Reise des ungewöhnlichen Paares Marietta Welsford und Grey Coyote wirkt insgesamt etwas gekünstelt, genauso die Dialoge der beiden. Mit Marietta konnte ich auch nicht recht warm werden, irgendwie kommt sie geistig etwas einfältig 'rüber. Ganz interessant fand ich die Beschreibung verschiedener Bräuche und Grey Coyotes ausführliche Erklärungen für Marietta, wie die Indianer die Natur sehen und versuchen zu schützen. Hier merkt man, dass Karen Kay eine indianische Großmutter hat, durch die ihr sicher vieles überliefert wurde. Leider fand ich die Auflösung des Rätsels am Ende eher dürftig. Eigentlich bin ich ja nicht so schwer von Begriff, aber wie das erklärt wurde, war mir schlicht und einfach unverständlich.

Samstag, 28. März 2009

Von jetzt auf gleich - Caprice Crane

Beim Fischerverlag hatte ich mich als Testleserin beworben und konnte diesen Roman bereits jetzt genießen. Vielen Dank noch einmal an den Verlag, ich habe mich sehr darüber gefreut.



Kurzbeschreibung:
Sie ist lieb und treu, schlau und schlank. Und trotzdem geht es der jungen Jordan Landau miserabel: Alle trampeln auf ihr und ihren Gefühlen herum. Bis sie eines gar nicht schönen Tages auf ihrem Fahrrad mit einem Auto zusammenstößt und sehr unsanft landet. Aber noch während sie wieder zu sich kommt, spürt sie, dass das der Zusammenstoß ihres Lebens sein könnte: Jordan beschließt, dass sie ab sofort sich an die blöden Dinge nicht mehr erinnern und von den blöden Menschen nichts mehr gefallen lassen will. Also behauptet sie, sie hätte bei dem Unfall ihr Gedächtnis verloren. Vom fiesen Lover bis zur anstrengenden Mutter fallen alle darauf rein: Endlich findet Jordan die Anerkennung, die sie verdient, und plötzlich eine Liebe, die sie gar nicht gesucht hat. Nur leider ist das Glück nicht von Dauer in der fabelhaften Welt der Amnesie Unvergesslich: die romantische Komödie mit dem doppelten Gedächtnisverlust!

Meine Meinung: * * * *

Jordan Landau, die Ich-Erzählerin der Geschichte, fühlt sich von aller Welt ungerecht behandelt. Ihre Halbschwester ist ein richtig kleines Miststück, ihre oberflächliche Mutter ist zu sehr mit ihren eigenen Problemen und ihrem Aussehen beschäftigt, um Verständnis für die ältere Tochter zu haben. Ihre Vorgesetzte klaut ihr die Ideen, um sie als ihre eigenen auszugeben, und ihr Freud betrügt sie. Nur bei Todd und Cat, ihren besten Freunden aus Kindertagen, findet sie Verständnis und ein wenig Trost. Nach einem Unfall mit Kopfverletzung sieht Jordan darin ihre Chance, noch einmal von vorne anzufangen und täuscht eine Amnesie vor. Sie spielt ihre Rolle hervorragend, aber leider ist das keine dauerhafte Lösung für ihre Probleme…

Caprice Crane hat mir ihrem zweiten Buch eine ganz hinreißende Komödie geschrieben, über die man einfach schmunzeln muss. Wie Jordan die Sache mit ihrem Gedächtnisverlust durchzieht, ist mit Wortwitz und Ironie beschrieben. Tragische und lustige Ereignisse folgen in rasantem Wechsel. Die Dialoge sind spritzig und originell, und es ergeben sich immer neue amüsante und überraschende Situationen. Gekrönt wird das ganze noch von einer wunderbar romantischen Liebesgeschichte.
Ich habe mich mit diesem Buch prächtig amüsiert, obwohl die Autorin manchmal fast etwas zu dick aufgetragen hat. Aber gerade das verleiht dieser Komödie ein typisch amerikanisches Flair. Insgesamt unkompliziert zu lesen, ist die Story beste Unterhaltung für trübe Tage.

Dienstag, 24. März 2009

Liebeszauber der Highlands - Patricia Potter


Kurzbeschreibung:
Felicia Campbell kann ihr Unglück kaum fassen. Sie soll einen Mann heiraten, der dreimal so alt ist wie sie. Ihre letzte Hoffnung ist die Flucht. Doch der heimischen Burg kaum entkommen, wird sie von Männern des gegnerischen Clans der Macleans entführt, die Felicia zu ihrem Anführer Rory bringen. Um den Fortbestand des Clans zu sichern, braucht dieser eine Frau. Mit der schönen Felicia konfrontiert, droht Rorys wichtigster Vorsatz zu wanken. Ein uralter Fluch hat schon zwei Frauen der Macleans das Leben gekostet. Um ihn nicht erneut heraufzubeschwören, darf sich Rory nie ernsthaft verlieben ...

Meine Meinung: * * * * *
Auch mit ihrem neuen Roman hat mich Patricia Potter nicht enttäuscht. Ich schätze den Schreibstil der Autorin sehr, und meine Erwartungen wurden auch hier wieder voll erfüllt. Felicia Campbell und Rory Maclean gehören zwei verfeindeten schottischen Clans an. Durch eine Verwechslung lernen sich die beiden kennen, und ganz langsam entwickelt sich eine Zuneigung zwischen den beiden, die eigentlich nicht sein darf. Felicia ist einem anderen Mann versprochen, den sie nicht liebt, da er viel älter ist als sie und offensichtlich schlechte Charaktereigenschaften besitzt. Rory wiederum ist gefangen in einem alten Fluch, der auf seinem Clan lastet. Bald merken die beiden, dass die gegnerische Seite gar nicht so verabscheuungswürdig ist, wie sie angenommen haben. Felicia ist als mutige und großherzige junge Frau beschrieben, die um ihre Liebe kämpft und den harten, kalten Panzer durchdringt, den Rory um seine Gefühle aufgebaut hat. Eine große Portion wilde Romantik, intelligente Dialoge, jede Menge Spannung und ausführliche Einblicke in das damalige Leben der Clans machen dieses Buch lesens- und liebenswert.

Donnerstag, 19. März 2009

Mutige Menschen - Christian Nürnberger



Kurzbeschreibung:

Diese Menschen riskieren viel, bringen sich dadurch sogar in Gefahr. Und ob sich ihr Einsatz lohnen wird, wissen sie nicht. Aber sie wollen etwas veränder. Christian Nürnberger erzählt von Frauen und Männern, die Mut zeigen: Mut, die Dinge anders zu sehen, Mut, etwas Neues zu wagen, Mut, mit der bisherigen Tradition zu brechen oder einer Übermacht die Stirn zu bieten. Einsatz für Frieden, Freiheit und Menschenrechte!



Über den Autor:

Christian Nürnberger hat Theologie studiert und vor seinem Studium eine Lehre als Physiklaborant abgeschlossen. Er absolvierte die Hamburger Henri-Nannen-Schule und begann seine journalistische Praxis als Lokalreporter bei der "Frankfurter Rundschau", dann wechselte er als Redakteur zum Wirtschaftsmagazin "Capital". Anschließend war er Textchef bei "highTech". Seit der Geburt seines ersten Kindes ist er freier Autor für die "Süddeutsche Zeitung", "stern", "Konr@d", "Geo", und "Spiegel special" tätig.


Meine Meinung: * * * * 1/2Zwölf Kurz-Biographien enthält das Buch, von mutigen Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart. Die beschriebenen Personen haben eines gemeinsam, alle haben sich für Frieden, Freiheit und Menschenrechte eingesetzt oder für ganz verschiedene, unterdrückte Minderheiten stark gemacht. Die meisten genannten Namen sind einem mehr oder weniger bekannt, allerdings fand ich es sehr interessant, mehr über diese Menschen mit Zivilcourage zu erfahren: Alice Schwarzer und ihr Einsatz für die Frauen, Nelson Mandela gegen Rassismus, Gandhi für die Unabhängigkeit seines Landes, Bertha von Suttner gegen Gewalt und Krieg, um nur einige zu nennen. Mit dem Blick für das Wesentliche beschreibt der Autor, wie es dazu kam, dass Menschen sich für eine gewisse Sache engagiert haben. Die interessante und unkomplizierte Schreibweise ist bereits für Jugendliche gut verständlich. Durch die recht knapp gefassten Kapitel, mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Lebensdaten am Anfang, ist das Buch vollgepackt mit vielen Informationen, ohne langweilig zu werden. Jeder einzelne Abschnitt regt dazu an, sich intensiver mit der jeweiligen Sache zu beschäftigen und über manche Aktionen mehr zu erfahren.
Ein ausführlicher Quellen- und Literaturnachweis im Anhang, der auch viele Web-Adressen enthält, ist eine wertvolle Ergänzung und animiert zu weiteren Nachforschungen.

Samstag, 14. März 2009

Der goldene Reif - Hildegard Burri-Bayer



Kurzbeschreibung:
Als die Kunsthistorikerin Miriam bei einem Besuch in ihrem Geburtshaus in Schottland Briefe ihrer verstorbenen Mutter entdeckt, ist sie fassungslos: Ihr wirklicher Vater soll im ersten Jahrhundert nach Christus gelebt haben und ihre Mutter nach seinem Tod im 20. Jahrhundert gelandet sein! Endlich versteht Miriam die seltsamen Träume, die sie seit Jahren quälen, und begibt sich in die Grampian Mountains. Als sie einen geheimnisvollen Halsreif umlegt, findet sich Miriam plötzlich im Jahre 84 nach Christus wieder - und verliebt sich unsterblich in einen römischen Feldherrn ...


Meine Meinung: * * *
Eigentlich lese ich gerne Zeitreise-Romane, und der Klappentext hat mich gleich angesprochen. Leider wurde ich dann enttäuscht. Zwar mag der historische Teil des Romans gut recherchiert sein, aber insgesamt empfand ich die Geschichte als zu oberflächlich, die Charaktere und ihre Handlungen unglaubwürdig. So richtig warm bin ich mit den Protagonisten nicht geworden. Drei Zeitreisende landen in Schottland, 84 Jahre nach Christus, und keiner wundert sich, dass die drei Fremden völlig anders angezogen sind. Bei einem Überfall durch die Römer werden Miriam und ihre beiden männlichen Begleiter von einer Gruppe schottischer Krieger gerettet, und Miriam verliebt sich sofort in den schottischen Stammesfürsten (nicht in einen römischen Feldherrn, wie es in der Kurzbeschreibung steht). Liebe auf den ersten Blick, auf Gegenseitigkeit beruhend, ohne dass ein einziges Wort zwischen den beiden gefallen ist??? Naja, wer's glaubt.....
Miriam geht auch ziemlich mit ihren Zeitreise-Erfahrungen hausieren, und die Überraschung und Skepsis der eingeweihten Personen hält sich immer sehr in Grenzen. Das ganze wird abgehandelt als würde es sich nur mal um eine Urlaubsreise handeln und sei selbstverständlich. Im letzten Drittel wird es ein wenig interessanter und ausführlicher, aber diese Tatsache konnte mich nicht über 200 Seiten Enttäuschung hinwegtrösten.

Mittwoch, 11. März 2009

Geheime Passionen - Dorothy Garlock



Kurzbeschreibung:

Seit ihr Mann in den Bürgerkrieg zog, ist die junge Addie ganz auf sich alleine gestellt.

Einzig John Tallman steht der jungen Witwe Addie bei, als sie fliehen muß, um ihre Kinder zu retten. Um sich und ihre schöne Hausangestellte Trisha vor rassistischen Übergriffen zu schützen, lässt Addie ihre Farm zurück und flieht - quer durch die Prärie, zusammen mit dem erfahrenen Scout. Nicht das Herz, sondern die Vernunft rät ihr, auf seinen Vorschlag, ihn zu heiraten, einzugehen. Doch schon bald entspinnt sich eine gefühlvolle und sinnliche Beziehung, die sie ein nie gekanntes Glück erleben läßt.

Meine Meinung: * * * * 1/2Wie schon den Vorgängerband von Dorothy Garlock "Schöner wilder Mann", habe ich auch diesen Roman als Hörbuch genossen. Die sehr angenehm erzählte Geschichte ist wunderbar geeignet, um sie sich bei der Hausarbeit oder beim Stricken anzuhören. Susanne Kliemsch hat eine angenehme Stimme und liest sehr sensibel und gefühlvoll.
Die Story ist spannend und gleichzeitig romantisch, die Protagonisten sehr sympathisch und man kann sich gut in ihre Situation hinein versetzen, mit einem Ochsentreck quer durch's wilde Land zu reisen. Gut gefallen hat mir, dass in diesem Roman das Lagerleben und der Alltagsprobleme unterwegs sehr ausführlich geschildert werden. Für mein Empfinden ist es kein reiner Liebesroman, sondern ich würde es als "romantischen Western" bezeichnen.
Noch eine Bemerkung am Rande: Gar nicht passend finde ich das Coverbild, es erscheint mir viel zu modern und paßt wieder einmal ganz und gar nicht zu den Romanfiguren. Ich würde mir wünschen, dass die Verlage bei der Coverwahl mehr auf den Inhalt der Bücher bzw. Hörbücher eingehen.

Montag, 9. März 2009

Auf Wolken tanzen - Patricia Kitchin


Kurzbeschreibung:

»Lernen Sie Bauchtanz!« Als Judy dieses Plakat liest, zögert sie zunächst. Sie, mit ihren 49 Jahren und den überflüssigen Pfunden? Aber warum eigentlich nicht!
Um Judys Ehe steht es nicht zum Besten, und überhaupt hatte sie schon bessere Zeiten. Im Bauchtanzkurs sucht sie ein bisschen Abwechslung - und findet zu ihrer Überraschung weit mehr als das: Mit der allein erziehenden Naz, der wohlhabenden Fiona und der schüchternen Cathy verbindet sie schon bald wahre Freundschaft. Und Naz' verwitweter Vater Trevor erweist sich als aufmerksamer Zuhörer. Schon bald spürt Judy, dass ihr bisheriger Alltag ihr endgültig zu eng geworden ist - vielleicht ist es an der Zeit, auf Wolken zu tanzen!



Meine Meinung: * * * 1/2

Eine nette, locker erzählte Geschichte, wenn auch ohne Tiefgang. Die Story um Judy und ihre neu gewonnenen Freundinnen ist kurzweilig erzählt, gut geeignet für einen gemütlichen Lesenachmittag oder -abend. Mehr ist es aber auch nicht. Es werden zwar jede Menge Beziehungsprobleme angesprochen, aber alles bleibt eher oberflächlich und ungeklärt. Bei der relativ kleinen Gruppe Leute, die in dem Buch eine Rolle spielen, gibt es allzu viele Zufälle und Affären. Ich persönlich fand das teilweise unglaubwürdig und zu dick aufgetragen.

Freitag, 6. März 2009

Wolfsnacht - Alice Hoffman




Kurzbeschreibung:Seit sie ihren Mann mit einer anderen erwischt und vor die Tür gesetzt hat, ist Robins Leben hart und einsam geworden. Doch dann fährt sie eines Tages nach New York zu ihrem Bruder Stuart, der als Arzt in einer Klinik arbeitet. Und dort, im Flur des Krankenhauses, begegnet sie dem Mann, der ihr Schicksal wird: Stephen, einem Patienten ihres Bruders, der völlig verwildert und stumm in den Wäldern von Michigan aufgefunden wurde und den sie seitdem den "Wolfsmann" nennen.
Beinahe wie in Trance nimmt Robin den "Wolfsmann" mit zu sich nach Hause, und bei ihr lernt er wieder menschliche Nähe und Wärme kennen und ertragen. Zum ersten Mal seit langem scheint Robin und Stephen wieder so etwas wie Geborgenheit, ja sogar Liebe vergönnt zu sein. Bis auf einmal eine unheimliche Serie der Gewalt die Bewohner der Insel in Angst und Schrecken versetzt....



Meine Meinung: * * * * *
Alice Hoffman wird gerne als Meisterin des magischen Realismus bezeichnet, und auch das vorliegende Buch der Autorin ist eine geschickte Kombination aus Wirklichkeit, Sinnlichkeit mit magischen Elementen und Gesellschaftskritik. Der vielschichtige Roman erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe zwischen der geschiedenen Robin und einem jungen Mann, der bei den Wölfen aufgewachsen ist. Stephen, der als kleines Kind, als einziger Überlebender, bei einem Rudel Wölfe Zuflucht fand und viele Jahre mit den Tieren verbracht hat, wird als Außenseiter behandelt und in Verwahrung gehalten, als wäre er selbst ein wildes Tier, bis er auf Robin trifft, die ihn spontan aus der Klinik entführt und mit zu sich nimmt.
Die Geschichte macht nachdenklich, denn sie zeigt die Schwächen der Zivilisation auf, in der die Sinne abgestumpft sind und die Menschen das Gespür für die Natur verloren haben. Aus Misstrauen und Angst vor dem Unbekannten, entstehen schnell gefährliche und falsche Vorurteile. Als es auf Long Island eine Reihe von brutalen Morden an Tieren und einem Mädchen gibt, ist für die Bewohner schnell ein Schuldiger gefunden...
Das Ende dieses packenden, berührenden Romans ist anders als erwartet, aber ich denke, es ist die sinnvollste Möglichkeit, diese wunderbar geschriebene Geschichte abzurunden.

Mittwoch, 4. März 2009

Die Markgräfin - Sabine Weigand



Kurzbeschreibung:
Mit zehn ist sie verheiratet. Mit zwölf Witwe. Mit fünfzehn heiratet sie den König von Böhmen. So steht es in den Chroniken. Als sie endlich ihr eigenes Leben führen will, sperren ihre Brüder sie ein. Ihre Spur verliert sich 1542. Bis in unseren Tagen ein geheimnisvoller Fund die Geschichte der Markgräfin Barbara von Ansbach enthüllt. Ein bewegendes Historienepos, eine spannende Detektivgeschichte, mitreißend beschwört Sabine Weigand Deutschland im Umbruch von Mittelalter zur Neuzeit herauf. Barbara von Ansbach hat es wirklich gegeben. Folgen Sie der Spur. Entdecken Sie das Geheimnis der Markgräfin.

Über die Autorin:
Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet als Ausstellungsplanerin im Museum von Schwabach. Die Spur der Markgräfin entdeckte sie bei ihren Forschungen zur Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach, einer der größten Festungsanlagen Nordeuropas - dem Schauplatz ihres Romans.. "Die Markgräfin" ist ihr erster Roman.

Meine Meinung: * * * * *
Das Buch hat mich gleich besonders interessiert, da der Schauplatz der Geschichte gar nicht weit von meiner Heimatstadt entfernt liegt. Ich habe die Plassenburg selbst schon besucht, und ich finde, man kann sich noch besser in eine Geschichte hineinfühlen, wenn man den Handlungsort kennt. Die Autorin stammt ebenfalls aus Franken, und man spürt bei ihr die Historikerin in jedem Satz. Das Schicksal der Markgräfin Barbara ist zu einem großen Teil authentisch, und wo die historischen Quellen versiegen, hat Sabine Weigand mit viel Phantasie eine fesselnde Story weitergesponnen. Die Personen, die Lebensumstände, alles wirkt sehr real, ist einfach toll beschrieben. Barbara, von den Eltern schon als Kind für politische Schachzüge "verkauft" und ausgenutzt, wird von ihren Brüdern auf der Plassenburg eingesperrt, als sie sich gegen die Bevormundung auflehnt. Sie möchte ihr Leben selbst bestimmen, und das wird ihr immer wieder verwehrt, denn ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen stehen im krassen Gegensatz zu den Plänen ihrer Familie.
Neben der Geschichte um Barbara gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang, der sich in der heutigen Zeit, ebenfalls im Bereich der Plassenburg abspielt. Bei Bauarbeiten an der Burg wird ein eingemauertes Babyskelett gefunden. Das Interesse von vier Hobby-Historikern ist schnell geweckt, und sie stellen intensivere Nachforschungen an. Mit der Zeit vergrößert sich die kleine Gruppe um weitere zwei Mitglieder, und zu sechst kommen sie nach und nach gleich mehreren Geheimnissen auf die Spur. Man liest immer parallel zur Geschichte aus dem 16. Jahrhundert, was die sechs historischen Detektive gerade herausgefunden haben. Diese Teile des Buches sind wie aus dem Leben der Kleinstadt Kulmbach gegriffen, die Protagonisten werden sehr sympathisch dargestellt, und nach einer Weile hat man das Gefühl, alle schon richtig gut zu kennen. Auch hier bringt Frau Weigand eine schöne Portion Humor und menschliche Wärme in ihre Erzählung.
Es ist ein wunderbares Buch, das ich nur empfehlen kann, und es werden sicher noch andere Werke der Autorin in meinem Bücherregal Einzug halten.